Fahrscheinkontrolle eskaliert – Unbeteiligtem das Sprunggelenk gebrochen

Foto: Bundespolizei

Am Sonntag (19. Juli) eskalierte eine Fahrscheinkontrolle am S-Bahnhaltepunkt Donnersbergerbrücke und es kam zur körperlichen Auseinandersetzung. Ein sich einmischender Dritter brach einem weiteren Unbeteiligten dabei das Sprunggelenk. Die Tatverdächtigen konnten fliehen. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen.

Gegen 19:45 Uhr kontrollierten zwei Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit im vorderen Zugteil einer S8 Richtung Flughafen im Bereich der S-Bahn-Stammstrecke die Fahrscheine. Hierbei ging ein Mann in der S-Bahn an den Beiden vorbei und zeigte dabei seinen gültigen Fahrschein vor. Damit war die Kontrolle abgeschlossen.

Der Mann allerdings kam zurück und beschwerte sich lautstark über die, seiner Meinung nach rassistisch motivierte Kontrolle, die lediglich aufgrund seiner dunkleren Hautfarbe stattgefunden habe. Mehrfach wurde ihm erklärt, dass jeder Fahrgast kontrolliert werde und dies nichts mit der Hautfarbe zu tun hat. Der Unbekannte (mutmaßlich Afrikaner) jedoch wurde immer lauter und aggressiver und beleidigte das Kontrollpersonal verbal.

Daraufhin sollte er aufgrund seines Verhaltens von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden. Als der Mann dem nicht nachkam, schoben ihn die Bahn-Mitarbeiter um 19:50 Uhr am Haltepunkt Donnersbergerbrücke aus der S-Bahn. Hierbei zog der Unbekannte einen der Kontrolleure mit aus der Bahn und versuchte ihn zu schlagen. Als der 44-jährige Kontrolleur dem auswich, verloren beide das Gleichgewicht und stürzten am Bahnsteig zu Boden. Dort sollte der Fahrgast fixiert werden.

Zwei Unbeteiligte, die den Sachverhalt in der S-Bahn mitbekommen hatten, stiegen ebenfalls mit aus. Während ein 35-jähriger Deutscher aus Herrsching die Deutsche-Bahn-Sicherheit Mitarbeiter bei der Fixierung unterstütze, verhalf der Zweite dem Dunkelhäutigen sich zu lösen. Weiterhin trat der Unbeteiligte dem 35-Jährigen derart auf das Sprunggelenk, dass dieses brach.

Der ursprünglich Kontrollierte und der Unbeteiligte konnten daraufhin unerkannt vom Tatort fliehen. Die Kontrolleure verblieben bei dem verletzten Herrschinger, dessen Fuß völlig verdreht war. Alarmierte Rettungskräfte nahmen ihn mit in ein Krankenhaus.  Der 44-Jährige Kontrolleur klagte von dem Sturz auf den Bahnsteig über Schmerzen in der Schulter. Vor Ort bedarf es zunächst keiner weiteren Behandlung.

Die Bundespolizei hat Ermittlungen gegen den dunkelhäutigen Mann wegen Körperverletzung und Beleidigung, sowie gegen den Unbeteiligten wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Zur Tatzeit befanden sich mehrere Reisende im vorderen Zugteil der S8 und am Bahnsteig 3 / 4 der Donnersbergerbrücke, die das Tatgeschehen beobachten konnten. Die Zeugen werden gebeten sich bei der Bundespolizeiinspektion München unter der Telefonnummer 089/515550- 111 zu melden.