
Am 7. März ist Equal Pay Day. Vier Jahre in Folge lag der Gender Pay Gap bei 18 Prozent, nun sank er endlich auf 16 Prozent im Jahre 2024. Trotzdem: Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis), erhielten Frauen mit 22,24 Euro einen um 4,10 Euro geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als Männer (26,34 Euro).
Das Münchner Aktionsbündnis zum Equal Pay Day – ein Zusammenschluss von über 40 Einrichtungen und Projekten – weist seit Jahren auf den Missstand der Lohndiskriminierung von Frauen hin und ruft unter dem Motto „Lasst die Frauen nicht im Regen stehen!“ zur Teilnahme an einem Protest-Flashmob bereits am Donnerstag, 6. März, 16 Uhr, auf dem Marienplatz auf. Interessierte können an der Veranstaltung teilnehmen, erhalten vor Ort einen roten Regenschirm und helfen mit, ein eindrückliches Bild zu schaffen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter ist Schirmpate der Aktion: „Lohngerechtigkeit für Frauen – ein Thema, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aber gerade Deutschland gehört in dieser Hinsicht zu den Schlusslichtern in der EU. Trotz des Wunsches vieler Familien nach einer gleichberechtigten Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit, halten verkrustete Strukturen und kurzfristige finanzielle Anreize am traditionellen Zuverdienermodell fest. Abgesehen von den höchst ungerechten persönlichen Folgen, wirkt dieses Modell auch negativ auf Innovationskraft und Produktivität unserer Wirtschaft.“
Bürgermeisterin Verena Dietl wird auf der Veranstaltung ein Grußwort sprechen: „Es heißt immer: Über Geld spricht man nicht. Wir tun es. Wir fordern Lohngerechtigkeit für Frauen! Die Stadt München ist hier beispielgebend, sie hat mit ihren Leitsätzen und Maßnahmen zur Chancengleichheit eine gute Grundlage geschaffen. Unser Ziel ist es, das Know-how der Frauen, ihre Führungsqualitäten und die Vorteile gemischter Teams zur Entfaltung kommen zu lassen und damit nicht nur Arbeitserfolge zu erreichen, sondern auch die Lebensqualität der Frauen zu verbessern.“ Das Referat für Arbeit und Wirtschaft beteiligt sich an der Aktion zum Equal Pay Day mit einem eigenen Angebot und setzt sich ein für „Bessere Aussichten für Frauen“: Für Frauen ist die Auffahrt auf den Rathausturm am 6. März unentgeltlich!
Auch das Versicherungsamt im Kreisverwaltungsreferat bietet im Rahmen des Equal Pay Day eigene Vorträge speziell zu Gender Pay Gap und Gender Pension Gap sowie zusätzliche Beratungs- und Antragstermine. Infos dazu unter www.muenchen.de/rente.
Die Gleichstellungsstelle für Frauen ist Kooperationspartnerin im Münchner Aktionsbündnis zum Equal Pay Day und Mitveranstalterin der Aktion. Gabriele Nuss, stellvertretende Leiterin, kommentiert in ihrem Grußwort die Lohndiskriminierung von Frauen: „Alle Frauen*, die sich aktiv für Entgeltgleichheit einsetzen, kämpfen nicht nur für die Jetzt-Situation. Sie kämpfen für viel mehr. Zum Beispiel gegen weibliche Altersarmut. Denn an den Verdiensten werden die Renten bemessen. Und sie kämpfen dafür, dass alle Mädchen* und jungen Frauen* zukünftig ein existenzsicherndes und gleichgestelltes Arbeitsverhältnis aufnehmen können.“