ADFC München fordert Durchgreifen bei Radweg-Parken und geschützte Radwege

ADFC München fordert Durchgreifen bei Radweg-Parken und geschützte Radwege
Foto: © ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München fordert zum Tag der Verkehrssicherheit am 19. Juni eine konsequente Ahndung von verbotswidrigem Halten und Parken auf Radwegen sowie die Einrichtung von geschützten Radwegen, wie sie im Radentscheid München gefordert und vom Stadtrat beschlossen wurden. In einer Online-Veranstaltung des Mobilitätsreferats zum Altstadt-Radlring am 16. Juni wurde klar, dass keine wirksame Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr geplant ist. 

Für Radfahrer:innen ist es Alltag: Der Radweg ist von einem Auto oder Lieferwagen blockiert. Mit dem Radentscheid München haben sich die Münchner:innen explizit für Radwege mit einem wirksamen baulichem Schutz vor dem Kfz-Verkehr ausgesprochen. Der Stadtrat hat diese Forderungen übernommen.

Notwendige Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr

„Radwege, die nicht durch Trennelemente geschützt sind, werden leider ständig zum Halten und Parken missbraucht. Radfahrende müssen dann unvermittelt in den schnell fließenden Verkehr ausweichen. Solche Gefahrensituationen müssen dringend beseitigt werden“, fordert Andreas Schön, 1. Vorsitzender ADFC München. Die jetzt vorgestellten Planungen für den Altstadt-Radlring zwischen Lenbachplatz und Von-der-Tann-Straße sollten daher dringend zugunsten der Verkehrssicherheit der Radfahrenden angepasst werden. Im ADFC-Fahrradklima-Test geben 71 Prozent der Befragten an, sich nicht sicher beim Radfahren in München zu fühlen. 

Auch in einer Studie des Nationalen Radverkehrsplans wurde kürzlich der Frage nachgegangen, wie eine Fahrradinfrastruktur aussehen sollte, auf der sich alle sicher fühlen. Ergebnis: Breite und vollflächig eingefärbte Radwege mit baulicher Trennung zwischen Kfz- und Radverkehr werden sowohl von Radfahrenden als auch Autofahrenden als sehr sicher bewertet. Eine klassische Win-Win-Situation. 

Keine Duldung von Radweg-Parken

Der ADFC München fordert außerdem ein konsequentes Vorgehen von Polizei und Kommunaler Verkehrsüberwachung (KVÜ) gegen Falschparker:innen auf Radwegen. „Ordnungsbehörden und Polizei müssen klare Signale setzen: Die vermeintliche Not von Fahrern der Lieferdienste darf kein Vorwand sein, um das Leben von Radfahrenden zu gefährden“, sagt Andreas Schön, 1. Vorsitzender ADFC München. „Statt diese fahrlässige Praxis zu dulden und Verständnis für ‚nur mal kurz’ haltende Kfz-Lenker:innen aufzubringen, sollten Polizei und KVÜ die Sicherheit der Radfahrenden in den Mittelpunkt rücken und Falschparker abschleppen.“ Im ADFC-Fahrradklima-Test bemängeln 83 Prozent der Münchner:innen die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen und vergaben als Note eine glatte Fünf.

Neue Lieferkonzepte erforderlich

Für den notwendigen Lieferverkehr müssen stadtweit zügig ausreichende Lieferzonen ausgewiesen und ebenfalls kontrolliert werden. Andreas Schön: „Die Unternehmen müssen auch ihre Lieferkonzepte überdenken. Es gibt immer mehr gute und günstige Alternativen zum Transporter, wie zum Beispiel UPS in einigen Vierteln mit Lastenrädern eindrucksvoll zeigt.”

Studie des Nationalen Radverkehrsplans zur Radinfrastruktur

https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/studie-zur-subjektiven-sicherheit-im-radverkehr

https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/forschung/schwerpunktthemen/subjektive-sicherheit-im-radverkehr