Drillinge auf dem Dach des WERK3 geboren

Drillinge auf dem Dach des WERK3 geboren
Foto: Ivana Bilz

Seit anderthalb Jahren lebt auf der Stadtalm des WERK3 im Werksviertel-Mitte eine kleine Herde Walliser Schwarznasenschafe. Und seit gestern sind es drei mehr: Eines der Schafe brachte Drillinge zur Welt.

Eine Drillingsgeburt ist auch für Nikolas Fricke, der seit sechs Jahren privat Schafe züchtet, ein ganz besonderes Ereignis. „Das kommt nicht alle Tag vor“, sagt Fricke, der im Werksviertel-Mitte Beauftragter für Nachhaltigkeit und Forschung ist und der mit der Stadtalm, eines der spannendsten Objekte in dem sich rasant verändernden Quartier verantwortet.

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Als vor Jahren bekannt wurde, dass auf dem Dach des WERK3 einmal Schafe grasen sollen, hielten das viele für einen Marketinggag. Zwei Jahre später zeigt sich, dass die Schafe ihren neuen Lebensraum mehr als gut angenommen haben und dass eine Erhaltungszucht mitten in der Stadt tatsächlich funktionieren kann. Bei den Schafen handelt es sich nämlich um Walliser Schwarznasenschafe, eine Bergschafrasse die eigentlich im Oberwallis beheimatet ist. Da die Schafe jedoch eine geringe Fleischleistung erbringen und sich eine Zucht aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht mehr lohnt, ist ihr Bestand gefährdet.

Dass sie nun eine neue außergewöhnliche Heimat gefunden haben, verdanken die Tiere dem Bestreben im Werksviertel-Mitte innovative Nachhaltigkeitskonzepte in die Entwicklung des neuen Stadtquartiers zu integrieren. Dazu gehört untere anderem die Alm auf dem Dach des WERK3. Dabei handelt es sich um eine 2.500 qm große Wiese mit Blumen und Wildkräutern, Hochbeeten, einem Stall für Schafe und Hühner, Vogelnistkästen, einer Schäferhütte sowie einem Bienenstock und einem Insektenhotel. Auf der Alm fungieren die Schafe vor allem als natürliche Rasenmäher, die das Gras auf dem Dach kurzhalten.

„In unseren Städten gibt es immer mehr versiegelte Flächen“, erklärt Nikolas Fricke weiter. „Dadurch wird der Lebensraum für Tiere immer kleiner. Mit der Stadtalm wollen wir der Stadt ein Stück Natur zurückgeben und zeigen, dass man bereits heute nachhaltiger bauen kann, wenn man nur will.“ Dabei ist die Alm nicht nur Lebensraum für Tiere, sondern wirkt auch positiv auf das Stadtklima und die Sauberkeit der Luft. „Aktuell beschäftigen unsere Gesellschaft ökologische Themen so sehr wie nie zuvor. Ob nun die hohen Stickoxidwerte in den Städten oder die Artenvielfalt“, sagt Fricke. „Im Werksviertel-Mitte diskutieren wir diese Probleme nicht nur, sondern versuchen Lösungen zu entwickeln und in der Praxis auszuprobieren.“ Ergebnisse wie die Drillingsgeburt oder der erste selbst produzierte Honig zeigen, dass man im Werksviertel-Mitte damit auf einem guten Weg ist.