EU-Auszeichnung: Münchner Mobilitätsprogramm herausragend

Die Landeshauptstadt München ist für ein herausragendes Praxis-Beispiel ausgezeichnet worden, das zeigt, wie europäische Kommunen mit modernen Herausforderungen umgehen. Mit dem Mobilitätsmanagement-Programm „München – Gscheid Mobil“ des Kreisverwaltungsreferats hat München Anfang Juni das Label „Good Practice City“ gewonnen, ausgeschrieben vom Europäischen Programm für nachhaltige Stadtentwicklung URBACT.

„Wir freuen uns sehr, dass wir uns europaweit mit unseren innovativen Lösungen präsentieren können. ,Gscheid Mobil‘ ist ein erfolgreiches Beispiel für moderne Verkehrs- und Stadtplanungskonzepte“, kommentiert Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, die Auszeichnung.

„Wir wollen den Anstoß geben, die Mobilitätsmöglichkeiten, die München bietet, richtig auszuschöpfen. Niemand soll auf sein privates Auto verzichten müssen, wenn er das nicht möchte. Aber jeder soll es können“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle. „München wächst beständig. Weil auch immer mehr Menschen in den Umlandgemeinden wohnen und auch dort viele neue Arbeitsplätze entstehen, gibt es immer mehr Pendler – in beide Richtungen. Das bedeutet auch immer mehr Verkehr. Unsere Aufgabe ist es, dafür sinnvolle Lösungen zu finden und Angebote zu machen.“

München ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort, viele Unternehmen haben hier ihren Sitz. Eine gute Erreichbarkeit für die Mitarbeiter, die Kunden und für die Logistik ist sehr wichtig für die Firmen. Das Ziel ist: Unnötigen Verkehr vermeiden und die damit verbundenen Kosten und Belastungen minimieren. Das Programm „München – Gscheid Mobil“ motiviert die Beschäftigten dazu, ihr Auto stehen zu lassen. Mit Mobilitätskonzepten, die Unternehmen und ihre Mitarbeiter entlasten. Paare mit kleinen Kindern merken, wie sich ihre Mobilitätsansprüche verändern. Jugendliche haben andere Ansprüche an Mobilität und Fortbewegung als Senioren. Auf sie alle – mit ihren ganz verschiedenen Ansprüchen – geht die Stadt ein. Mit Beratung, Ratgebern und passenden Angeboten. Außerdem unterstützt die Stadt Neubürger dabei, beim Thema Mobilität in München schnell einen guten Überblick zu bekommen – vom Anwohnerparkausweis über Isarcard und Radlstadtplan bis zu Mobilitätsstationen mit Mieträdern und Fahrzeugen verschiedener Carsharing-Anbieter, dazu gehören auch Elektroautos.

Der „Good Practice City“-Wettbewerb stieß mit 270 Bewerbungen aus 219 Städten und 29 Ländern auf eine sehr hohe Resonanz in Europa. 97 Projekte wurden ausgewählt. In Deutschland hatten zehn Städte Beiträge eingereicht. Die Münchner Bewerbung hatte der Fachbereich Europa im Referat für Arbeit und Wirtschaft gemeinsam mit dem Kreisverwaltungsreferat als Initiator und Betreiber des Programms „München – Gscheid Mobil“ auf den Weg gebracht.

Der Aufruf zur Bewerbung als „URBACT Good Practice City“ lief von Dezember 2016 bis März 2017. Gesucht wurden Lösungen, die bei Städten schon jetzt im Einsatz sind und die dazu beitragen, die typischen Herausforderungen der Kommunen von heute zu meistern. Die Bewerbungen zeigen laut URBACT eine breite Vielfalt. Das häufigste Thema ist Stadtentwicklung, gefolgt von Wirtschaft und sozialer Integration.

Das Label „URBACT Good Practice City“ ist zunächst verbunden mit einer umfangreichen Kommunikationskampagne, durch die URBACT die ausgewählten Projekte und Städte im Sommer 2017 in ganz Europa bekannt macht. Dazu gehören zum Beispiel Filme oder Publikationen zum Programm „Gscheid Mobil“. Im Rahmen des „URBACT City Festivals“ vom 3. bis 5. Oktober in Tallinn, Estland, werden die ausgewählten Städte und Projekte offiziell ausgezeichnet. Anschließend gibt es einen neuen Projektaufruf für sogenannte „Transfernetzwerke“, um die Praxisbeispiele auf andere europäische Städte zu übertragen. Mit der jetzt erhaltenen Auszeichnung könnte die Landeshauptstadt München eine führende Rolle in einem solchen Netzwerk übernehmen.

Mehr Informationen im Internet unter www.gscheid-mobil.de und unter www.muenchen.de/europa.