Covid-19: München Klinik übernimmt Verantwortung für Gesundheitsversorgung – aktuell sechs Patienten in Schwabing

Foto: © München Klinik (MK)
  • Seit 27.1. hat die München Klinik Schwabing 32 von insgesamt 34 Covid-19 Patienten (Stand: 10.3.) in München stationär behandelt – darunter den ersten Fall in Deutschland.
  • Die ersten neun Patienten konnten bereits im Februar auf Basis der behördlich definierten Entlasskriterien entlassen werden.
  • Seit vergangenem Montag konnten 17 weitere Corona-Patienten entlassen werden. Grundlage war die behördliche Bestätigung, dass auch in München Patienten bei leichter Symptomatik in häuslicher Isolation verbleiben können.
  • Damit behandelt die München Klinik Schwabing aktuell noch sechs symptomatische Covid-19-Patienten. Alle sind klinisch stabil.
  • Die München Klinik ruft Menschen mit Verdacht auf Covid-19 und leichten Erkältungssymptomen dazu auf, besonnen zu agieren und zum Schutz von Patienten und Personal nicht in die Notfallzentren zu kommen – die Testung erfolgt ambulant über den ärztlichen Bereitschaftsdienst (telefonische Kontaktaufnahme!).
  • Besuche von stationären Patienten sollten zu deren Schutz vermieden werden.

Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik: „Als größter Gesundheitsversorger der Stadt versorgen wir München von der lebensrettenden Notfalloperation bis zur komplexen Krebstherapie – und übernehmen in der aktuellen Lage den überwiegenden Teil der stationären Verantwortung für Coronapatienten. Unsere Mitarbeitenden setzen sich einmal mehr weit über das Selbstverständliche hinaus für die Patientenversorgung ein. Für uns gilt: Verantwortung für die Patientenversorgung und Schutz der Mitarbeitenden hat Vorrang vor Wirtschaftlichkeit. So stellen wir die Notfallversorgung und die Versorgung von infektiösen Patienten sicher.“

Das ärztliche und pflegerische Personal der München Klinik benötigt Schutzkleidung zur Behandlung von Patienten mit Infektionskrankheiten oder bei Verdacht auf Infektionskrankheiten (neben Covid-19 u.a. Influenza und Masern) und hat sich früh auf eine erhöhte Belastung der Notfallzentren durch Coronavirus-Verdachtsfälle und die parallel verlaufende Grippesaison vorbereitet. Zu den eingeleiteten Vorbereitungsmaßnahmen gehört u.a. eine Aufstockung der hauseigenen Lagerbestände sowie eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden zum sparsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Der München Klinik stehen aufgrund der Vorbereitungsmaßnahmen ausreichend Schutzkleidung und Desinfektionsmittel zur Versorgung des aktuellen Patientenaufkommens zur Verfügung. Im Bereich der Desinfektionsmittel kann auf eine Eigenproduktion für den Bedarf innerhalb der Klinik durch die hauseigene Klinikapotheke umgestellt werden.

Aktuell sind Lieferengpässe zu beobachten, die die Bestellung von einer hohen Menge zusätzlicher Atemschutzmasken erschweren. Aktuell verfügt die München Klinik über ausreichend Kapazitäten und steht mit den zuständigen Behörden in Kontakt, um eine ausreichende Verfügbarkeit von Schutzkleidung auch bei steigendem Patientenaufkommen zu gewährleisten. Darüber hinaus ruft die München Klinik die Bevölkerung dazu auf, besonnen zu agieren, damit Atemschutzmasken den Menschen zur Verfügung stehen, die sie zur Patientenversorgung oder aus medizinischer Sicht zum eigenen Schutz bzw. zum Schutz des persönlichen Umfelds tatsächlich benötigen.

