15. Münchner Wissenschaftstage „Städte der Zukunft“ 14.- 17. November 2015

Die Erde wird von einer Urbanisierungswelle überrollt. Laut Prognosen der UNO werden im Jahr 2050 knapp drei Viertel aller Menschen Stadtbewohner sein. Was sind die Konsequenzen für Menschen und Umwelt? Aus den verschiedensten Blickwinkeln reflektieren mehr als 300 renommierte Experten auf den Münchner Wissenschaftstagen die Entwicklung unserer Städte.

Zentraler Veranstaltungsort ist die Alte Kongresshalle und das gegenüberliegende Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Unterhaltsam und leicht verständlich erläutern Spitzenwissenschaftler in etwa 30 Vorträgen in der Alten Kongresshalle Münchens jüngste Architekturgeschichte, neue Energie- und Gebäudekonzepte für die Städte der Zukunft und Konzepte für „Smart“ Cities. Sie befassen sich mit globaler Urbanisierung, Kriminalität in Großstädten, Public und Social Desgin, mit Stress und Burnout in den Großstädten, mit Verkehrskonzepten für die Städte der Zukunft, städtischer Biodiversität, Urban Forestry, neuer urbaner Landwirtschaft, mit Migration und der Kosmopolitisierung der Stadtgesellschaften.

Genauso abwechslungsreich sind die vier Themenabende in der Alten Kongresshalle. Am Samstag, 14. November präsentiert der Städteplaner Volkwin Marg, der mit Meinhard von Gerkan das Hamburger Architekturbüro gmp leitet, eigene Planungen und Projekte wie die Hafencity Hamburg, Valencia del Mar und New City Lingang in China. ● Am Sonntagabend, 15. November, erörtern renommierte Architekten und Städteplaner der TU München zusammen mit der Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk die Frage „Wie ökologisch und sozial können die Städte der Zukunft sein?“ Im Fokus steht dabei die Landeshauptstadt Münche Die Moderation übernimmt Laura Weißmüller von der SZ ● Unter dem Motto „Die Stadt von morgen – die Morgenstadt“ stellen Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft am 16. November Highlight-Projekte aus den Forschungsfeldern Energie, Gebäude, Mobilität und Vorträge Verkehr vor. An Nachwuchsforscher wird an diesem Abend der Hugo-Geiger-Preis verliehen.

Megastädte in den weniger entwickelten Ländern stehen im Mittelpunkt des Themenabends am Dienstag, 1 November: Die Geografen und Städteplaner Frauke Kraas (Köln), Peter Gotsch (Darmstadt) und Christian Werthmann (Hannover) erläutern anhand ihrer Forschungen in Asien und Lateinamerika, wie Stadtbewohner eigene Initiativen entfalten, um sich ein würdiges Leben und Überleben zu sichern. Aus Cancún in Mexiko ist per Videokonferenz Nathalie Jean-Baptiste zugeschaltet. Ihr Forschungsgebiet sind die Einflüsse von Umweltschäden auf die Stadtentwicklung in Afrika und Lateinamerika. Moderiert wird der Abend von Patrick Illinger von der SZ.

Auf etwa 20 Marktständen präsentieren Expertinnen und Experten den Besuchern in der Alten Kongresshalle wieder eine Vielfalt von Themen und Experimenten, an denen jeder aktiv teilhaben kann. Dabei geht es unter anderem um urbane Mobilität, Transformation und Verdichtung von bestehenden Stadtstrukturen, um Bürgerbeteiligung an der „Smart City München“, um Fahrsimulationen, Vermeidung von Stress und Isolation, SmartHome- Lösungen, Strategien für den Klimaschutz, um Stadtflora, Stadtfauna und um Urban Forestry.

Am Wochenende können Kinder ab acht Jahren im KinderKunstLabor in der Alten Kongresshalle in offenen Workshops und Mitmachstationen Erfahrungen sammeln. Dabei steht das Nachdenken über die Stadt als gemeinsame Gestaltungsaufgabe im Mittelpunkt. Im Team entstehen z. B. Stadtwohnungen aus Pappe, Klangcollagen für die Ohren, Duftorgeln mit Stadtluft, Stadtpläne auf Folien, Skylines aus Papier, Litfaßsäulen mit Plakaten, Informationssysteme auf Bildschirmen, Stadtportraits in Bildern, Ansichtskarten von Stadt- Utopien, Wegenetzwerke aus Schnüren und vieles andere. Alle Forschungsergebnisse werden protokolliert, schriftlich, als Bild oder Tonaufnahme oder gleich im Modell gebaut und gestaltet und öffentlich ausgestellt.

Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums bieten Veranstaltungen für jedermann und Workshops speziell für Kinder unter anderem die Möglichkeit, das Energiespardorf Bayern kennenzulernen, ein Stadtmodell der Zukunft zu bauen und mit dem Puppentheater

Von Stadtmäusen und Feldmäusen“ zu überlegen, wie ein Lebensraum aussehen könnte, in dem sich jede Maus wohlfühlt.

In mehr als einem Dutzend verschiedener Workshops in der Alten Kongresshalle geht es z. B. um Future City – Stadtplanung mit Minecraft, um die autofreie Innenstadt, um Barrierefreiheit, Bürgerbeteiligung der Zukunft, junge Startups mit neuen Lösungen für die sozialen und ökologischen Probleme der Städte, Gebäudebegrünung und Verbesserung des Wohnumfelds. Viele Workshops wenden sich an Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Jahrgangsstufe

Zudem werden Schulklassenführungen über die Marktstände angeboten.

In etwa 20 Angeboten, wie z. B. Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und einem Science Slam werden dezentral im Großraum München Themen wie die Stationen der Stadtentwicklung Münchens und neue lebendige Nachbarschaften im Stadtviertel am Ackermannbogen präsentiert, und zudem zu einer waldgeschichtlichen Radltour durch den Forstenrieder Park und einer Führung ins Praterkraftwerk eingeladen.

Die Kapazitäten vieler Räume, Führungen und Workshops sind begrenzt; deshalb benötigen manche Angebote eine Anmeldung.

Das vollständige Programm, weitere Informationen, Anmeldekontakte und Kennzeichnung freier bzw. ausgebuchter Angebote finden sich unter: www.muenchner- wissenschaftstage.de.

Die diesjährige Veranstaltung wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, von der Landeshauptstadt München sowie von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Stiftung Nagelschneider für die Erforschung Nachhaltiger Energien, der Hans Sauer Stiftung, der Fraunhofer Gesellschaft und Knorr-Bremse.