Achtung: Facebook ändert seine Nutzungsbedingungen

Verbraucherzentrale Bayern befürchtet noch mehr Datenwillkür

Mit neuen Regelungen hat Facebook bald noch mehr Zugriff auf Daten seiner Kunden, so die Verbraucherzentrale Bayern. Das amerikanische Online-Netzwerk aktualisiert zum 30. Januar 2015 seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen. „Zu befürchten ist, dass eingeloggte Nutzer dann regelrecht durch das Internet verfolgt werden“, sagt Rechtsexpertin Esther Jontofsohn-Birnbaum von der Verbraucherzentrale Bayern. „Wenn Facebook wie geplant Standortdaten erfasst und genutzte Apps intensiv auswertet, kann das Netzwerk die Werbeanzeigen noch maßgeschneiderter anpassen“, so Jontofsohn-Birnbaum weiter. Aus Sicht der Verbraucherzentrale besteht kein Zweifel daran, dass das amerikanische Unternehmen durch diese Maßnahmen seine Umsätze weiter steigern möchte. Neu ist, dass künftig via Facebook Einkäufe und finanzielle Transaktionen möglich sein sollen. „Verbraucher, die diese Möglichkeit nutzen, offenbaren dem Netzwerk ihre Einkaufsgewohnheiten und Zahlungsdaten“, warnt die Verbraucherschützerin.

Nutzer sollten wissen, dass sie sich automatisch mit den Änderungen einverstanden erklären, wenn sie nach dem 30. Januar auf Facebook aktiv sind. „Verbraucher, denen das zu weit geht, können momentan nur aus dem sozialen Netzwerk aussteigen“, betont die Verbraucherzentrale Bayern. Mit bestimmten Einstellungen lässt sich zwar festlegen, inwieweit Facebook mit persönlichen Daten Werbung schalten kann. Facebook selbst verweist hierfür auf die Plattform www.aboutads.info/choices. Die Verbraucherzentrale hält dies aber für zu kompliziert und in dieser Form für wenig wirkungsvoll. „Offenbar ist es nicht im Interesse von Facebook, dass Nutzer die Werbeeinstellungen auf einfachem Weg über ihr persönliches Profil ändern können“, kritisiert Rechtsexpertin Jontofsohn-Birnbaum.