Bergsport an Weihnachten – Tipps für sonnige Touren

Foto: DAV/Thomas Bucher

Kaum Schnee, aber dafür viel Sonne – das erwartet Bergsportlerinnen und Bergsportler, die in den nächsten Tagen in den bayerischen Alpen unterwegs sein wollen. Der DAV gibt Tipps für Weihnachtstouren ohne Ski und Schneeschuhe, dafür aber mit einer ganz besonderen Atmosphäre.

Die aktuellen Bedingungen in den Bergen

In den bayerischen Alpen ist es sonnig und mild. Eine geschlossene Schneedecke liegt sonnseitig erst ab 1500 Metern, und dann auch nur wenige Zentimeter. Im Laufe des ersten Weihnachtsfeiertages treffen Wolken aus Nordwesten ein, die aber vermutlich nur wenige Zentimeter Neuschnee bringen. Abseits der wenigen Pisten, die in den nächsten Tagen geöffnet sind, bleibt die Schneelage also zu gering für Wintersport. In den angrenzenden Alpenländern sind Ski- und Schneeschuhtouren – wenn überhaupt – nur im Hochgebirge am Alpenhauptkamm möglich. Dort ist allerdings auf die teils erhebliche Lawinengefahr zu achten.

Sonnenwanderungen

Der Heilige Abend und der erste Weihnachtsfeiertag locken mit Sonne und milden Temperaturen in die bayerischen Berge. An beiden Tagen bieten sich südseitige Wandertouren an, um die Wärme der tief stehenden Sonne zu genießen. Wer nicht höher als 1500 Meter hinauf geht, dürfte mit gut profilierten Wanderschuhen auskommen. Ski oder Schneeschuhe können jedenfalls zu Hause bleiben.

Am 24. Dezember haben fast alle Hütten geschlossen; entsprechend sollte man sein Ziel und seinen Proviant planen. Schöne Touren mit sonnigen Rastplätzen sind zum Beispiel die Sonntraten bei Bad Tölz, der Jochberg bei Kochel oder das Hintere Hörnle bei Unterammergau.

Am ersten Weihnachtsfeiertag sind einige Alpenvereinshütten bereits wieder geöffnet und bieten sich als Zielpunkt für sonnseitige Wanderungen an. Eine detaillierte Übersicht über die im Winter geöffneten Hütten gibt es hier. Besonders sonnige Aufstiege und sonnige Standorte der Hütten haben zum Beispiel das Wankhaus bei
Garmisch-Partenkirchen und die Schönfeldhütte am Spitzingsee.

Ausrüstung bei winterlichen Sonnentouren

Auch wenn Sonnentouren in niedrigen Lagen in den bayerischen Alpen in den nächsten Tagen wenig winterlich sein mögen – diese Ausrüstung sollte mindestens dabei sein:

  • Gut profilierte Wanderschuhe mit hohem Schaft
  • Funktionsbekleidung samt Wechselwäsche, Mütze und Handschuhe
  • Rucksack
  • topographische Karte, Führer (evtl. digitale Karte und Tourenbeschreibung)
  • Schutz gegen UV-Strahlung (Sonnenbrille und -creme)
  • Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke und Handy (für Notruf 112)
  • Tourenproviant (im Winter sehr hilfreich: Tee in der Thermoskanne)
  • Taschenlampe
  • evtl. Grödeln (steigeisenähnliche Gehhilfen aus Aluminium) und Gamaschen
  • evtl. Tourenstöcke

Für Touren ins Hochgebirge und in Regionen mit geschlossener Schneedecke ist neben viel Erfahrung im winterlichen Gebirge die entsprechende Ausrüstung nötig – also vor allem die Lawinen-Notfallausrüstung, bestehend aus LVS-Gerät, Sonde und Schaufel.

Tourenplanung

An Weihnachten sind die Tage sehr kurz, die Temperaturschwankungen im Tagesverlauf können erheblich ausfallen und Schnee- und Eispassagen sind durchaus möglich.

Entsprechend wichtig ist die richtige Planung. Das betrifft diese Punkte:

  • Gutes Zeitmanagement: Rechtzeitig aufbrechen, um nicht in die Dunkelheit zu kommen
  • Aktueller Wetterbericht: Unbedingt unmittelbar vor Aufbruch einholen
  • Öffnungszeiten der Hütten kennen: Ein Anruf hilft, um böse Überraschungen zu vermeiden.
  • Den Wegverlauf genau kennen: Zuhause Führerliteratur und Karten studieren
  • Digitale Tourenplanung: Unter alpenvereinaktiv.com, dem Tourenportal der Alpenvereine, finden sich alle Infos zur Planung. Karten und Tourenbeschreibungen sind über die zugehörige App auf dem Smartphone auch mobil verfügbar.