Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will durch mehr Digitalisierung die Versorgung von Reha-Patienten verbessern. Am Dienstag übergab der Minister in München einen Förderbescheid über rund 434.000 Euro an die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH, Prof. Georgios Raptis vom eHealth Labor und Prof. Sonja Haug vom Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung) und das Unternehmen Monks Ärzte-im-Netz GmbH für das Forschungsprojekt „Digitales Rehabilitationskonsil mit Anbindung an die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-/TI-Konsil).
Holetschek betonte: „Unser Ziel ist es, alle an der Rehabilitation beteiligten Akteure digital zu vernetzen, um die Versorgung von Patienten zu verbessern. Das Vorhaben setzt daher beim bundesweit geplanten Anschluss von Reha-Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) an. Dies ist die ‚Datenautobahn‘, die alle Akteure im Gesundheitswesen verbindet und künftig den hochsicheren Austausch gesundheitsbezogener Daten ermöglicht.“
Holetschek erläuterte: „Mit dem Projekt werden wir in Bayern bundesweit Vorreiter, indem wir als erstes Land bayerische Reha-Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur anschließen. In diesen Einrichtungen werden wir Kernanwendungen der TI nutzen. Die elektronische Patientenakte, das elektronisches Rezept oder ein elektronischer Medikationsplan sollen so auch in den Reha-Einrichtungen verfügbar werden.“
Holetschek ergänzte: „Die Digitalisierung kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die Vor- und Nachsorge von Reha-Patienten deutlich zu verbessern. Das Projekt trägt so dazu bei, Bayern mit seinen traditionsreichen Kurorten und Heilbädern zum Vorreiter für innovative Lösungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation zu machen.“
Inhaltlich umfasst das Vorhaben drei wesentliche Bausteine: Erster Bestandteil ist die modellhafte Anbindung von Reha-Einrichtungen an die TI in den drei vom Landtag benannten Standorten (Bad Kötzting, Bad Gögging und Bad Kissingen) als „Best Practice“ für weitere Einrichtungen in Bayern. Dabei werden auch die TI-Kernanwendungen wie die Kommunikation im Medizinwesen (KIM) in den Reha-Einrichtungen getestet. Alle Ergebnisse fließen in einen Leitfaden ein. Zweitens erfolgt anhand einer repräsentativen Auswahl von Einrichtungen eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands der Digitalisierung der Reha-Einrichtungen in Bayern und Handlungsempfehlungen für den zukünftigen Ausbau des Digitalisierung. Als dritter Punkt soll ein Reha-Konsil erprobt werden, also eine Videoberatung zwischen den behandelnden Ärzten in der Reha-Eichrichtung und dem behandelnden Hausarzt auf Grundlage einer zu entwickelnden digitalen Reha-Akte.