Drei Gewalttaten am Hauptbahnhof

Gewalttaten am Hauptbahnhof
Foto: Bundespolizei

Am Dienstag (14. April) kam es im Hauptbahnhof München u.a. zu zwei Gewaltdelikten. In einem Fall wurden dabei zwei Mitarbeiter der DB-Sicherheit verletzt. Im anderen gibt es u.a. Ermittlungen wegen des Einsatzes eines Pfeffersprays. Zweimal kam es zu Widerständen gegen Vollstreckungsbeamte. 

1:
Am frühen Dienstagmorgen (14. April) informierte ein DB-Mitarbeiter die Bundespolizei über eine Person, die am Querbahnsteig des Hauptbahnhofes mit Pfefferspray um sich sprühte. Vor Ort griffen Streifen gegen 02:30 Uhr drei Männer auf. Ermittlungen ergaben, dass zwei alkoholisierte Eritreer (22 und 24 Jahre alt) einen 33-jährigen Deutschen mit einer Bierflasche bedroht und zudem bespuckt haben sollen. Der 33-Jährige aus München-Milbertshofen wiederum soll den beiden Eritreern Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben. Eine ärztliche Behandlung war bei allen drei nicht erforderlich. Bei den beiden Eritreern aus Niederschönenfeld, Lkr. Donau-Ries bzw. München-Freimann wurde ein Atemalkoholgehalt von 0,65 bzw. 1,97 Promille gemessen.

Die Bundespolizei ermittelt u.a. wegen Gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung. Zudem wird geprüft, ob der 33-Jährige in Notwehr handelte. Alle Beteiligten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt.

2:
Gegen 20:30 Uhr informierten Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit die Bundespolizei, dass sie einen Mann im Hauptbahnhof festhielten, der einen Bauarbeiter mit einem Messer angegriffen haben soll. Beamte ermittelten vor Ort, dass ein 35-jähriger Deutscher mit einem 58-jährigen Bauarbeiter in Streit geraten war. Als die DB-Security schlichtend dazwischen gingen, zog der 35-Jährige aus Geltendorf ein Messer aus der Hose und warf es – ohne damit jemand bedroht zu haben, auf den Boden. Aufgrund der Einnahme einer Kampfhaltung mit geballten Fäusten sowie seines aggressiven Verhaltens versuchten die Bahn-Security den mit 2,84 Promille Alkoholisierten zu überwältigen. Beim anschließenden Gerangel erlitt einer der DB-Sicherheitsmitarbeiter, ein 25-jähriger Deutscher, einen Rippenbruch, ein anderer, ein 39-jähriger Serbe, eine Handgelenksfraktur.

Bei der Festnahme leistete der 35-jährige Geltendorfer auch den hinzukommenden Beamten heftigen Widerstand; Bundespolizisten wurden jedoch nicht verletzt. Im Gepäck des 35-Jährigen wurde ein weiteres Messer aufgefunden. Gegen ihn wird nun wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung ermittelt. Er konnte nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen die Wache freien Fußes verlassen.

3:
Bereits am Montagabend (13. April) war es zu Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte gekommen. Ein 31-jähriger Pole soll in einer Zugtoilette eines ankommenden Zuges aus Weilheim einen Joint geraucht haben. Bei der Sachverhaltsaufklärung am Gleis 30 des Hauptbahnhofes München ergab ein Datenabgleich, dass gegen den 31-Jährigen ein Sicherungshaftbefehl vorlag.

Bei der Mitnahme zur Dienststelle fing der Pole gegen 19 Uhr an zu Rauchen, zog im Eingang am Gleis 26 seine Hose nach unten und entblößtes sein Geschlechtsteil vor den Beamten. Nachdem der 31-Jährige aus Hadern ein verlangtes Wasser bekommen hatte, nahm er den auf dem Boden abgestellten Becher und schmiss ihn durch den Raum. Anschließend zerbrach der Beschuldigte sein Smartphone und verletzte sich damit leicht am Bauch. Zudem beleidigte er die Beamten u.a. auch mit eindeutigen Gesten an seinem Geschlechtsteil. Bei der Fixierung, um den oberflächlichen Kratzer am Bauch im Gewahrsam zu dokumentieren, deutete der 31-Jährige Bissbewegungen in Richtung der Hände und Arme der Beamten an, zudem versuchte er nach diesen zu schlagen und zu treten – ohne jedoch zu treffen. Als mit dem dienstlichen Smartphone die Verletzungen dokumentiert wurden, schlug er das Handy einem Beamten aus der Hand.

Der 31-Jährige wurde am Dienstagmorgen an die Justizbehörden überstellt. Er war im Oktober 2019 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmittel verurteilt worden. Da er Auflagen nicht einhielt, wurde er vom Amtsgericht München zur Sicherungshaft ausgeschrieben.