45-Jähriger mit 7.290 € Bargeld und einer Vielzahl vermutlich gefälschter Tickets unterwegs

Gewerbsmäßiger Verkauf gefälschter Tickets
Foto: Bundespolizei

Es ist wohl nicht nur das 186. Münchner Oktoberfest, das einen 45-Jährigen bewog, gefälschte Tickets an den Mann oder die Frau zu bringen. Bei seiner Festnahme fanden Beamte der Bundespolizei am Dienstagnachmittag (24. September) neben 7.290 € Bargeld auch eine Vielzahl gefälschter Fahrscheine.

Kurz vor 14 Uhr zeigte ein 33-jähriger Pakistaner in Begleitung eines 32-jährigen Landsmann im DB-Reisezentrum im Hauptbahnhof München ein DB-Ticket (MVV-Isarcard) vor und fragte, ob es dies ein gültiger Fahrschein sei. Eine Prüfung der Mitarbeiter ergab, dass er ein totalgefälschtes Ticket vorzeigte. Er gab gegenüber alarmierten Beamten der Bundespolizei an, das Ticket kurz zuvor von einem Mann am Hauptbahnhof käuflich für seinen Freund erworben zu haben. Anstatt der üblichen 90 € für die Monatskarte mit 5 Ringen hatte er 40 € bezahlt. Es war nicht sein erster Kauf.

Beide Pakistaner waren sehr kooperativ und gemeinsam gelang es ihnen, den Ticketverkäufer zu einem Treff an der Bayerstraße zu überreden. Eine Streife der Bundespolizei konnte wenig später einen 45-Jährigen, ebenfalls Pakistaner, in der Nähe des Hauptbahnhofes erkennen, auf den die Beschreibung passte und ihn vorläufig festnehmen.

Bei der Durchsuchung des von den Zeugen identifizierten Ticketverkäufers konnten insgesamt 7.290 € Bargeld sowie 58 in ihrer Mehrheit nach erster Prüfung gefälschter Tickets sichergestellt werden. Vor der Durchsuchung versuchte der 45-Jährige noch ein Mäppchen, in dem sich eine große Anzahl Tickets befand, vor den Beamten zu verstecken. Außerdem führte er eine handschriftliche Liste mit, bei der es sich um eine Art „Kundenliste“ handeln könnte. Darin befand sich u.a. auch der Familienname des vorgenannten 33-Jährigen, der von ihm wiederholt Tickets gekauft hatte.

Im Zuge der Ermittlungen klagte der 45-Jährige über gesundheitliche Probleme, weswegen ein Arzt hinzugezogen wurde. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurde von der Staatsanwaltschaft München I die Durchsuchung der Wohnung des Ticketverkäufers im Landkreis Miesbach angeordnet. Dort wurde eine große Anzahl von Blankovordrucken von DB-Fahrscheinen aufgefunden und ebenso sichergestellt wie die bei ihm aufgefundenen 7.290 Euro, für deren Herkunft und Mitführung der 45-jährige keine schlüssige Erklärung liefern konnte.

Gegen ihn wird von der Bundespolizei wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung ermittelt. Er durfte auf Entscheidung der Staatsanwaltschaft die Dienststelle freien Fußes verlassen.

Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang erneut dringend vor dem Ankauf von DB- oder MVV-Fahrscheinen von Privatleuten! Insbesondere wenn die Preise verlockend gering erscheinen ist allergrößte Vorsicht geboten. Wer mit ge- oder verfälschten Tickets angetroffen wird, gerät selbst in den Verdacht von Straftaten wie Urkundenfälschung, Betrug oder Leistungserschleichung.

Der Tipp der Bundespolizei:

Tickets ausschließlich an autorisierten Stellen oder an Automaten zu kaufen!