25 Jahre auf der Auer Dult: Hut ab vor Hans-Joachim Poppe

Herrenhüte, Damenhüte, Strohhüte, Sonnenhüte, Fischerhüte, Wollmützen, Käppis – auf der Auer Dult ist das Standl von Hans-Joachim Poppe in der Münchner-Kindl-Gasse 23 ein Paradies für alle, die gerne Hut tragen. Wer gut behütet sein will, ist dort richtig.

Der in Schwabing aufgewachsene Marktkaufmann kommt sprichwörtlich „mit dem Hute in der Hand durch das ganze Land“. Auf Märkte und Messen in ganz Deutschland reist er mit seinem mobilen Hutfachgeschäft, unterstützt von Ehefrau Renate. Sogar auf dem Bayerischen Zentral- Landwirtschaftsfest, das alle vier Jahre zeitgleich mit dem Münchner Oktoberfest stattfindet, verkauft die Familie klassische und modische Kopfbedeckungen. „Extrig ist aber die Auer Dult“, so Poppe, „an der man als Marktbeschicker nicht vorbei kommt“.

Der gelernte Hotelkaufmann, der lange Zeit als Werbekaufmann in einem Verlag gearbeitet hat, musste sich mit 40 Jahren beruflich umorientieren. Nachbarn brachten ihn auf die Idee, sich als reisenden Marktkaufmann zu versuchen. Er fand Gefallen daran und führte damit auf unkonventionelle Weise die Familientradition fort, denn mütterlicher wie väterlicherseits stammt Hans-Joachim Poppe aus Kaufmannsfamilien. In einem kalten Winter in den 1980er Jahren begann Poppe, zusammen mit seiner Frau ein eigenes Reisegewerbe aufzubauen. Schon damals ging er mit dem Zeitgeschmack und verkaufte neonfarbene Mützen und Kapuzenschals aus einer Augsburger Strickfabrik.

Seit 25 Jahren offeriert Hans-Joachim Poppe auf der Münchner Traditionsveranstaltung Kopfbedeckungen aller Art. Der Perfektionist ist in Sachen Mode immer gut informiert und bietet seiner Kundschaft neben Hutklassikern aktuelle Modelle in angesagten Farben und Formen. Die Sommerkollektion läuft gut auf der Mai- und Jakobidult. Die Wintersachen, darunter auch in Deutschland hergestellte Mützen, Schals und Handschuhe aus Alpaka und Kaschmir, werden auf der Kirchweihdult nachgefragt.

„Hier kommt Gott und die Welt vorbei, ein gemischtes Publikum, sehr familiär“, schwärmt Hans-Joachim Poppe von der Auer Dult. Grundsätzlich wird kein Kunde weggeschickt, sondern mit Charme und Sachverstand beraten. Ganz wichtig sind ihm die Stammkunden. Sie gehen mit der Mode und kommen auch gerne auf einen Ratsch vorbei. Das genießt der 73jährige, der in seiner Freizeit gerne gärtnert und sich mit seinen beiden Enkelkindern beschäftigt.