Bekämpfung der Einbruchskriminalität – Vorstellung der aktuellen Präventionskampagne K – Einbruch in München

Einbruch
Symbolbild

München, 27.10.2017. Die Wohnung ist der Kernbereich privater Lebensführung. Ein letzter Rückzugsort eines jeden Menschen, an dem er ungestört von anderen leben kann. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass die Wohnung gegen den Zugriff durch Unberechtigte geschützt wird!

Man kann nur erahnen, was es für den Betroffenen eines Wohnungseinbruchs bedeutet, wenn Unbekannte sich Zutritt zur Wohnung, zum Schlafzimmer, etc. verschafft haben. Dort private Gegenstände, Schränke, wahrscheinlich sogar die Unterwäsche durchwühlt werden. Kurz gesagt eine völlig fremde Person Einblick in die engste Privatsphäre, ja sogar die Intimsphäre, bekommt.

Auch wenn die Wohnung wieder aufgeräumt, der materielle Schaden (im Jahr 2016 alleine in München insgesamt über 10 Millionen Euro) bezahlt werden kann, was immer bleibt ist der immaterielle Schaden.

Nämlich der Verlust des Sicherheitsgefühls, die Geborgenheit in der eigenen Wohnung, der gefühlte Verlust eben dieses letzten Rückzugsbereiches. Unwiederbringlich verloren ist auch der Verlust von individuellen mit Andenken oder Erinnerungen verknüpften Gegenständen. Dies ist auch der Grund der immensen persönlichen Betroffenheit bei Wohnungseinbruchsdiebstählen.

Gerade deshalb setzt das Polizeipräsidium München alle Hebel in Bewegung, um – in Zusammenarbeit mit der Münchner Bevölkerung – die Einbruchskriminalität zu bekämpfen und auf ein Minimum zu reduzieren. Denn jeder Einbruch ist ein Einbruch zu viel und lässt neue Opfer zurück.

Wie intensiv das Polizeipräsidium München sich mit der Bekämpfung der Einbruchskriminalität beschäftigt, zeigen die seit 2014 sinkenden Fallzahlen. Durch die Ermittlungsarbeit der Polizei, aber auch durch die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit und Kooperation ist es gelungen die im Jahr 2016 im gleichen Zeitraum zu verzeichnenden Einbrüche zu senken.

Auch, wenn das laufende Jahr noch nicht abgeschlossen werden kann, zeigt sich dennoch bisher ein positiver Trend. Dies wird auch durch einen Blick auf andere deutsche Großstädte bestätigt. Damit sich diese erfreuliche Veränderung auch in den erfahrungsgemäß stärker belasteten „dunklen Monaten“ fortsetzt und nicht annähernd die Fallzahl der im Jahr 2016 registrierten 1540 Einbrüche erreicht, appelliert das Polizeipräsidium München insbesondere an die Münchner Bevölkerung, jede verdächtige Wahrnehmung sofort über den Notruf „110“ zu melden.

Zusammen mit Unterstützung der Münchner Bevölkerung und unter Einsatz moderner technischer Hilfssysteme, wie die bereits im Jahr 2014 vorgestellte und permanent weiterentwickelte Prognosesoftware „PRECOBS“, ist das Polizeipräsidium München zuversichtlich die Einbruchskriminalität weiter zu reduzieren und das Entdeckungsrisiko für die Täter signifikant zu erhöhen.

Doch nicht nur die Tatbereitschaft der Einbrecher gilt es zu verhindern. Auch die „Gelegenheit macht Diebe“, wie eine Redensart besagt. Hier ist jeder Bürger gefordert und kann dies oftmals durch einfache Mittel effektiv verhindern. Entscheidend ist hier, dem Bürger die lauernden Gefahren bewusst zu machen. Das vorbeugende Reduzieren von Tatgelegenheiten ist ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Präventionsarbeit. Mit der heutigen Pressekonferenz, welche Auftakt zum bundesweiten Tag des Einbruchsschutzes am 29.10.2017 ist, beginnt die jährliche Präventionskampagne „K-Einbruch“ des Polizeipräsidiums München. Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für Sicherheit“ soll die durch die Zeitumstellung von Sommerzeit auf Winterzeit zusätzlich gewonnene Stunde dazu genutzt werden, sich umfassend über Einbruchsschutz zu informieren und die polizeilichen Sicherheitsempfehlungen im Alltag umzusetzen.

Die diesjährige Kampagne „K-Einbruch -sicher wohnen in München 2017“ soll, aufbauend auf die bisherigen Präventionskampagnen, zu einer dauerhaften Bewusstseins-und Verhaltensänderung, insbesondere durch eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Einbruchskriminalität, führen.

In diesem Zusammenhang auch gleich der erneute Appell des Polizeipräsidiums München an die Münchner Bevölkerung: „Scheuen Sie sich nicht einen Notruf unter der 110 zu tätigen und verdächtige Wahrnehmungen oder sonstige Hinweise zu melden“. Nur mit Ihrer Mithilfe kann es gelingen die Einbruchskriminalität zu bekämpfen. Auch vermeintlich unwichtige Beobachtungen können dazu beitragen, eine Straftat aufzuklären und den Täter zu überführen. Im Sinne der Gemeinschaftsverbundenheit der Münchner Bevölkerung sollte auch aufeinander achtgegeben werden. Ein „wachsamer Nachbar“ kann so manchen Wohnungseinbruch verhindern. Auch einfache technische Vorkehrungen tragen dazu bei, Tatgelegenheiten und somit Einbrüche zu reduzieren. Im vergangenen Jahr lag die Quote der unvollendeten Wohnungseinbrüche beispielsweise bei 47,3 %. Dies bedeutet, dass nahezu die Hälfte aller Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium geblieben sind. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Jedoch wird der Täter oftmals bei seiner Tatausführung gestört oder durch entsprechende Vorkehrungen des Wohnungsinhabers daran gehindert. Gerade in Großstädten wie München ist es daher umso wichtiger eine „nachbarschaftliche Hinschaumentalität“ zu entwickeln und zu pflegen.

Hinsichtlich Präventionsmöglichkeiten gegen Einbruchskriminalität, wie auch zu anderen Themenbereichen, können Sie sich umfassend auf dem Internetauftritt www.polizei.bayern.de

Selbstverständlich steht Ihnen auch die kostenlose Beratung des Kriminalkommissariats 105 für Opferschutz und Prävention unter der Telefonnummer 089/2910-3430 zur Verfügung. Neben der Anforderung von Informationsmaterial können Sie dort auch eine individuelle Beratung vereinbaren.