Die Oide Wiesn 2017

Das Oktoberfest ist seit über 200 Jahren der Höhepunkt des Münchner Volksfestkalenders. 2010 setzte die Jubiläumsfeier „200 Jahre Oktoberfest“ der Wiesn die Krone auf: Nostalgische Volksfestattraktionen, bunte Trachtenpracht, Pferderennen nach dem Vorbild von 1810, Museums-und Tierzelt und vor allem Festzelte, in denen Gemütlichkeit und bayrisches Brauchtum gepflegt wurden, machten diese Veranstaltung zu einem großen Publikumserfolg, der sich 2011 mit der Oidn Wiesn als feste Einrichtung fortsetzte. Seither bekommt auf dem Südteil der Theresienwiese Volksfest-Tradition, bairisches Brauchtum, Münchner Gastlichkeit und jugendfrische VolXmusik einen festen Platz.

Die Schaustellerei
Fans historischer Fahrgeschäfte, die auf dem Oktoberfest bisher in der altehrwürdigen Krinoline ihre Runden drehten oder sich in der Hexenschaukel herumwirbeln ließen, finden auf der Oidn Wiesn pure Schaustellernostalgie. Hier dreht sich der „Kettenflieger Kalb“ von 1919, die „Dicke Berta“ stellt Muskelkraft auf die Probe und die „Fahrt ins Paradies“ über Berg und Tal erinnert an die gute alte Zeit. Die Ära von Rock ’n‘ Roll und Petticoat wird im rasanten Calypso der 1950er Jahre lebendig. Auch das Original Motodrom von 1928 kann wieder besucht werden. Volksfest-Klassiker wie Schiffschaukel, Kinderkarussell und Kettenflieger runden neben historischen Wurf-und Schießbuden das Vergnügungsangebot ab. Familienfreundlich sind die Fahrpreise: Alle Fahrgeschäfte können für nur einen Euro ausprobiert werden.

Das Museumszelt
Im Museumszelt der „Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V.“ wird die Geschichte des Oktoberfestes lebendig gemacht. Exponate der „Münchner Schausteller-Stiftung“, deren Sammlung im Münchner Stadtmuseum verwahrt ist, laden zu einer Reise durch die Vergangenheit der Schaustellerzunft ein. Eine Schießbude von 1905 wird ebenso in Betrieb sein wie das Münchner Springpferdekarussell aus dem Jahr 1945. Süßigkeiten gibt es im „Wiener Eispalast“ von 1937; Brotzeit und Bier in der historischen Wurstbraterei. Wie Schausteller auf der Reise gelebt haben, zeigt exemplarisch ein Wohnwagen aus den 1950er Jahren, der bis 2003 auf dem Oktoberfest von der Wiesn-Pressestelle als Anlaufstelle für Medienvertreter genutzt wurde. Eine eigene Abteilung ist dem Steilwandfahren gewidmet, das mit der „Steilwand-Kitty“ in München eine Ikone hatte. Im Außenbereich stehen die alten Bulldogs und Zugmaschinen sowie mehrere Jahrmarktsorgeln, die regelmäßig gespielt werden. Ein Aktionsprogramm für Kinder in und vor dem Museumszelt, organisiert und durchgeführt von „Lilalu Bildungs-und Ferienprogramme“ der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., richtet sich an ein Familienpublikum, an Schulklassen und Kindergärten. Hier können die Kinder basteln, sich an historischen Wiesn-Spielen wie Sacklaufen, Kegelschießen oder Hosenlaufen und Blindekuh beteiligen und alte Jahrmarktsattraktionen wie Zauberei, Seiltanz und Einradfahren ausprobieren. Die Historie des Oktoberfests geben „Geschichtenerzähler“ an das junge Publikum weiter. Führungen zu den Exponaten des Museumszelts runden das informative Angebot ab. Auf der Parade der Schaubude „Urwald-Dämonen“ spielen am Nachmittag verschiedene Musikgruppen traditionelle und neuere bayrische Volksmusik. Das Museumszelt ist von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Teilnahme am Kinderprogramm kostenlos.

Das Festzelt „Tradition“ der Wirtefamilien Winklhofer und Wieser setzt auf zünftige Blasmusik und Münchner Schmankerlküche. Traditionsbewusste können sich im Weißbiergarten zum Weißwurstfrühstück treffen. Für die jüngsten Wiesn-Gäste wird neben dem zelteigenen Biergarten ein kindgerechter Limogarten mit Limobrunnen eingerichtet. Kinder können hier auch eigene Kindertoiletten benützen. Den erwachsenen Wiesn-Gängern wird das Augustiner-Festbier aus dem Holzfass schmecken, serviert im typischen Keferloher. Für die passende Stimmung sorgen die Trachtlerinnen und Trachtler der Brauchtumsvereine des bayerischen Oberlands mit Volksmusik und -tanz, Goaßlschnalzern und Schuhplattlern.

