
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) empfiehlt auf Basis eines wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekts die flächendeckende Einführung der Gelben Tonne zur Sammlung von Leichtverpackungen (LVP) ab dem Jahr 2027. Damit würde das bisherige Bringsystem mit Depotcontainern abgelöst.
2024 wurden in fünf Stadtteilen drei verschiedene Holsysteme – Gelber Sack, Gelbe Tonne und Wertstofftonne – getestet und dem bisherigen System gegenübergestellt. Die wissenschaftliche Auswertung, durchgeführt vom Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH (INFA), zeigt: Die Gelbe Tonne vereint eine hohe Nutzerfreundlichkeit mit effizienter Sammlung – und verursacht dabei im Vergleich die geringsten zusätzlichen Belastungen für Stadtbild, Logistik und Müllgebühren. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Gelbe Tonne ist aus unserer Sicht die praktikabelste, effizienteste und bürgerfreundlichste Lösung für die Landeshauptstadt München. Sie ermöglicht uns ein potenziell höheres Recyclingvolumen, entlastet das Stadtbild und ist für die Bürger*innen kostenlos.“
Kommunalreferentin Jacqueline Charlier, 1. Werkleiterin des AWM: „Die Rückmeldungen der Münchner*innen und die Ergebnisse aus dem Pilotversuch zeigen, welches Gelbe System in der Praxis funktioniert. Die Empfehlung für die Gelbe Tonne basiert auf fundierten Daten – und darauf, was in der Praxis für uns am besten funktioniert. Das Holsystem ist ein wertvoller Schritt auf unserem Weg zur Zero Waste City München: Es hilft uns dabei, Wertstoffe wie Leichtverpackungen gezielt aus dem Restmüll zu holen und so das Abfallaufkommen insgesamt zu verringern.“
Wichtigste Ergebnisse aus dem Pilotprojekt:
– Deutlich höhere Sammelmengen als beim bestehenden Bringsystem
– Die Gelbe Tonne weist geringere Fehlwurfquoten auf als bei der Wertstofftonne.
– Die Mehrheit der befragten Bürger*innen spricht sich für die Gelbe Tonne aus.
– Positive ökologische Bewertung (Reduktion von Treibhausgasemissionen)
– Keine Zusatzkosten für Haushalte (finanziert über die Dualen Systeme)
Für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Leichtverpackungen sind deutschlandweit laut Verpackungsgesetz die Dualen Systeme verantwortlich. Diese beauftragen private Entsorgungsunternehmen mit der Durchführung vor Ort. Die Stadt München stimmt mit den Dualen Systemen die Rahmenbedingungen ab, ist aber nicht selbst Betreiberin der Gelben Tonne.
Die endgültige Entscheidung über das zukünftige Sammelsystem trifft der Stadtrat: Im Kommunalausschuss am 5. Juni steht das Thema zur Abstimmung, die Vollversammlung am 2. Juli soll den finalen Beschluss fassen. Erst danach kann gemeinsam mit den Dualen Systemen verhandelt und die Ausschreibung vorbereitet werden. Die flächendeckende Einführung der Gelben Tonne ist für Januar 2027 vorgesehen. Die Pilotgebiete behalten bis zur Einführung ihr getestetes Gelbes System.