DPolG Bayern: Polizei im Dauerstress durch Corona-Lockerungen – klare Forderungen für die Fußball-EM

DPolG Bayern: Polizei im Dauerstress durch Corona-Lockerungen - klare Forderungen für die Fußball-EM
Thorsten Grimm, stv. Landesvorsitzender DPolG Bayern

Massenansammlungen in Großstädten über das gesamte Bundesgebiet verteilt, haben das letzte Wochenende geprägt und die Polizei allerorts massiv gefordert. Ausufernde Gelage mit übermäßigem Alkoholkonsum brachten vielerorts die positiven Grundstimmungen zum Kippen. „Wir haben großes Verständnis dafür, dass die Menschen nun bei sinkenden Inzidenzen, Lockerungen und gutem Wetter ihre neu gewonnene Freiheit genießen wollen. Das sollen sie auch, aber das ist kein Freifahrtschein für völlig zügelloses und unangemessenes Verhalten in der Öffentlichkeit“ kritisiert der stv. Bundes- und Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Bayern Thorsten Grimm. In Städten wie Stuttgart, Hamburg, München, Regensburg oder Würzburg ist es zu tumultartigen Szenen gekommen, die nur mit großem Polizeiaufkommen in den Griff bekommen werden konnten.

„Die Polizei muss hier konsequent für die öffentliche Sicherheit und Ordnung sorgen, weil viele Menschen offenbar nicht mit diesen Freiheiten umgehen können und zu großen Teilen sogar bewusst gegen Abstands- und Infektionsschutzregeln verstoßen“ verteidigt Thorsten Grimm das konsequente Einschreiten der Polizei. „Corona ist immer noch da und wir dürfen die neuen Freiheiten nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Da hat jeder Einzelne Verantwortung für alle. Wer das nicht versteht, dem müssen wir es offensichtlich mit Nachdruck erklären“, betont Thorsten Grimm.

Dabei stehen jetzt vor allem auch die Kommunen in der Verantwortung. „Dort wo es massive Übertretungen gibt, muss von kommunaler Seite schnell über restriktive Maßnahmen nachgedacht und entschieden werden. Da dürfen örtliche Alkoholverbote kein Tabuthema sein. Wo es möglich ist, muss auch über den Einsatz von Videotechnik nachgedacht werden, zudem müssen ggf. auch private Sicherheitsunternehmen mit eingebunden werden“ fordert Thorsten Grimm.

Sorgen bereitet in diesem Zusammenhang auch die anstehende Fußball-Europameisterschaft mit Spielen in München. „Wir benötigen hier dringend abgestimmte Einsatzkonzepte, denn es gilt nicht nur den Bereich rund um die Allianz Arena zu schützen, sondern auch die Innenstädte. Alle beteiligten Institutionen sind gefordert, dass die Fußball-EM nicht zum nächsten Superspreader-Event wird“ so Grimm mit einer abschließenden Warnung.