Deutschland-Index 2021: Deutschland wird digitaler

Symbolbild

Deutschland-Index zeigt eine steigende Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, digitale Verwaltungsangebote zu nutzen

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Kompetenzzentrum Öffentliche IT am Fraunhofer-Institut FOKUS haben heute gemeinsam den Deutschland-Index der Digitalisierung vorgestellt. 

Der aktuelle Deutschland-Index zeigt eine steigende Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, digitale Verwaltungsangebote zu nutzen. Wichtigster Zugang sind laut Erhebung die Webportale der Kommunen. 

Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik: „Ich freue mich, dass immer mehr Menschen die digitale Verwaltung nutzen und die Angebote gut bewerten. Das Potenzial ist aber noch viel größer. Unser gemeinsames Ziel ist, dass die Menschen in allen 11.000 Kommunen in Deutschland einen vollwertigen Zugang zur digitalen Verwaltungswelt bekommen. Daran arbeiten wir im Bund gemeinsam mit den Ländern und Kommunen auf Hochtouren.“ 

Alle zwei Jahre untersucht das Kompetenzzentrum Öffentliche Informationstechnologie (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS die Frage: „Wie digital ist Deutschland?“. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Onlinezugangsgesetz. Dabei wird vor allem die Ebene der Bundesländer und Kommunen beleuchtet. Und hier zeigen sich positive Entwicklungen. 

Von den 5.500 befragten Bürgerinnen und Bürger haben gut 40 Prozent im letzten Jahr mindestens ein digitales Verwaltungsangebot genutzt. Unter den Ländern sticht der Stadtstaat Hamburg heraus. Dort hatten bereits 50 Prozent der Bürger Berührungspunkte mit der digitalen Verwaltung. Zugang zu den Angeboten sind für die meisten die kommunalen Webportale, die bundesweit von zwei Dritteln der Befragten genutzt werden. Informationswert und Funktionalität der Portale werden dabei von der Mehrheit positiv bewertet. 

Untersucht wurden die fünf Themenfelder: (1) Infrastruktur, (2) Nutzung digitaler Möglichkeiten im Alltag, (3) Wirtschaft und Forschung, (4) Bürgerservices und (5) digitale Kommunen. Darstellung und Analyse im Deutschland-Index der Digitalisierung orientieren sich eng am bewährten Vorgehen. Ein hoher Indexwert steht dabei für eine weit fortgeschrittene Digitalisierung 

Prof. Dr. Peter Parycek, Leiter des Kompetenzzentrums ÖFIT, betont: „Der Deutschland-Index der Digitalisierung erreicht 2021 einen Wert von 70,2 Punkten und fällt damit höher aus als 2019 mit 68,3 Punkten. Damit setzt sich auch jenseits kurzfristiger Corona-Effekte der langfristige Trend fort, der schon zwischen 2017 und 2019 zu beobachten war: Deutschland wird immer digitaler.“ 

Methode und Erhebungszeitraum

Durch das Zusammentragen einer Vielzahl von Indikatoren machen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ÖFIT die Entwicklung der Digitalisierung begreifbar und zeigen dabei regionale Aspekte in den 16 Bundesländern auf. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Stand der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) in den Kommunen. Aus diesem Grund wurde die Kommunenerhebung ausgeweitet und um eine repräsentative Bevölkerungsumfrage ergänzt. Diese bildet nun mit mehr als 5.500 Befragten neben der Angebots- auch die Nachfrageseite digitaler Angebote länderspezifisch ab. Befragungszeitraum war Mitte 2020. Im Rahmen der Studie wurden gut 300 ausgewählte kommunale Webportale untersucht. So zeigt sich im Index ein Gesamtbild der Nachfrage nach digitalen Verwaltungsangeboten und dem kommunalen Angebot.