Advent in der Kinderklinik: Ärzt*innen basteln Adventskalender für ihre Pflege-Kolleg*innen

Advent in der Kinderklinik: Ärzt*innen basteln Adventskalender für ihre Pflege-Kolleg*innen
Das pflegerische Team der Kindernotaufnahme in der München Klinik Harlaching freut sich über den Adventskalender, den ihre ärztlichen Kolleg*innen gebastelt haben. Bildnachweis: München Klinik

Kleine Aufmerksamkeit in herausfordernder Winter- und Virenzeit

Die Infektionswellen durch RSV und andere Atemwegsviren (Rhinovirus, Parainfluenzavirus, andere Coronaviren und Influenza) sind in Deutschlands Kinderkliniken aktuell deutlich spürbar und eine große Belastung für Familien und auch das Personal in den Kinderkliniken. Es mag zunächst wie eine Randnotiz klingen, aber kleine, kollegiale Aufmerksamkeiten bewirken viel und sind Zeichen eines starken Zusammenstehens in diesen herausfordernden Zeiten.

Ein Beispiel ist eine schöne Geste in der Kinderklinik der München Klinik Harlaching: Die dortigen Kinderärzt*innen haben für ihre Pflege-Kolleg*innen einen Adventskalender gebastelt. Ob Tee, Riegel oder Schokolade – im Dezember wartet in den liebevoll gepackten Säckchen nun jeden Tag eine kleine Überraschung auf die diensthabenden Pflegekräfte. „Unsere Pflege-Kolleg*innen sind zur RSV- und Influenzazeit besonders belastet. Wir hoffen, ihnen mit dieser Aufmerksamkeit zumindest eine kleine Freude machen zu können“, sagen die Assistenz- und Oberärzt*innen der pädiatrischen Stationen und der Kindernotaufnahme in Harlaching, die das Geschenk gemeinsam organisiert haben. Bei den Harlachinger Pflegekräften war die Freude über die schöne Geste ihrer ärztlichen Team-Kolleg*innen groß – und pünktlich am 1. Dezember wurden die ersten „Türchen“ geöffnet. 

Über RSV und die aktuelle Infektionswelle

Das RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) ist ein ansteckender Atemwegsinfekt, der saisonal auftritt.

  • Symptome sind grippeähnlich. Hinzu kommen Husten, Fieber und teilweise Atembeschwerden bis Atemnot
  • Normalerweise sind Kleinkinder im Alter von drei bis neun Monaten hauptsächlich betroffen.
  • Tipps für Eltern: Zuerst Kinderarzt/Hausarzt kontaktieren (am besten telefonisch). Ruhe bewahren, Kind beruhigen – Elterliche Ruhe überträgt sich auf das Kind. Das Kind am besten hoch lagern – nicht allein lassen und Panik nehmen. Bei akuter Verschlechterung außerhalb der Sprechzeiten die Klinikambulanz aufsuchen.

Ähnlich wie im vergangenen Jahr zur selben Jahreszeit sind alle am Gesundheitssystem Beteiligte – vom ambulanten Sektor bis zur klinikübergreifenden Versorgung in Deutschland und darüber hinaus betroffen. Insgesamt berichten unsere Expert*innen, dass aktuell auch vermehrt andere Infektionskrankheiten bei Kindern auftreten. Wir sehen neben Infektionswellen durch RSV auch gehäuft Infektionen mit anderen Atemwegsviren (Rhinovirus, Parainfluenzavirus, andere Coronaviren und Influenza). Diese Hochphasen der Infektions-Wellen spielen sich vor allem im Bereich der Kindermedizin ab – viele Kinder, darunter auch Säuglinge, mussten auch in der aktuellen Welle schon intensivmedizinisch behandelt werden. Aktuell sind nahezu alle Betten belegt und die Krankenhäuser helfen sich daher gegenseitig mit Übernahmen aus. Das ist uns aus den Vorjahren bekannt und ist auch in Spitzenzeiten normalerweise ein funktionierendes System. Dass auch außerhalb solcher Spitzenzeiten verfügbare Betten temporär knapp werden, ist einerseits durch den Pflegemangel in Deutschland und andererseits durch Fehlanreize im Finanzierungssystem zu erklären. Letzteres bedeutet, dass die Behandlung von Kindern deutlich aufwendiger und zeitintensiver ist und dafür zu niedrig vergütet wird. Das führt weiterhin dazu, dass es in „lukrativeren“ Medizinbereichen ein größeres Betten-Angebot gibt, als in Bereichen der gesundheitlichen Grundversorgung wie z.B. in der Kindermedizin.