Blitzmarathon-Bilanz 2023

Foto: Polizei Bayern

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zur Blitzmarathon-Bilanz 2023: Viel zu viele unverantwortliche Raser – Trauriger Höchstwert: 95 km/h zu schnell – Weiterhin verstärkte Geschwindigkeitskontrollen

8.690 Geschwindigkeitssünder hat die Bayerische Polizei beim zehnten Bayerischen 24-Stunden-Blitzmarathon vom 21. April, 6 Uhr, bis zum 22. April 2023, 6 Uhr, erwischt, etwas weniger als beim Blitzmarathon 2022 (9.756 Geschwindigkeitsverstöße). Der traurige Höchstwert wurde bei einem Autofahrer gemessen, der auf einer Staatsstraße bei Freising (Polizeipräsidium Oberbayern Nord) mit erschreckenden 155 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 60 gemessen wurde. Die faule Ausrede des Fahrers: Er habe einen Magen-Darm-Virus und müsse schnell nach Hause. Dank der drei Monate Fahrverbot kann er dort nun genug Zeit verbringen. Daneben drohen ein Bußgeld von bis zu 1.400 Euro und zwei Punkte in Flensburg. “Viel zu viele gefährden sich und andere durch zu schnelles Fahren, trotz tagelanger Vorankündigung”, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Der Blitzmarathon sei ein wichtiger Baustein im Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm. “Die Vernünftigen nehmen den Blitzmarathon zum Anlass, sich die Tempolimits auf ihren Fahrtstrecken wieder bewusst zu machen”, erläuterte Herrmann. “Die Unbelehrbaren bekommen einen spürbaren Denkzettel, der bis hin zu empfindlichen Fahrverboten reicht.” 

Der Innenminister warnt: “Wer nach dem Blitzmarathon meint, in Bayern wieder rasen zu können, irrt gewaltig. Die Bayerische Polizei wird in diesem Jahr weiter verstärkt mit hochmoderner Technik Geschwindigkeitssünder aus dem Verkehr ziehen.” Vergangenes Jahr habe die Bayerische Polizei rund 1,1 Millionen Geschwindigkeitsverstöße geahndet. Herrmanns Rat: “Fuß vom Gas! Nicht des Geldbeutels wegen sondern für die eigene Gesundheit und die der anderen.” Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit war laut Herrmann 2022 die Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern. Die Zahl der dabei Getöteten stieg auf 147.

Von den Polizeipräsidien (PP) wurden nach Herrmanns Worten “reihenweise unverantwortliche Raser” gemeldet:

  • PP Oberbayern Nord bei Freising 95 km/h zu schnell
  • PP Mittelfranken auf der B466 83 km/h zu schnell
  • PP Oberfranken auf der BAB73 74 km/h zu schnell
  • PP Unterfranken bei Hofheim 68 km/h zu schnell
  • PP Schwaben Süd/West bei Neu-Ulm 64 km/h zu schnell
  • PP Schwaben Nord auf der B2 60 km/h zu schnell
  • PP Oberbayern Süd bei Stephanskirchen 56 km/h zu schnell
  • PP München auf der Ingolstädter Straße 52 km/h zu schnell
  • PP Oberpfalz bei Mähring 52 km/h zu schnell
  • PP Niederbayern auf der B588 50 km/h zu schnell

Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten ‘Speedmarathons’, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk ‘ROADPOL’ koordiniert wurde. Beim zehnten Bayerischen Blitzmarathon haben rund 2.000 Polizistinnen und Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit an rund 1.800 möglichen Messstellen in ganz Bayern kontrolliert. Diese wurden am 14. April 2023 unter www.innenministerium.bayern.de veröffentlicht. Besonders im Visier waren Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird, beispielsweise Tempo 30-Zonen vor Schulen.