Das Herzkasperl-Festzelt des Münchner Volkskulturpreisträgers und Wirts der Traditionsgaststätte Fraunhofer, Josef Bachmaier, bietet der jungen Volksmusikszene eine Bühne. Einfallsreich, witzig, interkulturell, frech und auch mal aufmüpfig kommen die Musikantinnen und Musikanten daher. Mit dabei sind bekannte Formationen wie zum Beispiel die Well Buam, Kofelgschroa, Kapelle Josef Menzel und die „Hauskapelle“ des Festzelts: G.Rag und die Landlergeschwister. Es präsentiert sich die Newcomerband Pam Pam Ida mit dem Silberfischorchester, Südamerika-Sound spielen Los Pitutos unterstützt von Bläsern der Münchner Philharmoniker und Martin Hofmair & Band sind ebenfalls zu Gast. Die musikalische Vielfalt reicht von der sizilianischen Volksmusik mit Banda di Palermo bis hin zur zeitgenössischen klassischen Musik, wenn eine Besetzung des Münchner Rundfunkorchesters die Dubairischen Tänze des Münchner Komponisten Jörg Widmann aufführt. Ein Tanzboden im Zelt und im Garten lädt zum Tanzen nicht nur von Zwiefachen ein. Die Küche bietet bodenständig-bayrische Schmankerl, aber auch vegane Spezialitäten und Bio-Hendl.

Neu auf der Oidn Wiesn ist das Volkssängerzelt „Zur Schönheitskönigin“. Die Wirtsleute Gerda und Peter Reichert haben sich der Tradition der Volkssängerei verschrieben und lassen in ihrem Festzelt diese für München typische Wirtshauskultur in der Tradition von Karl Valentin, Ida Schuhmacher, Weiß Ferdl, dem Roiderer Jackl oder Bally Prell, der „Schönheitskönigin von Schneizlreuth“, neu aufleben. Jürgen Kirner von der Couplet AG, bekannt auch von den „Brettl-Spitzen“ im Bayerischen Fernsehen, hat als künstlerischer Leiter ein Programm zusammengestellt, das vom gemeinsamen Singen der „Wirtshaus“-Gäste von beliebten Liedern aus der „guten alten Zeit“ und den Gassenhauern von heute bis zum Couplet-Vortrag bekannter Akteure der aktuellen Volkssängerszene reicht: Barbara Preis, Anton Leiss-Huber, der Couplet AG und viele mehr. Beim Nachwuchswettbewerb „Jetzt sing i“ sucht eine Jury aus Funk und Fernsehen den Superstar. Kulinarisch bietet das Festzelt, das mit Fachwerk und Pagodenhimmel einem bayerischen Wirtshaus nachempfunden ist, als Besonderheit Spezialitäten der Münchner Kronfleischküche und das als Leibspeise von König Ludwig II bekannte „Hechtenkraut“. Die Küche verwendet ausschließlich ökologische und regionale Produkte und bietet auch Schmankerl für Vegetarier und Veganer an. Auch an die kleinen Gäste ist gedacht: Kinderliedersingen, Kinderportionen, Kinderwagenabstellplätze und Wickelraum sind im Angebot.

Areal: 3,5 Hektar auf dem Südteil der Theresienwiese
Eintritt:
3 Euro pro Person Freier Eintritt für Kinder bis 14 Jahre und für Schwerbehinderte ab 50 Prozent mit gültigem Schwerbehindertenausweis sowie bei Vorlage eines Schwerbehindertenausweis mit Sichtvermerk B auch Begleitperson frei. Fahrgeschäfte 1 Euro, die Eintrittskarte beinhaltet freien Eintritt zum Kulturprogramm der Festzelte Kassenöffnung: täglich 9.30 Uhr Einlass: 10 Uhr

Betriebszeiten:
Beginn: 10 Uhr (am 16.9. Schaustellergeschäfte erst ab 12 Uhr) Kassenschließung: 21.00 Uhr, danach freier Eintritt Ausschank-und Musikende: 21.30 Uhr Betriebsende Gastro mit Sitzplätzen: 22 Uhr Betriebsende Schausteller/ Warenverkauf: 22.30 Uhr Schließen des Festgeländes: 23 Uhr

Das Angebot Gastronomie (8)
2 Festhallen 1 Volkssängerzelt 2 Wurstbratereien 1 Feinkost 1 Stehcafé/ Milch/ Backwaren 1 Stehausschank (Sekt)

Schaustellungen (21): 5 Wurf-und Spielbuden (u.a. „Dicke Berta“, „Runter mit dem Zylinder“) 4 Schießbuden 4 Kinderfahrgeschäfte 2 Rundfahrgeschäfte (u.a. „Calypso“, „Fahrt ins Paradies“) 2 Schau-und Belustigungen (u.a. Steilwand „Original Motodrom“) 1 Kettenflieger 1 Schiffschaukel 1 Marionettentheater 1 Museumszelt (mit Gastronomie) Warenverkauf (8) 5 Eis und Süßwaren 2 Scherzartikel und Souvenirs 1 Glasierte Früchte

Bierpreis auf der Oidn Wiesn:
10,60 – 10,70 Euro (2015: 10,10 – 10,20 Euro)