Bezahlbare Wohnungen und mehr Grünflächen sind kein Gegensatz

Bezahlbare Wohnungen und mehr Grünflächen sind kein Gegensatz

Mehr Grün durch Bauen: Das ist kein Widerspruch. In anstehenden Bauvorhaben werden öffentliche, zugängliche und nutzbare Grünflächen geschaffen. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat wird daher am Mittwoch im Planungsausschuss fast allen anstehenden Bauprojekten zustimmen. Im Fall der Bodenseestraße zeigt sich sehr deutlich, warum SPD/Volt das Bürgerbegehren kritisiert hat. Im Flächennutzungsplan ist das Baugebiet eine Grünfläche, in der Realität ist sie asphaltiert. Die Fraktion will sich daher weiterhin jeden Einzelfall ansehen und abwägen, wo sie Parks und dringend benötigte bezahlbare Wohnungen oder soziale Infrastruktur schaffen kann. Verlärmte Grünflächen zu schützen, nur um den Wortlaut des Bürgerbegehrens gerecht zu werden, lehnt sie ab.

Parkmeile statt Gebrauchtwagenhandel: In Neuaubing an der Bodenseestraße könnten sich die Grünflächen verdoppeln und 180 neue Wohnungen auch für geringe und mittlere Einkommen entstehen – wenn der Stadtrat den Weg für eine Überplanung des Geländes freimacht. In der Messestadt Riem könnten landwirtschaftlich genutzte Areale aufgewertet und für die Menschen im Viertel zugänglich werden. Die Voraussetzung dafür: Der Stadtrat stimmt dem Bau des neuen und letzten Quartiers hier mit 2500 Wohnungen zu.

Gleiches gilt für die Friedrichshafener Straße am Westkreuz: Auch hier führt die Entwicklung einer neuen Siedlung zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität: Neben 70 Wohnungen entsteht das dringend benötigte Alten- und Servicezentrum, vielfältige Grün- und Freiflächen sowie eine Vernetzung mit den umliegenden Grünräumen. Am Stephensonplatz in Perlach ist eine moderne Seniorenpflegeeinrichtung vorgesehen inklusive Gastronomie und attraktiver, lärmgeschützter und hochwertig gestalteter Freiflächen. Aktuell liegen diese Gebiete brach, sind zum Teil sogar eingezäunt und für die Menschen im Viertel nicht nutzbar. Auf dem Gelände, auf dem die MVG in Fröttmaning einen Trambetriebshof plant, befindet sich derzeit der Showpalast. Auch hier gingen keine realen Grünflächen verloren, dafür würde aber der für den weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs unverzichtbare Betriebshof entstehen können. Lediglich bei dem Projekt an der Heltauer Straße in Trudering sieht SPD/Volt noch Diskussionsbedarf. Hier soll die Verwaltung prüfen, welche besseren Optionen es gibt, Grünflächen zu sichern und nutzbare Parks zu schaffen.

Dazu sagt Simone Burger, wohnungspolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:

„Grünfläche ist nicht gleich Grünfläche. Das sehen wir an den aktuellen Beispielen sehr eindrücklich, die uns das Planungsreferat im Planungsausschuss vorlegen wird. Es reicht genau nicht aus, sich nur den Flächennutzungsplan anzuschauen und daraus abstrakte Forderungen abzuleiten. Wir wollen nicht Parks zubauen, wie vielfach behauptet wurde, sondern entwickeln Brachflächen und Felder zu modernen Vierteln mit bezahlbaren Wohnungen, Kitas, Schulen und Einrichtungen für Senior*innen und qualitativ hochwertige Grünflächen.“