DAK Gesundheitsreport: So gesund ist München

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München, 14. November 2017. Der Krankenstand in München ist 2016 gesunken. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte ab. Mit 2,7 Prozent gab es in der Landeshauptstadt den niedrigsten Krankenstand im Freistaat. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 27 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Bayern wurde mit 4,4 Prozent in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld verzeichnet.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für München zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als jeder fünfte Ausfalltag erfolgte aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. Sie nahmen um zehn Prozent zu, was an der längeren durchschnittlichen Erkrankungsdauer der Betroffenen lag. Zweithäufigste Ausfallursache waren Muskel-Skelett-Beschwerden wie Rückenschmerzen, die leicht zunahmen (plus drei Prozent). Einen deutlichen Rückgang um 22 Prozent gab es bei den Atemwegserkrankungen wie beispielsweise Bronchitis. Mit einem Anteil von knapp 16 Prozent am gesamten Krankenstand lagen sie auf Platz drei.

„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand in München, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, sagt Günter Köll, Chef der DAK-Gesundheit in München. „Diese Analysen helfen uns, noch gezielter beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. So wird beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt.“

 Jeder 16. Arbeitnehmer in Bayern hat schwere Schlaf-Probleme

Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ auch, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller 367.000 erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Bayern aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: Rund 77 Prozent der Erwerbstätigen in Bayern berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 57 Prozent an. Jeder 16. Arbeitnehmer im Freistaat leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Die Zahl der davon Betroffenen ist seit 2010 um 15 Prozent gestiegen.

Die DAK-Analyse für Bayern zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen verdoppelten sich seit 2005 auf jetzt 3,38 Tage je 100 Versicherte. Die große Mehrheit der Bayern versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich fünf Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in einer Praxis. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent von ihnen lassen sich nicht behandeln.

Risiken Erreichbarkeit und Schichtarbeit

Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.

Zu viel abendliche TV- und Computer-Nutzung

Viele Arbeitnehmer in Bayern sorgen aber auch selbst für einen schlechten Schlaf. Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 83 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 70 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. Jeder Zehnte im Freistaat kümmert sich noch um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, so Köll. „Die Beschwerden müssen ernst genommen werden, da chronisch schlechter Schlaf der Gesundheit ernsthaft schaden kann.“

DAK-Gesundheit bietet Schlaf-Beratung per Hotline an

Als Reaktion auf die aktuelle Studie und die zunehmenden Schlafstörungen bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten eine spezielle Schlaf-Beratung an: Die Hotline ist rund um die Uhr erreichbar. Unter der Rufnummer 040 325 325 805 geben Mediziner individuelle Hinweise und Tipps rund um die Themen Schlafen und Schlafstörungen. Im Internet bietet die DAK-Gesundheit auch ein umfangreiches Schlaf-Special an: Auf www.dak.de/schlaf gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema gesunder Schlaf sowie ein Schlaftagebuch.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund 800.000 Versicherte in Bayern, davon rund 100.000 in München.