Die Stadt München bekommt eine neue Anlage zur Verwertung von Bioabfällen. Diese soll am Entsorgungspark Freimann entstehen und gleichzeitig auch Strom produzieren. Der Kommunalausschuss des Stadtrats hat in seiner heutigen Sitzung grünes Licht für das 50-Millionen-Euro-Projekt gegeben.
Der Neubau wird erforderlich, weil die derzeitige Vergärungsanlage des Abfallwirtschaftsbetriebs München wegen einer Gesetzesänderung spätestens Ende 2027 vom Netz gehen muss. Hier werden bis zu 22.500 Tonnen Biomüll pro Jahr verwertet. Dabei entsteht Biogas zur Stromerzeugung für den Jahresbedarf von 1300 Münchner Haushalten und 5000 Tonnen wertvoller Kompost pro Jahr. Diese Kapazitäten aber reichen für die Bioabfallmenge Münchens bei weitem nicht aus. Gut die Hälfte wird woanders verwertet, Teile des Mülls müssen bis nach Thüringen transportiert werden.
Für die SPD/Volt-Fraktion ist daher klar: Der anstehende Neubau soll größere Müllmengen verwerten können. Die neue Vergärungsanlage soll eine Kapazität von 54.000 Tonnen im Jahr haben und Strom für bis zu 2400 Haushalte einspeisen können. Die entstehende Abwärme wird für den Vergärungsprozess selbst und das Heizen der Betriebsräume genutzt.
Dazu sagt SPD-Stadträtin Kathrin Abele:
„Wir kämpfen aktiv gegen Ressourcenverschwendung. Die neue Vergärungsanlage in Freimann macht nicht nur lange Transportwege überflüssig, sondern produziert aus Bioabfall auch Ökostrom und wertvollen Kompost. Bei der Reduzierung der Restmüllmenge wollen wir ebenfalls neue Wege gehen. Wenn wir zum Beispiel den Hausmüll vor der Verbrennung sortieren lassen, können wir unsere Recycling-Quote weiter erhöhen. Hier werden wir uns tiefer einarbeiten, um bestmögliche Lösungen für München zu finden.“