16. Internationale Bindungskonferenz am Freitag, 29.09.2017

16. Internationale Bindungskonferenz am Freitag, 29.09.2017

Die Internationale Bindungskonferenz wird sich in ihrem 16. Jahr mit den heilenden wie zerstörerischen Aspekten im Kontext von Bindung und Gruppe auseinandersetzen. Hierzu werden ab Freitag, den 29. September international renommierte Forscher und Kliniker aus ihren Studien und Erfahrungen berichten und Wege zur Prävention aufzeigen.

 Ein Säugling entwickelt in unserer Kultur anfangs nur zu wenigen Personen – in der Regel zu seinen Eltern – Bindungsbeziehungen. Im Laufe seines Lebens gewinnen Bindungserfahrungen in Gruppen immer mehr an Bedeutung, etwa in der erweiterten Familie, ebenso in Krippe, Kindergarten, Schule, Peer­-Gruppen in der Adoleszenz, Arbeitsgruppen im Berufsleben, in Vereinen, Parteien und Religionsgemeinschaften. Menschen können diese Gruppenbindungen als eine große Ressource und emotionale Sicherheit erleben, wie in der Pädagogik, in Selbsthilfegruppen, oder in der Gruppen-Psychotherapie. Die Bindungsbeziehungen in und an Gruppen können aber auch gestört sein. Hierbei spielt die Psychodynamik innerhalb der Gruppe eine große Rolle. Gruppen können zur eigenen Angstabwehr andere Gruppen stigmatisieren und Kontrolle sowie Gewalt ausüben. Es kann zur Bildung von bösartigen Vorurteilen, Fanatismus und Radikalisierung kommen, was bis zum terroristischen Kampf gegen andere führen kann, die nicht der eigenen Gruppe angehören.

Welche Faktoren schützen? Wie können neue, sichere Beziehungen in Gruppen aufgebaut werden? Was müssen aufnehmende Pflege- und Adoptivfamilien wissen, damit ein Kind nach Gewalterfahrungen, etwa in Sekten, eine sichere Bindung entwickeln kann? Wie entsteht Radikalisierung in Gruppen? Welche Formen der Begleitung, Beratung, Therapie und Prävention sind für diese Menschen hilfreich, die aus Gruppen aussteigen wollen, in denen sie traumatisiert wurden?

Die Konferenz richtet sich an Ärztinnen aller Fachrichtungen sowie an Psychologlnnen, Psychotherapeutinnen, Sozialarbeiterinnen, Pädagoginnen, Jugendhilfe-Mitarbeiterinnen, des Weiteren an alle, die sich mit der gesunden Entwicklung in Gruppen sowie mit der Diagnostik und Behandlung von psychischen Störungen nach emotio­nalen Traumatisierungen in Gruppen bei Erwachsenen sowie bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Ebenso sind alle Berufsgruppen eingeladen, die kranke Menschen nach emotionaler Gewalterfahrung in Gruppen in allen Altersgruppen betreuen, begleiten oder Verantwortung tragen, wie etwa Lehrerinnen, Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen, Heilpädagoginnen, Adoptiv-/Pflegeeltern, Umgangspflegerinnen, Ergothe­rapeutlnnen, Logopädinnen, Physiotherpeutlnnen, Seel­sorgerlnnen, Juristinnen und Politkerlnnen.

 

Zeit: Freitag, den 29. August bis Sonntag, den 01. Oktober 2017,
09.00 – 19.30 Uhr
Ort: Congress-Centrum Ulm (CCU)
Basteistraße 40, 89073 Ulm