1,3 Millionen Euro mehr für die freie Tanz- und Theaterszene

1,3 Millionen Euro mehr für die freie Tanz- und Theaterszene
Symbolbild

Der Kulturausschuss des Stadtrats hat jetzt empfohlen, den Etat für die freie Szene im Bereich der Darstellenden Kunst dauerhaft um insgesamt 1,3 Millionen Euro auszuweiten. Ab dem Haushaltsbeschluss für 2019 sollen 1,1 Millionen Euro mehr für die Förderung von Tanz- und Theaterproduktionen veranschlagt werden. Hinzu kommen 205.000 Euro für Projekte, die sich speziell an ein Kinder- und Jugendpublikum richten. „In München geht man ins Theater und diskutiert leidenschaftlich darüber. Auch die freie Szene ist dabei ein wichtiger Impulsgeber für die Stadtgesellschaft. Mit der Mittelerhöhung verbessern wir die Produktionsbedingungen für freie Tanz- und Theaterschaffende substanziell,“ unterstreicht Dr. Hans-Georg Küppers. „Seit über zehn Jahren setze ich mich dafür ein, dass die Mittel für die freie Szene bedarfsgerecht ausgeweitet und die Arbeitsbedingungen denen in den Theaterinstitutionen angeglichen werden.“ In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Freie Szene hat das Kulturreferat den Förderbedarf im Bereich Darstellende Kunst überprüft. In den letzten Jahren ist die Zahl der freien Gruppen und Projekte deutlich angestiegen. Auch die qualitativen Ansprüche der Produzierenden und des Publikums sind gestiegen. Das Kulturreferat hat diese Veränderungen durch eine stetige Anpassung der Förderung und eine Erweiterung der Proben- und Aufführungssituation begleitet. So wurde zum Beispiel der Förderetat in den letzten zehn Jahren um beinahe 80 Prozent auf 2,3 Millionen Euro erhöht. Das frühere i-camp in der Entenbachstraße wurde zum Produktions- und Präsentationsort HochX ausgebaut. Die 2008 in städtischen Räumen gegründete Spielstätte schwere reiter im Kreativquartier soll ebenfalls zukunftsfähig gemacht werden. Mit dem überarbeiteten Fördermodell soll die städtische Unterstützung für Projekte, Wiederaufnahmen und Gastspiele noch nachhaltiger werden.

Darstellende Kunst für Kinder und Jugendliche ist der Stadt bereits seit 50 Jahren ein Anliegen. 1968 wurde das Privattheater „Münchner Märchenbühne“, heute „Schauburg – Theater für junges Publikum“, in städtische Trägerschaft übernommen. Die Schauburg hat 2017/2018 unter der Leitung der neuen Intendantin Andrea Gronemeyer 480 Vorstellungen und Veranstaltungen angeboten, die fast alle ausgebucht waren. Daneben erhält das privat betriebene Kindertheater in der Dachauer Straße 150.000 Euro jährlich von der Stadt.

Seit 2015 werden auch freie Kinder-und Jugendtheatergruppen Rahmen eines eigenen Förderprogramms unterstützt. Ziel ist es, möglichst vielen Münchner Kindern und Jugendlichen mindestens einen Theaterbesuch im Jahr zu ermöglichen. Dies geht nur, wenn auch die freien Gruppen ihre Angebote ausweiten können. Mit der finanziellen Förderung, die ab 2019 insgesamt 330.000 Euro jährlich betragen wird, unterstützt das Kulturreferat Neuproduktionen, Wiederaufnahmen und weiterhin auch den „Gastspielring“, eine Veranstaltungsreihe der freien Kinder- und Jugendtheatergruppen Räume in Stadtteilkulturhäusern.

Der Kulturausschuss hat ebenfalls empfohlen, die Ausrichtung der „14. Tanzplattform Deutschland“, die 2020 in München stattfindet, mit 150.000 Euro zu unterstützen. Außerdem sollen für das biennale Dance Festival, das die Stadt wieder im Mai 2019 veranstaltet, 688.000 Euro bereitgestellt werden.

Schließlich soll das gemeinsam von Bund, Land und Stadt finanzierte 2018 gestartete Förderprogramm TANZPAKT Stadt-Land-Bund dauerhaft verstetigt werden.