Das neue Planetarium des Deutschen Museums ab 1. März 2015 geöffnet

Foto: Deutsches Museum

Nach rund zweijähriger Bauzeit ist es soweit: Das Planetarium des Deutschen Museums strahlt wieder. Am 27. Februar wird es feierlich eröffnet, ab 1. März können sich die Besucher die beeindruckende Sternen-Show ansehen. Es ist mehr als eine Wiedereröffnung – schließlich handelt es sich um ein komplett neues Planetarium an einem historischen Ort. Die 15-Meter-Projektionskuppel ist neu, der Sternenprojektor mit modernster Glasfasertechnik ist neu – ebenso wie die sechs Digitalprojektoren, die das ganze beobachtbare Universum in die Kuppel holen. „Wir haben hier schon das erste Projektionsplanetarium der Erde gehabt – und jetzt haben wir wieder eines der modernsten, mit dem wir unsere Kinder und Jugendlichen für Astronomie begeistern können“, sagt Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums.

In einer sehr klaren Nacht könnte man theoretisch von München aus mehr als 3500 Himmelskörper sehen. Aber nur, wenn es München nicht gäbe – und keine Zivilisation. Denn Luft- und Lichtverschmutzung verhindern einen optimalen Blick in den Sternenhimmel. Im Planetarium dagegen können sich die Besucher nicht nur einen perfekten Münchner  Nachthimmel ansehen, sondern auch den Himmel über jedem beliebigen Punkt der Erde. Oder so, wie er um Christi Geburt ausgesehen hat – oder wie er in 1000 Jahren aussieht. Dafür sorgt der hochmoderne Lichtfaser-Sternenprojektor Zeiss-Skymaster ZKP4: Mit LED-Lichtquellen und rund 7300 Glasfasern lassen sich Sternenhimmel und Planetenbewegungen vorführen.

„Aber natürlich befasst sich die Astronomie heute nicht mehr nur mit dem von der Erde aus sichtbaren Sternenhimmel“, sagt Gerhard Hartl, Kurator für Astronomie beim Deutschen Museum, der die umfassende Modernisierung des Planetariums betreut hat. „Wir wissen heute viel über den Aufbau des Universums und die zeitliche Entwicklung des Kosmos.“ Und auch das soll den Besuchern vermittelt werden. Dafür braucht es eine moderne Projektionstechnik, die nicht nur Lichtpunkte, sondern auch Bilder zeigen kann. Im alten Planetarium standen dafür Diaprojektoren – „da konnten Sie es beim Dia-Wechsel ständig klacken hören“, sagt Hartl. Im neuen Planetarium klackt nichts mehr – dort sorgen sechs hochmoderne Digitalprojektoren des Zeiss-Velvet-Powerdome-Systems für brillante Bilder des Universums. Und machen virtuelle Reisen durchs All möglich. In zehn Minuten können die Besucher die 13,7 Milliarden Lichtjahre bis an die Grenze des beobachtbaren Universums zurücklegen – und dabei Planeten anfliegen und unser Sonnensystem oder die Milchstraße von außen betrachten.

Das sind deutlich mehr Möglichkeiten als 1925: Im Deutschen Museum ging damals das erste Projektionsplanetarium der Erde in Betrieb – auf Anregung von Oskar von Miller, dem Gründer des Deutschen Museums. Er wandte sich bereits 1913 wegen der Fertigung einer „drehbaren Sternkugel“ an Zeiss. Unter Federführung von Dr. Walther Bauersfeld entstand ein Planetarium auf der Basis optisch-mechanischer Lichtprojektion. Der erste Zeiss-Projektor brachte 4500 Sterne in der Kuppel in München zum Strahlen. Mit diesem und zwei weiteren Nachfolgemodellen hatte das Planetarium im Deutschen Museum mehr als 8,5 Millionen Besucher – zuletzt waren es rund 80 000 pro Jahr.

Am 27. Februar wird das Planetarium feierlich wiedereröffnet – im Rahmen der deutschlandweiten Auftaktveranstaltung für das „Internationale Jahr des Lichts“ der Unesco. Dann strahlt auch die Fassade des Museums in leuchtenden Farben – dank einer aufwendigen Lichtinstallation von Osram.

Am 1. März ist das Planetarium erstmals wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Zunächst wird es täglich zwei Veranstaltungen geben – um 10 und 14 Uhr, für jeweils bis zu 160 Besucher – so viele Plätze hat das Planetarium. Eintritt: 2 Euro, zusätzlich zum Museumseintritt. Eigentlich nicht viel Geld für eine Reise ans Ende des Universums.