Brunftzeit im herbstlichen Hellabrunn

Foto: © Tierpark Hellabrunn / Gemma Borrell

Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter – und so lädt der Tierpark Hellabrunn auch bei wechselhaftem Wetter und kühleren Temperaturen zu einem herbstlichen Spaziergang ein. Ein besonderer Beobachtungstipp für die aktuelle Jahreszeit: Einige Hirsche sind in der Brunft und tragen ein mächtiges Geweih.

In Hellabrunn sind neben Elchen, die die größten Hirsche der Welt darstellen, noch Mesopotamische Dammhirsche beheimatet. Die männlichen Tiere dieser Arten befinden sich in den Herbstmonaten in der Brunft – was nicht weniger bedeutet als Paarungszeit. Um die weiblichen Artgenossen bestmöglich zu beeindrucken, wächst seit dem Frühjahr ein mächtiges Geweih, welches sich nun in seiner ganzen Pracht zeigt.

Der Kopfschmuck wächst jedes Jahr erneut aus Knochensubstanz. Diese Knochensubstanz wird vor allem im Sommer während der intensiven Wachstumsphase über den sogenannten Bast durch Blutgefäße versorgt. Nach Abschluss des Wachstums wird die Blutversorgung eingestellt und der Bast trocknet aus. Dann folgen Imponierkämpfe rivalisierender Hirsche – dabei kann das Geweih wirkungsvoll eingesetzt werden. Ist die Paarungs- bzw. Brunftzeit beendet und der Winter naht, werfen die Tiere ihr Geweih ab. Damit einher geht auch ein erheblicher Gewichtsverlust der männlichen Tiere. Es gilt dann über den Winter zu kommen, um im Frühjahr wieder genügend Energie für die kommende Brunftzeit zu haben.

„Aktuell kann man gerade bei den Elchen in Hellabrunn gut beobachten, dass Herbst ist und die Tiere sich in der Brunft befinden. Elchbulle Nils hat mittlerweile verfegt, also die Basthaut, die sein Geweih während des Wachstums umgeben hat, abgestreift“, erzählt der zoologischer Leiter in Hellabrunn, Carsten Zehrer.

Neben Elchbulle Nils leben im Tierpark derzeit zwei Elchkühe und ein Jungtier. Die in der Natur stark bedrohten Mesopotamischen Damhirsche leben im Rahmen des EEPs (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) zu fünft in einer rein männlichen Gruppe.

Sollte es bei nasskaltem Herbstwetter draußen doch mal zu ungemütlich werden, versprechen auch die Hellabrunner Tierhäuser einige spannende Erlebnisse: So freuen sich im Urwaldhaus die Schimpansen und Gorillas über einen Besuch, manch anderem Tier kann man einfach beim gemütlichen Abhängen zuschauen: Beispielsweise den Siamangs in der Welt der kleinen Affen oder der Faultier-Familie im Nashornhaus.

Tiere wie die Alpen-Murmeltiere ziehen sich bereits in ihr kuscheliges Winterquartier zurück, wo sie die kalte Jahreszeit im Winterschlaf verbringen werden. Auch einige Vogelarten in der Großvoliere werden demnächst in ihre Winterquartiere ziehen. Andere Tiere wie Polarfüchse, Schneehasen oder Waldbisons legen sich bereits einen Wintermantel aus dickem Fell an.

Öffnungszeiten in Hellabrunn im Herbst und Winter:
bis 31. Oktober 2021 täglich von 9 bis 18 Uhr
ab 01. November 2021 täglich von 9 bis 17 Uhr