20 Jahre „Das Wunder des Corso“

Am 16./17. Mai 2015 ist wieder Corso Leopold. Wer vor 20 Jahren dabei war, wird den Corso heute nicht mehr wiedererkennen. Er ist groß geworden, erwachsen. Was er sich damals vorgenommen hat, kann er jetzt realisieren: Zeigen, wie Künste und Kulturen Schwabing zum Ereignis machen, was eine Straße wirklich ist: ein Ereignisraum der ungeahnten Möglichkeiten, ein Blick in die Zukunft des öffentlichen Raums. Das Corso-Programm bietet den Hunderttausend Besuchern eine nie dagewesene Vielfalt an Spektakeln, eine Perlenschnur der „Highlights“. Dies alles ohne Eintritt, 2 Tage lang und auf dem schönsten Boulevard Münchens.

Dazu gibt es gehörig was auf die Sinne. Erfahrbar wird nun endlich die Bandbreite der Schwabinger Möglichkeiten. Man redet von Gott und dem Humanismus, hört Klassik und Beatboxer, Bob Dylan und Volksmusik, Volksredner und Comedians. Man sieht Theater und Kunsthandwerk, ruht sich gemütlich in den Biergärten aus und freut sich über die Flaneure aus Nah und Fern. Bis in die Nacht wird gefeiert, mit Livemusik für jeden Geschmack.

20 Jahre Corso: Vor genau zwanzig Jahren begegneten sich Ekkehard Pascoe, Wolfgang Heuss und Thommy Pampuch von der Friedensinitiative Schwabing Extra und die heutigen Corso Projektleiter Ulrike Bührlen und Benjamin David, damals Projektleiter des Mobil ohne Auto Tages bei Green City e.V., am Odeonsplatz. Die Schwabinger Vordenker der Idee „Corso Leopold“ waren zur Sternradtour beim Mobil ohne Auto Tag gekommen –  Von der Münchner Freiheit bis zum Odeonsplatz. Aus der Schwabinger Vision eines „Corso“ nach italienischem und südamerikanischen Vorbild wurde so erstmals der real existierende Corso Leopold auf der Münchner Leopoldstraße. Gemeinsam haben der Corso Leopold und das Streetlife Festival einen entscheidenden Beitrag für die Geschichte des öffentlichen Raumes in München geschrieben.

Hier ein Überblick der neuesten Errungenschaften beim Corso Leopold am 16./17. Mai 2015:

Ein synästhetisches Klanglaboratorium – Klassik meets Beatbox meets Leopoldstraße

Der Beatbox-Europameister „Robeat“ kommt gemeinsam mit dem 60-köpfigen Jugendorchester der Bayerischen Philharmoniker auf die Hauptbühne des Corso Leopold. 2015 wurde das Münchner Jugendorchester als eines von 15 jungen Ensembles deutschlandweit wieder für die Endrunde des Deutschen Jugendorchester-Wettbewerbs der Jeunesses Musicales Deutschland nominiert und präsentiert sich am 17. Mai 2015 der Jury im Backstage. Bereits am Vortag, Samstag, 16.5.2015, um 18.00 Uhr zeigen auf der Corso-Hauptbühne an der Münchner Freiheit die besten der bayerischen Nachswuchsklassiker Ihr Können auf dem Corso Leopold. Unter dem Motto »Klang-Licht-Konzert – Ein synästhetisches Klanglaboratorium« wird gemeinsam mit dem amtierenden Beatbox-Europameister Robeat ein außergewöhnliches Konzerterlebnis geschaffen, um im Spiel mit Licht und Dunkelheit die Sinne von Musikern und Publikum zu schärfen. Ein Koproduktion der Bayerischen Philharmoniker und des Corso Leopold.

Religion und Spiritualität
Im „Kreis der Religionen“ begegnen sich Christen und Muslime in aller Öffentlichkeit. Auf Initiative der Erlöserkirche München Schwabing stellen sich vor: Christinnen und Christen bei den Linken, das Münchner Forum für Islam, die Evangelische Studierendengemeinde LMU, die Freunde Abrahams, die Griechisch-Orthodoxe Allerheiligenkirche, das Islamische Zentrum München, die Pfarrverbände St. Ursula, St. Sylvester und St. Markus München-Maxvorstadt. Die gemeinsame Präsentation am 16. und 17. Mai auf dem Corso Leopold – direkt nördlich der Franz-Josef-Straße von Samstag 16.00 – Sonntag 20.00 Uhr – steht im Zeichen von Verständigung, achtungsvollem Miteinander und Menschlichkeit.

Humanismus und Atheismus
Ein breites Bündnis säkularer, religionsfreier und gottloser Gruppierungen wird auf dem „Platz für Humanisten, direkt südlich der Hohenzollernstraße, ebenfalls von Samstag 16.00 – Sonntag 20.00 Uhr – das „fröhlich lachende Gesicht des Humanismus” auf dem größten Straßenfest der Republik repräsentieren. Unter dem Motto „Auf den Menschen kommt es an“ geht es nicht um Kritik an der Religion oder den Kirchen, sondern das Angebot der säkularen Humanisten für eine tolerante und weltoffene Sicht auf das, was Menschen verbindet.

Guerilla Lighting – Licht ins Dunkel Altschwabings
Gemeinsam mit „Guerilla Lighting Deutschland“ und dem Studio Roucka wandeln wir unser Motto in  „Schwabing belichtet“. Bei diesem Echtzeit-Happening ziehen die Guerilleros Samstag-Abend – Bitte anmelden per E-Mail an b.david@corso-leopold.de – durch die Gassen Altschwabings und erleuchten mit batteriebetriebenen, mobilen Highend-LED-Lampen und Farbfiltern den düsteren Nikolaiplatz, die von der Räumung bedrohte Wagnerburg/Schwabinger Podium und ein leerstehendes Gebäude am Wedekindplatz. Das ganze wird mit vier Beamern live in das Zelt des Corso Leopold vor der Buchhandlung Lehmkuhl übertragen. Die besten Motive verwandelt der GröPhaZ Wolfgang Roucka zeitgleich mit seinem Großdrucker vor Ort am Corso in eine Ausstellung, die beim Corso-Empfang am Sonntag um 16.00 Uhr gezeigt und zu Gunsten von RefuDocs e.V. versteigert wird. Startpunkt ist im Corso-Zelt, Samstag um 21.00 Uhr, direkt vor der Buchhandlung Lehmkuhl.

Das waren nur die fünf Oberhighlights des diesjährigen Frühjahrscorsos am 16./17. Mai 2015. Alle Informationen über das vollständige Programm finden sich auf www.corso-leopold.de.