Ander Art Festival 2016 – 24. September 2016 Odeonsplatz München

Bild: Ray Moore

Bei freiem Eintritt und bei jedem Wetter!

Am Samstag, 24. September, verspricht das alljährliche Kulturfestival Ander Art auf dem Odeonsplatz wieder Musik aus allen Himmelsrichtungen. Bei der 20. Auflage des Festivals spielen Cross da Borderz, die Express Brass Band, Folkshilfe, Taiga Trece, Soleil Bantu und Dunkelbunt. Die Klangwelten vor der Feldherrnhalle sind grenzenlos, sie reichen von bayrisch-afrikanischem Hip Hop über Gesang in 14 Sprachen und mexikanischen Rap-Pop bis hin zu Klezmer-Reggae und traditioneller Musik der Bantu. Internationaler als an diesem Tag ist München selten. Moderation: Özlem Sarikaya (BR).

Musik kennt keine Grenzen – dafür stehen CROSS DA BORDERZ alias Jahsta Fadda, der Piehler Bua und Bwise (12.00 Uhr). Die drei „Bafrikayer“ aus München machen heuer, inspiriert von Dancehall, Hip-Hop, Reggae und RnB, den Ander Art-Auftakt und nehmen jeder Art von Befremdungsparanoia cool und charmant den Wind aus den Segeln.
Um 13.15 Uhr macht die Express Brass Band klar, wo die Reise heute hingeht: Weltmusik aus Blech trifft auf orientalische Klänge der Gruppe JISR. Etwa 20 Musiker verschiedenster Herkunft versammeln sich um Wolfi Schlick, der unverwechselbar an der Tuba den Ton angibt.
Die österreichische Folkshilfe (14.45 Uhr) braucht nicht mehr als eine Gitarre, ein Schlagzeug, die steirische Harmonika und Gesang für ihren Groove zwischen „neuer Volksmusik“ und Alpenrock. Drei Jahre Straßenmusik haben die Folkshilfe geprägt: Sie klingt austro-afrikanesk, landlerhaft, mal säumen jodelähnlicher Dreigesang odermultilinguale Refrains ihre musikalische Reise zwischen Funk, Reggae, Rock, Ska oder Rumba.

„Rap-Pop à la Mexicana“ kündigen Taiga Trece (16.00 Uhr) an: Sie singen Geschichten, die irgendwo zwischen den Kontinenten angesiedelt sind und dasPublikum regelmäßig zum Schwitzen bringen. Mit dem dezenten Mitwippen ist es hier nämlich nicht getan.

Weil jedes Jubiläum eine Laudatio braucht, bekommt auch das 20. Ander Art Festival eine solche – wenn auch ganz anders: Um 17.15 Uhr präsentiert der Münchner SlamMaster Ko Bylanzky drei der interessantesten Stimmen der Spoken-Word-Szene: Fatima Moumouni, Haris Kovacevic und Darryl Kiermeier fassen ihre Sicht auf das bunte Festival der Stadt in gesprochene Poesie zusammen: als Rückblick mit Ausblick. Begleitet werden sie von DJ Malinkaya.

Um 18.45 Uhr geht es musikalisch weiter mit SOLEIL BANTU und ihrem „Groove Caleidoscope“: Die Band porträtiert die multikulturelle Geschichte ihres Sängers Biboul, der in Kamerun geboren wurde, in Syrien, Kopenhagen und Paris gelebt hat und nun in München angekommen ist. In seiner Musik vereint er traditionelle Musik der Bantu mit westlicher Jazz- und Popkultur, gemeinsam mit Michael Hornek, Igor Kljujic, Christian Lettner und Miko Watanabe.

Den Abschluss macht DUNKELBUNT (20.30 Uhr) mit „Electronic Beats and Babylonian Babble from around the World“. Ihre Musik ist eine mindestens 14-sprachige Melange aus Dub, Reggae, Klezmer, Jazz, Swing, Bluegrass, Electronics, TripHop und BreakBeats, verwoben mit musikalischen Einflüssen aus Südosteuropa und dem Balkan.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten gibt es auch heuer wieder den Ander Art-Musikantenstammtisch, organisiert von der Harfenistin Franziska Eimer. Jammen in Bunt, zum Zuhören oder Mitmachen, lautet die Parole. Gastgeber des Ander Art Musikantenstammtischs sind die Express Brass Band und JISR, alpenländische Unterstützung erhalten sie von der Folkshilfe. Immer wenn auf der Bühne der letzte Ton erklungen ist, tönt es zwischen den Bierbänken weiter, auf Zuruf und nach Laune.

In den Kunst- und Aktionszelten rund um den Odeonsplatz lädt das Multikulturelle Jugendzentrum zum Gestalten mit Ton ein. Mode von Münchner Designern und Flüchtlingen ist unter dem gemeinsamen Label KUNIRI (Esperanto: „gemeinsam gehen“) zu bewundern, und der griechische Wahlmünchner Neat Roustemoglou stellt seine außergewöhnliche Dirndlkollektion „Nero“ vor. Die Münchner Stadtbibliothek bietet Einblicke in die Sprachen der Welt, und Ray Moore und Nikita Knikta stellen ihre Bilder und Objekte aus. Bei Hisako Inoues Workshop „Fun Fan Smell – The Sniffing Station“ können die Gäste individuelle Düfte, zusammengesetzt aus allen möglichen Kulturen, kreieren. Das Forum für Islam präsentiert den Graffiti-Künstler CALIMAAT, und die Künstlergruppe „Bildkorrektur – Bilder gegen Bürgerängste“ ist mit ihrer Plakatkampagne dabei. Der Ausländerbeirat, die Villa Waldberta und das Ebenböckhaus informieren über aktuelle Projekte.