34. Internationales Festival der Filmhochschulen

Foto: Bernhard Schmidt

Die Welt fest im Blick

Beim 34. FILMSCHOOLFEST MUNICH zeigen Nachwuchsfilmer aus 22 Ländern die Welt im Kleinen und im Großen

Vom familiären Mikrokosmos bis zu globalen gesellschaftlichen Entwicklungen erstreckt sich das Themenspektrum im Programm des 34. FILMSCHOOLFEST MUNICH. Von 16. bis 22. November stellen hier junge Regisseurinnen und Regisseure aus der ganzen Welt ihre neuesten Kurzfilme vor.

„Es ist jedes Jahr aufs Neue beeindruckend, wie junge Filmemacher mit ganz unterschiedlichen Ansätzen aktuelle Themen anpacken“, sagt Festival-Leiterin Diana Iljine bei der Vorstellung des Programms in München. „Ob sie kleine Beziehungsgeflechte oder weltweite Phänomene behandeln, immer werfen sie einen spannenden Blick auf die heutige Gesellschaft.“

Auf humorvolle Weise ergründet etwa der britische Kurzfilm „Sunday Dinner with the Morgans“ die dunklen Geheimnisse hinter der perfekten Fassade einer Familie und deckt dabei Drogenmissbrauch und Affären auf. Um die Diskrepanz zwischen Erwartungen und der Realität geht es auch in „Sunny“, einem Festivalbeitrag von der Filmakademie Baden-Württemberg. Hajo ist 19, arbeitslos und vor kurzem Vater geworden. Anstatt sich um seinen Sohn zu kümmern und immer nur Windeln zu wechseln, hätte er lieber einen Job, um seine Familie ernähren zu können.

Von der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Fremde erzählen mehrere Kurzfilme: „Solidarity“ aus den USA porträtiert eine Mexikanerin und einen Litauer, die sich in Los Angeles ohne Arbeitserlaubnis durchschlagen. „Sweet, Sweet Country“ handelt von afrikanischen Asylsuchenden in Georgia und „Quyen“ von einer jungen Vietnamesin, die nach Südkorea ausgewandert ist.

Die Brisanz dieses Themas für Europa greifen auch zwei Kurzfilme aus Deutschland auf: Der Dokumentarfilm „Two at the Border“ („Nacht Grenze Morgen“) folgt zwei Schleusern an der Grenze zur EU. „Bahar in Wonderland“ („Bahar im Wunderland“) zeigt ein kurdisches Mädchen, das mit seinem Vater aus Syrien nach Frankfurt flüchtet.

Neben aktuellen sozial-politischen Themen bieten die Filme aber auch fantastische Geschichten und ungewöhnliche Erzählformen. „Splitting Hairs“ etwa entführt in die Psyche eines Haarfetischisten, in „Bistro Caprice“ wird ein Leseerlebnis surreal bebildert und „Call it Blue“ beschreibt träumerisch-verspielt einen aufregenden Road-Trip.

46 der besten Kurzfilme von Studierenden namhafter Filmschulen aus der ganzen Welt wurden für den internationalen Wettbewerb des Festivals ausgewählt. Sie konkurrieren um acht hochdotierte Preise, die u.a. für den besten Film, das beste Drehbuch, die beste Produktion und den besten Dokumentarfilm vergeben werden.

Über die Gewinner entscheidet eine fünfköpfige Jury. Zu ihr gehören die Produzentin Caroline Daube („Friedliche Zeiten“, „La Pirogue“), die Direktorin des Jerusalem Filmfestivals Noa Regev, der Journalist Matthias Leitner, der italienische Regisseur Fabio Mollo („Il Sud è Niente“) und der Regisseur Marc Schlegel, dessen Kurzfilm „Das Begräbnis des Harald Kramer“ auf dem letztjährigen Filmschoolfest mit drei Preisen ausgezeichnet wurde.

Eröffnet wird das 34. Internationale Festival der Filmhochschulen am 16. November mit einer feierlichen Gala in der Hochschule für Fernsehen und Film München. Die Festivalfilme sind dann ab dem 17. November im Filmmuseum München zu sehen. Das komplette Festivalprogramm und weitere Informationen unter filmschoolfest-munich.de