Batnight – Wochenende der Fledermäuse in Hellabrunn

Foto: Tierpark Hellabrunn / Fran Wiesner

Während der Internationalen Batnight am 27. und 28. August steht der Tierpark ganz im Zeichen der Fledertiere. An der Fledermausgrotte und in der Dschungelwelt können Besucher von 11 bis 17 Uhr alles Wissenswerte über Fledermäuse und die nah verwandten Flughunde erfahren und sie aus nächster Nähe beobachten.

Die Fledermaus-Nacht findet in diesem Jahr zum zweiten Mal in Hellabrunn statt. Bereits seit 1997 wird die Batnight, an der sich verschiedene Institutionen und Naturschutzorganisationen in über 30 Ländern beteiligen, am letzten August-Wochenende veranstaltet. Fledermäuse und Flughunde bilden gemeinsam die systematische Ordnung der Fledertiere, die mit etwa 1.100 Arten die zweitgrößte Säugergruppe nach den Nagetieren darstellt.

Auch in diesem Jahr wird am Infostand vor der Fledermausgrotte ein Zoo-Guide alles Wissenswerte und Informative über die in der Grotte lebenden, fruchtfressenden südamerikanischen Brillenblattnasen, aber auch über die auf dem Tierparkgelände vorkommenden einheimischen Fledermausarten erzählen. Außerdem kann man mit Hilfe eines „Bat-Detector“, der die Ultraschalllaute von Fledermäusen in für den Menschen hörbare Signale übersetzt, die Tiere aufspüren und belauschen.

Nicht nur in der Fledermausgrotte, sondern auch in der Dschungelwelt lassen sich im Tierpark Hellabrunn Fledertiere in Aktion erleben. Hier leben die zwei Flughundarten Indischer Riesenflughund und der aus Afrika stammende Palmenflughund. Rund um das Thema Fledertiere stehen am kommenden Wochenende Pfleger in der Tierpfleger-Sprechstunde für die Besucher Rede und Antwort: um 12 Uhr vor der Fledermausgrotte und um 15 Uhr in der Dschungelwelt.

Gerade im Spätsommer, wenn viele heimische Fledermausarten nach geeigneten Winterquartieren suchen, die ihnen für die kühleren Monate ausreichend Schutz bieten, sind die Tiere auch in freier Natur besonders gut zu beobachten. In München leben acht Fledermausarten, darunter der Große Abendsegler, die Wasserfledermaus und die Zwergfledermaus. Man kann sie besonders im Bereich der Isar, in Parks, in Friedhöfen, aber auch in Wohngebieten, an oder in Gebäuden oder in hohlen alten Bäumen beobachten. Die kleinsten heimischen Arten, wie zum Beispiel die Zwergfledermaus, passen mit drei bis sechs Gramm Körpergewicht bequem in eine Streichholzschachtel – schwerer als 30 bis 40 Gramm werden übrigens auch die größten heimischen Arten nicht.

Fledertiere sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Einmalig ist auch ihr Orientierungssinn: Sie loten mittels Echoortung im Ultraschallbereich ihre Umgebung aus und hören dadurch sowohl Hindernisse als auch Beutetiere. Auch wenn sie nur selten zu beobachten sind, so erfüllen Fledermäuse äußerst wichtige ökologische Funktionen, ob als Bestäuber oder Mückenjäger. Die in Bayern lebenden Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten, was sie zu äußerst nützlichen Schädlingsbekämpfern macht. So frisst eine einzige Wasserfledermaus im Laufe eines Sommers etwa 60.000 Mücken.

Insgesamt kommen in Bayern mehr als 20 verschiedene Arten vor, von denen die meisten aufgrund unterschiedlicher menschlicher Einflüsse vom Aussterben bedroht sind. Als Hauptursachen gelten der Verlust von Fledermausquartieren sowie von geeigneten Nahrungsgebieten und Flugrouten und die Gefährdung durch Umweltgifte und Holzschutzmittel. Deshalb stehen Fledermäuse auch unter strengem Schutz. Wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, erfährt man am 27. und 28. August jeweils von 11-17 Uhr vor der Fledermausgrotte des Tierparks Hellabrunn.