Fachkräftemangel in der Pflege: ASB muss Ambulante Pflege am Standort München-Westpark einstellen

Fachkräftemangel in der Pflege: ASB muss Ambulante Pflege am Standort München-Westpark einstellen
Auch Besuchshunde sind in der Pflege teilweise mit im Einsatz - Foto: © Tobias Engelmann

Der ASB München/Oberbayern wird zum 30. Juni 2021 den Ambulanten Pflegedienst am Standort München-Westpark einstellen. Dies wurde nach schwierigen und langen Diskussionen auf der letzten Vorstandssitzung beschlossen. „In unserem 100. Geburtstagjsahr trifft uns diese Entscheidung besonders hart“, sagt Christian Boenisch, Geschäftsführer des ASB München/Oberbayern, „jedoch führt der eklatante Fachkräftemangel immer häufiger dazu, dass es Trägern von Ambulanten Pflegediensten nicht gelingt, die Positionen von Pflegefachkräften adäquat zu besetzen. Für das verbleibende Pflegeteam stellt dies eine extreme Belastung dar.“

Der ASB hat einen Anerkennungsvertrag zum TVöD abgeschlossen. Jedoch reicht die dort festgelegte Entlohnung für Pflegefachkräfte nicht aus, um im Wettbewerb mit privaten Pflegedienstleistern bestehen zu können. „In den letzten Monaten bestand immer mehr die Sorge, dass wir aufgrund des Personalmangels die Qualität unserer Leistungen für die Seniorinnen und Senioren in der Ambulanten Pflege nicht mehr gewährleisten können“, erklärt Boenisch.

Der ASB wird nun schnellstmöglich versuchen, die Betreuung seiner pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren an andere gemeinnützige Pflegeeinrichtungen zu übergeben. Die Gespräche hierfür laufen bereits.

Allen betroffenen Kolleginnen und Kollegen wird ein anderer Arbeitsplatz in der Pflege angeboten. Hierfür kommt insbesondere das gemeinsam mit der GEWOFAG betriebene innovative Wohnprojekt „Wohnen im Viertel“ in Frage, das der ASB an drei Standorten im Münchner Osten betreibt.

„Als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation sehen wir auch weiterhin unseren Auftrag darin, für die Menschen und gerade auch für die SeniorInnen in München und Oberbayern da zu sein und ihre Anliegen und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Daher werden wir weitere innovative Konzepte und Betreuungsmöglichkeiten für SeniorInnen prüfen und möglicherweise umsetzen und uns dieser großen gesellschaftlichen Herausforderung stellen“, ergänzt Boenisch.