Das Geisterherz von Yvonne Pouget am 28.11.2015 in der Tanztendenz München

Foto: Anja Wechsler
Ein Tanzabend, der die Matrix der Faszien als Kommunikationssystem untersucht, und den inneren Kosmos, den „Körper im Körper“ fühlbar in den Theaterraum projiziert. Nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand handelt es sich bei den Faszien um ein gewaltiges Organ, eines unserer reichsten Sinnesorgane überhaupt: Über 80% der freien Nervenenden befinden sich in der Faszie, die die Muskeln des Bewegungsapparats gegen die Unterhaut abgrenzt.

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Das Geisterherz – Der Innere Körper
Eine Tanzproduktion von Yvonne Pouget

Das Geisterherz* nennt Yvonne Pouget ihre neue Tanzproduktion, in der die Choreografin die Matrix der Faszien als alles verbindendes Netzwerk unseres Körpers und als biographisches Gedächtnis sowie Kommunikationssystem mit der Umwelt untersucht, und dabei den inneren Kosmos – den „Körper im Körper“ – fühlbar in den Theaterraum projiziert.

Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kommt unserem Bindegewebe (Faszien) eine viel grössere Bedeutung zu als lange bekannt war. Selbst Volkskrankheiten wie Rückenleiden, Rheuma und Krebs werden mit dem universalen Netzwerk der Faszien heutzutage in Verbindung gebracht.

Das Magazin FOCUS widmete dem Thema im November 2015 die Titelstory, das GEO Magazin titelte bereits in Ausgabe 2/2015 „Bindegewebe – Ein neues Kapitel der Heilkunst?“ **

In „Das Geisterherz“ reflektiert die Choreographin gemeinsam mit ihrem Tänzerkollegen Elien Rodarel die Vielheit des Einschreibungskörpers. In poetischer Art eingeflochten ist dabei die philosophischen Frage, ob diese Bindegewebehülle des Herzens, nicht der „Geist des Herzens“, also die Ursache für die Unerklärbarkeit sehr tiefer Gefühle, die einen bisweilen „aus dem Nichts“ überkommen, oder gar der Aufenthaltsort der Seele ist.

Im Anschluss an das Showing findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlern statt. Das Gespräch ist eine Einladung an interessierte Besucher, mit den Künstlern im direkten Austausch das Gesehene zu reflektieren und möglicherweise eine andere Sicht gewinnen zu können.

Die Kombination aus Showing und Gespräch bietet die Gelegenheit, einen tieferen Einblick in das Spezifische der feinstofflich hochanspruchsvollen Bühnensprache der in München seit mehr als zwei Jahrzehnten  etablierten freien Choreographin zu gewinnen.

Die besondere Stellung der künstlerischen Arbeit, die seelische Tiefe, die sich durch alle Produktionen von Pouget wie ein roter Faden zieht, basiert auf ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit der Struktur und der Erinnerung des Bindegewebes. Die Künstlerin will nicht darstellen, sondern sie führt ihr Publikum in geheime Räume, durch ihren Fokus auf direkte systemische Kommunikation mit dem Betrachter, in ihrer eigenen Sprache ohne Worte.

Choreografie, Regie: Yvonne Pouget
Tanz: Yvonne Pouget, Elien Rodarel
Wissenschaftliche Beratung: Dr. Ellen Fischer
Pressebetreuung: Knoll PR

Öffentliches Showing und Publikumsgespräch: Samstag, 28. November, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Tanztendenz München. Lindwurmstr. 88 / 5. Stock, 80337 München.

Tickets: Eintritt auf freiwilliger Spendenbasis.
Anmeldung: Wegen begrenzter Platzzahl ist eine Anmeldung via info@yvonnepouget.de erforderlich!

Hinweis: Am Wochenende darauf findet in der Tanztendenz der Workshop „Fascial-Flow-Training und Natural-Movement“ von Yvonne Pouget zum selben Thema statt. Tänzerische Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich (Samstag, 5. & Sonntag, 6. Dezember 2015, 12:00 – 16:00 Uhr). Weitere Informationen

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Yvonne Pouget ist Mitglied der Tanztendenz München.

 

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* Als Geisterherz bezeichnen Forscher das Bindegewebe des Herzens nach Entfernung aller anderen Bestandteile des Organs. Das Herz bleibt in seiner Form vollständig sichtbar, selbst die Form der Herzkranzgefässe ist noch zu erkennen.

** Der Innere Halt. Bindegewebe, das verkannte Organ, Titelstory des GEO Magazins in der Ausgabe 2/2015
** Neue Hoffnung im Kampf gegen Schmerzen, die Titelstory des Focus Magazins vom November 2015.