Christine Strobl ist Münchner Ehrenbürgerin

Christine Strobl ist Münchner Ehrenbürgerin
Foto: Michael Nagy /Presseamt München

Im Rahmen des Empfangs zum 864. Stadtgründungstag Münchens hat Oberbürgermeister Dieter Reiter der ehemaligen Bürgermeisterin Christine Strobl gestern die Ehrenbürgerwürde der Stadt München verliehen. Dies ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt vergeben kann. „Eine andere städtische Ehrung kommt für Christine Strobl gar nicht mehr in Frage“, erklärte Oberbürgermeister Reiter bei der Verleihung im Prunkhof des Rathauses. „Sie hat ja schon alle.“ Strobls Engagement wurde bereits mit der Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Gold, der Kommunalen Verdienstmedaille, der Jubiläumsmedaille in Gold und der Goldenen Bürgermedaille sowie dem Goldenen Ehrenring für herausragende Verdienste um den Sport in München gewürdigt.

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde reihe sich Strobl nun in die exklusive Reihe der Persönlichkeiten ein, die sich in ganz besonderem Maß um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben, so Reiter. Erst 1995 sei diese Ehre mit Dr. Hildegard Hamm-Brücher zum ersten Mal einer Frau zuteil geworden. „Daran hatte Christine Strobl als Mitglied des Münchner Stadtrats, dem sie seit 1990 angehörte, ihren Anteil“, so Reiter.

30 Jahre lang war Strobl im Münchner Stadtrat aktiv, von 1990 bis 2020. Drei Oberbürgermeister – Georg Kronawitter, Christian Ude und Dieter Reiter – erlebte sie in dieser Zeit hautnah. Von 2006 bis 2014 war sie als Zweite Bürgermeisterin die Stellvertreterin von OB Christian Ude, von 2014 bis 2020 Dritte Bürgermeisterin unter OB Dieter Reiter. Ihre politische Laufbahn startete Strobl im Alter von 21 Jahren, bereits 1985 wurde sie Vorsitzende der Münchner Jusos.

„Als sie vor zwei Jahren der hauptberuflichen Stadtpolitik den Rücken kehrte, war das ein schmerzlicher Verlust“, so Reiter in seiner Würdigung. „Als eine der ganz starken Frauen in dieser Stadt war und ist Christine Strobl nur ganz schwer zu ersetzen.“

Als Stadträtin und als Bürgermeisterin sei Strobl das Gesicht der städtischen Bildungs- und Sozialpolitik gewesen. „Zahlreiche städtische Initiativen für Bildungsgerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit wie auch im Sport gingen mit auf ihre Impulse und Tatkraft zurück“, so Reiter. Eine Herzensangelegenheit sei ihr zudem auch immer die Frauenpolitik gewesen. Als Aufsichtsratsvorsitzende wichtiger städtischer Beteiligungsgesellschaften, unter anderem für den Olympiapark, habe sie zudem ganz wesentlich die Stadt mitgestaltet. „Insofern ist es auch besonders schön, dass sie nun gerade in dem Jahr Ehrenbürgerin wird, in dem wir das 50-jährige Jubiläum der Olympischen Sommerspiele 1972 feiern“, so Reiter. Dass ihr der Olympiapark ganz besonders am Herzen liegt, hob Strobl auch in ihrer emotionalen Dankesrede hervor. Sie habe sich vorgenommen, sich nach ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik nicht mehr in Diskussionen einzumischen, erklärte sie: „Außer Ihr fasst meinen Olympiapark an.“ Ihren Nachfolger*innen im Stadtrat gab sie mit auf den Weg, sie sollten bei ihren Entscheidungen „nicht nur auf die Lauten hören, sondern auch auf die Leisen“. In ihrem Schlusswort nannte sie schließlich ihre zentrale Motivation für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Stadt: „München ist die Liebe meines Lebens.“
Als neue Ehrenbürgerin wird sich Christine Strobl zu derzeit zwölf weiteren Münchner Ehrenbürger*innen gesellen: Dr. Gertraud Burkert, Dr. Hubert Burda, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Dr. h.c. Michael Krüger, Philipp Lahm, Michaela May, Professor Dr. Dr. h.c. Bruno Reichart, Dr. Rachel Salamander, Jutta Speidel, Heinrich Traublinger, Altoberbürgermeister Christian Ude und Herzog Franz von Bayern.

An der Feier im Prunkhof des Rathauses nahmen die Münchner Ehrenbürgerinnen Dr. Gertraud Burkert, Dr. h.c. Charlotte Knobloch und Jutta Speidel, die Bürgermeisterinnen Katrin Habenschaden und Verena Dietl, zahlreiche ehrenamtliche und berufsmäßige Stadträte sowie zahlreiche Wegbegleiter*innen Strobls aus ihrer langen politischen Tätigkeit teil.