Anerkennung fürs WERK17 beim Deutschen Ziegelpreis 2021

Anerkennung fürs WERK17 beim Deutschen Ziegelpreis 2021
© URKERN2021 / Ivana Bilz

Nach dem DAM Preis 2021 für das WERK12 wird das Werksviertel-Mitte nur wenige Wochen später bei einem weiteren Architekturpreis bedacht: Das WERK17, in dem ein Hotel, Einzelhandel und Gastronomie sowie eine Tiefgarage untergebracht sind, erhält beim Deutschen Ziegelpreis 2021 eine Anerkennung.
 
Gute Architektur erzählt immer eine Geschichte. Und obwohl es sich beim WERK17 im Werksviertel-Mitte um einen der wenigen Neubauten inmitten der umliegenden sanierten Industriegebäude handelt, beginnt die Geschichte des Gebäudes bereits vor mehr als 600 Jahren. Seit dem 14. Jahrhundert wurde in diesem Gebiet im Münchner Osten Lehm abgebaut. Aus diesem Lehm wurden anschließend die Ziegel gebrannt, aus denen München zu großen Teilen aufgebaut ist. Sogar die Ziegel, die für das Maximilianeum verwendet wurden, stammen von hier. Und an der Rosenheimer Straße standen bis ins 19. Jahrhundert hinein Ziegeleien. Die Vergangenheit des sogenannten Lehmbezirks hat seine Spuren sogar im Namen eines der dazugehörigen Stadtteile hinterlassen: Berg am Laim.

Es ist diese Historie, auf die das Architekturbüro Hild und K aus Berlin Bezug nahm, als es für das WERK17 eine Fassade entwarf, die eine unverkennbare Reminiszenz an die Lehmstadt München darstellt. Dafür wurden großformatige Ziegel in Elemente aus eingefärbtem Beton eingelegt. „So haben wir dem Beton seine Kälte nehmen können“, erklärt Dionys Ottl von Hild und K. Die Betonelemente konnten wiederum wie in einem Lamellenvorhang geschuppt angeordnet werden, so dass in der Fassade ein lebendiges, je nach Sonnenstand und Perspektive wechselndes Bild aus Licht und Schatten entsteht. „Auch mit den goldenen Fenstern nehmen wir Bezug auf die Geschichte des Areals“, so Ottl. „Sie waren typisch für die Zeit, in der das Werksviertel-Mitte zum Industriestandort wurde.“ Das Ergebnis ist ein Gebäude, dass einerseits unter modernen Gesichtspunkten gebaut werden konnte, in dem jedoch anderseits die Historie genügend Raum bekommt und erfahr- und erlebbar wird – Ganz wie es der Bauherr OTEC im gesamten Werksviertel-Mitte beabsichtigt.

Die besonderen gestalterischen Qualitäten des WERK17 überzeugte auch die Jury des Deutschen Ziegelpreises, die das Gebäude nun mit einer Anerkennung bedachte. Es ist bereits der zweite Architekturpreis, bei dem das Münchner Werksviertel-Mitte in diesem Jahr unter den prämierten Arbeiten war. Anfang des Jahres wurde das WERK12 als bestes Gebäude Deutschlands mit dem DAM Preis ausgezeichnet, der jährlich vom Deutschen Architekturmuseum verliehen wird.

„Eine besondere Architektur, die mit dem Spannungsbogen von Tradition und Moderne spielt, und die die Menschen berührt und in Beziehung zu dem Ort setzt, an dem sie sich befinden, war und ist die Grundlage der gesamten Planung des Werksviertel-Mitte“, so Josef Glasl, Sprecher des Stadtquartiers. „Es freut uns sehr, dass unser Eintreten für gute Architektur 2021 bereits so viel Lob und Anerkennung bekommen hat.“

Wie viel andere Gebäude im neuen Werksviertel-Mitte wird auch das WERK17 multifunktional genutzt. Im Gebäude befinden sich das gambino Hotel WERKSVIERTEL, das Feinkostgeschäft Mitte Meer, das Tapas-Lokal La Tasca Flamenca sowie die Mariss Bar, ein sardisches Restaurant. Ebenfalls im Gebäude untergebracht ist eine Tiefgarage, der sogenannte Autosaal.