50 Jahre U-Bahn München: „Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Stadt“

50 Jahre U-Bahn München: „Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Stadt“
Vor dem Jubiläumszug: Helmut Schütz, Dieter Reiter und Ingo Wortmann

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat am Dienstag, 19. Oktober 2021, am U-Bahnhof Kieferngarten das 50-jährige Bestehen der Münchner U-Bahn gefeiert. Aus Anlass des runden Geburtstags würdigten Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, und Dieter Reiter, Oberbürgermeister München, die Bedeutung der U-Bahn als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der bayerischen Landeshauptstadt. In Vertretung für Kerstin Schreyer nahm der Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Ministerialdirektor Helmut Schütz, an der Veranstaltung teil.

Der U-Bahnhof Kieferngarten markierte 1971 das nördliche Ende der ersten U-Bahn-Strecke. 

Die erste U-Bahn-Strecke – bereits mit dem Namen U6 – führte von Kieferngarten über die Münchner Freiheit und den Marienplatz zum Goetheplatz, umfasste 13 Bahnhöfe und war zwölf Kilometer lang. Heute erstreckt sich das Netz über 100 U-Bahnhöfe und 95 Kilometer Strecke. In normalen Zeiten befördert die U-Bahn mehr als eine Million Menschen pro Tag oder rund 440 Millionen Fahrgäste im Jahr. 

Dieter Reiter, Oberbürgermeister von München: „München ohne U-Bahn? Unvorstellbar! Die U-Bahn ist das leistungsstärkste öffentliche Verkehrsmittel und hat sich in ihren 50 Betriebsjahren als Rückgrat unseres Nahverkehrssystems hervorragend bewährt.“

„Die vorausschauende Verkehrspolitik, für die Dr. Hans-Jochen Vogel als OB frühzeitig die Weichen gestellt hat, führen wir weiter. Im Juni hat der Stadtrat die ‚Mobilitätsstrategie 2035‘ auf den Weg gebracht. Bis zum Jahr 2025 sollen mindestens 80 Prozent des Verkehrs auf Münchner Stadtgebiet durch abgasfreie Kraftfahrzeuge, den öffentlichen Personennahverkehr sowie Fuß- und Radverkehr zurückgelegt werden. Und bis 2035 soll der Verkehr klimaneutral sein. Die Stadt plant dafür massive Investitionen – auch in neue U-Bahnlinien –, ist hier jedoch entscheidend auf die finanzielle Unterstützung von Bund und Land angewiesen“, so Reiter weiter. 

Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr: „Die U-Bahn ist ein enorm wichtiger Baustein im Münchner Verkehrsmix! Wir brauchen passgenaue Lösungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden und wir wollen, dass noch mehr Menschen auf den öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Deshalb muss die U-Bahn auch in Zukunft leistungsfähig und attraktiv bleiben. Der Freistaat wird da tatkräftig mithelfen und den Betrieb und die Weiterentwicklung des U-Bahnnetzes auch weiterhin mit Fördermitteln unterstützen.“

Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der MVG: „Die Münchner U-Bahn ist eine echte Erfolgsgeschichte. Die U-Bahn ist heute bei weitem das nachfragestärkste öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt und das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Seit der Eröffnung des ersten Teilstücks zwischen Kieferngarten und Goetheplatz vor 50 Jahren sind weitere 83 Kilometer U-Bahn und 87 U-Bahn-Stationen in Betrieb genommen worden.“ 

„München wächst weiter. Außerdem bestehen im Rahmen völkerrechtlicher Verpflichtungen bundesweit klare CO2-Reduktionsziele für den Sektor Verkehr. Aus diesem Grund muss das Angebot der U-Bahn, die übrigens vollständig mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben wird, weiter ausgebaut werden“, so Wortmann weiter. 

Ein erster Schritt beim Ausbau ist die aufgrund der Corona-Pandemie aufgeschobene Taktverdichtung der U4. Ab sofort verkehrt diese Linie in der Hauptverkehrszeit wieder im Fünf-Minuten-Takt bis Theresienwiese und alle zehn Minuten weiter bis Westendstraße. In Kombination mit der U5 besteht damit zwischen Theresienwiese und Westendstraße ein 3 1/3-Minuten-Takt. Weitere Taktverdichtungen sind vorgesehen: Perspektivisch ist montags bis freitags auf allen Linien ein Fünf-Minuten-Takt, auf den Stammstrecken sogar ein Zwei-Minuten-Takt geplant. 

Wortmann: „Neben der Verfügbarkeit von ausreichend Finanzmitteln für den Betrieb und die Investitionen ist hierzu die Einführung eines neuen Zugsicherungssystems und der Ausbau der Abstellanlage Neuperlach zu einem Betriebshof erforderlich. Beides sind jeweils Investitionen einer dreistelligen Millionengrößenordnung. Das muss noch gestemmt werden.“

Neben dem Ausbau bestehender Strecken sind neue Linien in Vorbereitung: Fortgeschritten in der Planung sind die Strecken nach Martinsried und Pasing. Die U9 zwischen Implerstraße und Schwabing ist in der Vorplanung. Im Ergebnis der vorliegenden Prognoserechnungen wird diese Linie die vorhandenen Innenstadtstrecken und -bahnhöfe maßgeblich entlasten. 

Wortmann: „Für eine Realisierung ist es Voraussetzung, dass die Maßnahme förderfähig ist und vom Bund und vom Freistaat Bayern kofinanziert wird. Darüber hinaus sind neue U-Bahn Strecken in die geplanten Wohngebiete in Freiham und Englschalking sowie dem Münchner Norden wichtig.“ 

Ausführliche Informationen rund um das 50-jährige Jubiläum der Münchner U-Bahn sind unter mvg.de/ubahn abrufbar.