Richtiges Verhalten im Coronavirus-Verdachtsfall

Prof. Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing: „Bei der deutlichen Mehrheit der Menschen nimmt das Coronavirus glücklicherweise einen leichten Verlauf mit keinen oder nur sehr geringen grippeähnlichen Symptomen. Gerade dann ist es wichtig, dass Betroffene dennoch die häusliche Isolation einhalten und öffentliche Kontakte meiden, um ihre Mitmenschen zu schützen. Wer leichte, grippeähnliche Symptome verspürt und in einem Risikogebiet war oder Kontakt zu einem bestätigt Erkrankten hatte, sollte früh reagieren und zuhause bleiben – und die Symptome nicht mit Erkältungsmedikamenten unterdrücken und zur Arbeit gehen. Nur wenn hier alle aufmerksam sind, können wir insbesondere unsere älteren Mitmenschen und Menschen mit Vorerkrankungen vor möglicherweise schwereren Krankheitsverläufen schützen.“

Die München Klinik ruft die Münchner Bevölkerung in der aktuellen Situation zur Besonnenheit auf. Die Notfallzentren versorgen schwerstverletzte und lebensbedrohlich erkrankte Patientinnen und Patienten, die nach einem Unfall oder mit einem akuten Herzinfarkt oder Schlaganfall dringend Hilfe und die vollumfängliche medizinische Notfallversorgung benötigen. Eine gesicherte Notfallversorgung braucht in Zeiten von Corona und Influenza besondere Umsicht: Erkältungssymptome gehören nicht in die Notfallzentren. Gerade in diesen sensiblen klinischen Bereichen mit schwerkranken Menschen ist es wichtig, die Patienten und das Personal zu schützen. Sollte dennoch bei einem Patienten in unseren Notfallzentren ein Verdacht auf das Coronavirus naheliegen, sind die Mitarbeitenden in den einzuleitenden medizinischen und hygienischen Maßnahmen geschult.

Menschen mit Corona-Verdacht sollten zu Hause bleiben, Kontakte meiden und den ärztlichen Bereitschaftsdienst telefonisch unter der Nummer 116 117 kontaktieren. Bei positiver Testung auf Covid-19 wird dann das weitere Vorgehen besprochen. Wer Kontakt zu einem bestätigt an Covid-19 Erkrankten hatte, soll umgehend das zuständige Gesundheitsamt kontaktieren – in München unter 089/ 233 47819 oder rgu.infektionsschutz(at)muenchen.de. Das Gesundheitsamt unterstützt dann bei der Abklärung, ob eine Infektion vorliegt.  

Zum Schutz: Keine Besuche von stationären Patientinnen und Patienten
Da auch stationäre Patienten ein geschwächtes Immunsystem haben, empfiehlt die München Klinik zum Schutz der Patienten aktuell von Besuchen abzusehen. Gerade ältere Patienten und Patienten mit Vorerkrankungen, die ein höheres Risiko für einen schwereren Covid 19-Verlauf aufweisen, profitieren davon, wenn in der aktuellen Situation anstelle eines persönlichen Besuches lieber mit den Enkeln gemeinsam zum Telefon gegriffen wird. So können sich stationäre Patienten vor den Viren besser schützen.

Wichtiger denn je sind allgemeine Hygienemaßnahmen und die Einhaltung der Husten- und Niesetikette, sprich sich nicht in die Hände zu husten oder zu niesen, sondern in die Ellenbeuge oder ein Taschentuch, das danach sofort entsorgt wird. Unabdingbar ist es, sich regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen sowie auf das Händeschütteln zu verzichten.

Die München Klinik ist der größte und wichtigste Gesundheitsversorger unserer Stadt. Mit Kliniken in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und Europas größter Hautklinik in der Thalkirchner Straße ist die München Klinik an insgesamt fünf Standorten jederzeit für alle Münchnerinnen und Münchner da. Die Akademie ist mit rund 500 Ausbildungsplätzen die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Die München Klinik bietet als starker Klinikverbund Diagnostik und Therapie für alle Erkrankungen – hoch spezialisiert und erster Ansprechpartner für die medizinische Grundversorgung. Der Verbund bietet innovative Medizin und Pflege ganz nah bei den Patienten und deren Bedürfnissen. Rund 135.000 Menschen lassen sich jährlich stationär und teilstationär behandeln. Auch in der Notfallmedizin ist Deutschlands zweitgrößtes kommunales Klinikunternehmen die Nr. 1: Rund 160.000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht über 40 Prozent aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München.