Dynamische Anzeiger für eine verlässliche Auslastungsprognose von P+R-Anlagen

Dynamische Anzeiger für eine verlässliche Auslastungsprognose von P+R-Anlagen
Quelle: MVV

Fahrgäste frühzeitig über die Auslastung von Park-and-Ride-Plätzen informieren und so den Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erleichtern: Das ist das Ziel des Projektes „P+R 4.0“ des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) und des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN), das vom Freistaat Bayern gefördert wird. Dazu konnten nun dynamische Informationsanzeiger an den Pilotstandorten im MVV an den Bahnhöfen Grafing Stadt, Grafing Bahnhof, Petershausen und Studentenstadt in Betrieb genommen werden. Im Gebiet des VGN wurden die Parkplätze an den S-Bahnhalten Roßtal und Petersaurach-Nord mit Detektionsanlagen und Anzeigern ausgestattet.

Die Idee des Projektes „P+R 4.0“ ist es, an ausgewählten Park-and-Ride- Anlagen die Zufahrten zu erfassen, um daraus in einem zentralen Hintergrundsystem Belegungsprognosen zu entwickeln. Diese Prognosen fließen in die Fahrgastauskunft ein und erleichtern den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV. Zusätzlich informieren dynamische Anzeiger vor Ort über die aktuell freien Kapazitäten.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer freut sich, dass die Anlagen in Betrieb gehen: „Auch beim Parken denken wir an die Zukunft. Es macht Sinn, wenn wir die vorhandenen Parkflächen möglichst effektiv nutzen und dabei Autofahrer auch noch zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen. Von Seiten des Freistaats fördern wir das Projekt P+R 4.0 in München und Nürnberg deshalb mit insgesamt einer Million Euro.“

„Mit den installierten Info-Anzeigern machen wir auch neue Nutzergruppen frühzeitig auf das P+R-Angebot und die Möglichkeit zum Umsteigen aufmerksam” so Dr. Markus Haller, Prokurist und Bereichsleiter Konzeption der MVV GmbH. „Bei Überfüllung werden die P+R-Nutzenden direkt und ohne unnötige Parksuchverkehre auf noch freie Parkplätze umgeleitet. Dadurch wird wildes Abstellen von Fahrzeugen in Anwohnerstraßen reduziert und die Auslastung der Anlagen optimiert.“

Der Geschäftsführer des VGN, Andreas Mäder, blickt noch weiter in die Zukunft: „Im endgültigen Ausbauzustand können auch die Navigationssysteme der Pkw auf die Echtzeitdaten zugreifen. Im Falle von Staus oder anderen Behinderungen erhalten Autofahrerinnen und Autofahrer zusätzlich zu den Umleitungsempfehlungen auf der Straße auch den nächsten P+R-Parkplatz mit freien Kapazitäten als Alternative angezeigt. P+R ist umweltfreundlich und hilft, unsere Innenstädte vom Pkw-Verkehr zu entlasten.“

In Abstimmung mit den beteiligten Kommunen Petershausen und Grafing sowie der P+R GmbH München (P+R Studentenstadt) sowie den beiden Standorten im VGN wurden die erforderlichen Maßnahmen geplant. Dann wurden Förderanträge und Ausschreibungen erstellt und in den letzten Monaten Detektionseinrichtungen und Informationsanzeiger installiert, die nun in Betrieb gehen konnten. Diese Installationen sind Grundlage für die Erfassung der Auslastung und eine verlässliche Belegungsprognose in den Auskunftssystemen des MVV.

Von den im Rahmen des Projektes „P+R 4.0“ installierten Sensoren werden an den Anlagen im MVV insgesamt über 2.500 Stellplätze detektiert. Für die Erfassung und Aufbereitung der Daten und die schlussendliche Erstellung von Prognosen für unterschiedliche Tagestypen (wie Werktage, Feiertage, Ferien, etc.) wurde ein entsprechendes Hintergrundsystem erarbeitet. Neben den Echtzeitdaten der genannten P+R-Anlagen sowie weiterer zehn Anlagen, die schon heute detektiert werden, gehen auch Zähldaten der noch nicht dynamisch erfassten Parkplätze im MVV in dieses System ein.

Die P+R-Belegungsprognose wird außerdem in den Auskunftssystemen des MVV (im Web unter mvv-auskunft.de bzw. in der MVV-App für Android und iOS) zur Verfügung stehen. Sie ergänzt die Suche nach Verbindungen und P+R-Fahrten, die sowohl in der MVV-Auskunft im Internet als auch – jetzt neu – in der MVV-App enthalten ist, um zusätzliche Informationen. Das System kann dann nicht nur für die allgemeine Reiseplanung vorab, sondern auch kurzfristig unterwegs genutzt werden. Die Daten sollen außerdem in die zentrale Mobilitätsdatenplattform des Freistaats integriert werden.