Ansturm auf städtische Förderung von Solarsteckermodulen

Ansturm auf städtische Förderung von Solarsteckermodulen

Die Nachfrage nach dem Förderprogramm für energieeffizientes Bauen und Sanieren ist sehr hoch. Seit Inkrafttreten der ersten Stufe des Förderprogramms „Klimaneutrale Gebäude“ am 20. Juli 2022 sind beim Referat für Klima- und Umweltschutz bis 31.12.2022 über 3.000 Anträge auf Förderung von Maßnahmen für energieeffizientes Bauen und Sanieren eingegangen. Allein für die Förderung von Solar-Stecker-Anlagen (SSG oder sogenannte Balkonkraftwerke), die seit 4. Oktober 2022 beantragt werden kann, sind rund 1.000 Anträge gestellt worden. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Der Run auf unser Förderprogramm zeigt, dass sich viele Münchner*innen an der lokalen Energiewende beteiligen möchten. Nach vielen verlorenen Jahren gibt es in München eine neue Dynamik beim Ausbau der Photovoltaik. Wir erleben gerade den Beginn eines Jahrzehnts der Solarenergie in München. Das Potential für Solarstrom ist in München aufgrund der vielen Sonnenstunden groß. Dieses gilt es angesichts von Klimakrise und hoher Energiekosten voll auszuschöpfen. Deshalb werden wir die Ausbaugeschwindigkeit bei Photovoltaik deutlich erhöhen.“

Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz: „Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Basierend auf den Erfahrungen anderer Kommunen hatten wir mit rund 500 bis 1.000 Anträgen pro Jahr gerechnet. Dass wir dieses Volumen bereits nach knapp drei Monaten erreicht haben, zeigt uns, dass wir mit unserem novellierten Förderpro- gramm an den richtigen Schrauben gedreht haben und tatsächlich die Bedürfnisse der Münchner*innen bedienen können. Besonders freut mich, dass über 1.000 Bürger*innen dank der Balkon-Kraftwerke neu mit Photovoltaik (PV) in Kontakt gekommen sind bzw. durch Balkonkraftwerke die Möglichkeit bekommen haben, sich am PV-Ausbau persönlich zu beteiligen.“

Ende Dezember 2022 hat München eine installierte Gesamt-PV-Leistung von 100 MWp (Megawatt-Peak) überschritten. Die Balkonkraftwerke bzw. Kleinstanlagen machen mit insgesamt zirka 680 kWp (Kilowatt-Peak) rund sieben Prozent dieses Gesamtbestands aus. Allein im Jahr 2022 wurden insgesamt rund 1.550 PV-Anlagen mit einer Leistung von 11,2 MWp neu in Betrieb gesetzt. Damit wurde trotz Lieferketten-Problemen und Kapazitätsengpässen beim Anlagenbau 2022 der bislang höchste PV-Zubau von knapp 15 Prozent in München erreicht.

Eine Balkon-PV-Anlage mit einer maximalen Leistung von 600 Wp („Watt-Peak“) erzeugt pro Jahr bis zu 600 Kilowattstunden (kWh). Ein Durchschnittshaushalt verbraucht 3.000 kWh Strom pro Jahr. Im Detail hängt das Einsparpotenzial eines Balkonkraftwerks zwar unter anderem vom individuellen Stromverbrauch, der Positionierung der Solarmodule und der Gleichzeitigkeit des Stromverbrauchs mit der Sonneneinstrahlung („Eigenverbrauchsquote“) ab. Rechnerisch kann eine Balkon-PV-Anlage den Stromverbrauch eines Durchschnittshaushalts jedoch um bis zu 20 Prozent reduzieren, bei kleineren oder sehr sparsamen Haushalten auch deutlich mehr.

Das Förderprogramm „Klimaneutrale Gebäude“ unterstützt Maßnahmen zur Klimaneutralität wie die Energetische Sanierungsberatung, den Fensteraustausch, Effizienzhäuser im Bestand und im Neubau, das Dämmen von Außenwänden und Dächern, Solarkollektoranlagen, Wärmepumpen, die Heizungsoptimierung, den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und Photovoltaikanlagen einschließlich Stecker-Solargeräten. Für das Förderprogramm „Klimaneutrale Gebäude“ stehen bis 2025 insgesamt rund 128 Millionen Euro zur Verfügung. Die maximale Fördersumme für eine Balkon-PV-Anlage beträgt 240 Euro.