
Die München Klinik hat sich an der Verletztenversorgung nach dem Anschlag auf der ver.di-Demonstration (13.2.) beteiligt und spricht allen Betroffenen ihre große Anteilnahme aus. Streikende Klinik-Mitarbeitende blieben unverletzt und haben sich unmittelbar in der Verletztenversorgung engagiert. Alle innerklinischen Abläufe haben reibungslos funktioniert, alle Notfallzentren waren einsatzbereit. Zur psychosozialen Unterstützung war das Klinik-Kriseninterventionsteam im Einsatz.
Sechs teilweise schwerverletzte Patient*innen in der MüK – alle sind stabil
An den Standorten Schwabing und Bogenhausen hat die München Klinik sechs teils schwer- und schwerstverletzte Patient*innen behandelt. Alle Patient*innen, die sich im kritischen Zustand befunden haben, waren bereits am Freitag (14.2.) stabil. Einige konnten bereits entlassen werden; die verbliebenen werden weiterhin auf Normalstationen versorgt. „Allen Betroffenen, deren Angehörigen und Freunden gilt unsere große Anteilnahme. Ich danke jedem Einzelnen, der dazu beigetragen hat, dass die Versorgungskette reibungslos funktioniert hat. Unsere Teams in den Notfallzentren, Operationssälen und auf den Stationen haben Großartiges in der Versorgung der Menschen geleistet, die Seite an Seite mit ihnen friedlich für ihre Arbeitnehmerrechte demonstriert haben“, sagt Dr. Götz Brodermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik.
MüK-Mitarbeitende versorgen Verletzte nach Streikteilnahme
An der Demonstration haben zahlreiche städtische Mitarbeitende teilgenommen, darunter viele Kolleginnen und Kollegen der MüK. Die streikenden MüK-Beschäftigten blieben unverletzt und machten sich unmittelbar auf den Weg zurück an ihre Klinik-Standorte, um bei der Behandlung von Verletzten zu helfen. „Diese Solidarität hat uns sehr beeindruckt und zeigt, wofür die MüK und ihre Beschäftigten stehen – für Mitmenschlichkeit, füreinander und miteinander Dasein. Jederzeit“, sagt Petra Geistberger, Geschäftsführerin (CHRO) und Arbeitsdirektorin der MüK. Die Geschäftsführung dankte allen Mitarbeitenden, die an der Versorgung der Patient*innen mitgewirkt haben.
Alarm ging um 10.44 Uhr ein – alle MüK-Standorte waren sofort einsatzbereit
Um 10.44 Uhr wurde in München der sogenannte „Massenanfall an Verletzten“ (MANV) gemeldet. Mit der Meldestufe „MANV 25“ wurden zu diesem Zeitpunkt bis zu 25 Verletzte erwartet, die eine Versorgung in einem Notfallzentrum benötigen würden. „Die klinikinternen Abläufe haben reibungslos funktioniert, wir waren sofort einsatzbereit“, betont Dr. Brodermann. Die Notfallzentren an allen vier MüK-Standorten sowie die Kinder-Notaufnahmen in Harlaching und Schwabing waren aufnahmefähig. Das OP-Programm wurde kurzfristig heruntergefahren, um OP-Kapazitäten für die Schwer- bis Schwerstverletzten freizumachen. Zusätzliches Personal kann in solchen Situationen mit vielen Verletzten jederzeit über ein internes Meldesystem einberufen werden, musste in diesem Fall jedoch nicht hinzugezogen werden. Dennoch haben viele Kolleginnen und Kollegen, die nicht im Dienst waren, solidarisch ihre Unterstützung angeboten. Zur psychosozialen Betreuung von Verletzten, Angehörigen und betroffenen Mitarbeitenden war das innerklinische Kriseninterventionsteam (KiT) im Einsatz, ebenso wie die Klinik-Seelsorger und Psycholog*innen.
Szenarien mit vielen Verletzten werden regelmäßig trainiert
Dass alle Abläufe reibungslos funktioniert haben, ist das Ergebnis guter Vorbereitung: In Katastrophenschutzübungen trainieren die Mitarbeitenden der München Klinik regelmäßig „Massenanfälle von Verletzten“ (MANV) unter möglichst realistischen Bedingungen – dazu gehören auch realistisch geschminkte „Verletzte“, die per Rettungswagen in die Klinik gebracht werden und verschiedene Verletzungsmuster simulieren, die dann koordiniert behandelt werden müssen. So werden die Abläufe im Schockraum, die Koordination der OP-Kapazitäten und die Zusammenarbeit mit wichtigen Schnittstellen wie dem Rettungsdienst trainiert. Solche Katastrophenschutzübungen sind ein unverzichtbarer Teil der Vorbereitung auf Krisensituationen und tragen dazu bei, die Sicherheit für Patient*innen und Mitarbeitende zu erhöhen und ein schnelles, zielgerichtetes Handeln im Ernstfall sicherzustellen. Zuletzt hatte eine größere Übung gemeinsam mit Polizei und Rettungskräften im November stattgefunden.