Fahrtausschluss für Bayernfans – Polizeieinsatz nach Auswärtsfahrt

Fahrtausschluss für Bayernfans - Polizeieinsatz nach Auswärtsfahrt
Foto: Bundespolizei

Gegen ca. 40 Fans des FC Bayern München, die sich in einem Zug der BRB/Meridian auf der Heimfahrt vom Auswärtsspiel der Zweiten Mannschaft beim TSV 1860 Rosenheim befanden, sprach die Zugbegleiterin, am Freitagabend (27. August) einen Fahrtausschluss aus. Die alkoholisierten Fans sollen den Triebfahrzeugführer geschubst und Reisende im Zug belästigt haben.

Gegen 22 Uhr teilte die Leitstelle der Deutschen Bahn der Bundespolizei mit, dass in einem, aus Rosenheim kommenden Zug der BRB/Meridian, alkoholisierte Fußballfans Reisende belästigten. Aus diesem Grund beende der Zug seine Fahrt in Grafing Bahnhof und die Fußballfans müssen ihre Reise anderweitig fortsetzen. Zudem sei der Triebfahrzeugführer geschubst worden.

Als Beamtinnen und Beamte von Landes- und Bundespolizei in Grafing Bahnhof den Bahnsteig erreichten, befanden sich am Bahnsteig 3 sowie im Zug ca. 40 alkoholisierte Fußballfans sowie weitere Reisende.

Die Zugbegleiterin gab an, dass die Fußballfans den Zug in Rosenheim gut gelaunt bestiegen hätten. Während der Fahrt sei es zum Konsum von Alkohol gekommen und es wurden Fangesänge angestimmt. Dann sei Bier im Zug verschüttet worden. Aus Sicht der Zugbegleiterin belästigten die Fans durch ihr Verhalten die übrigen Reisenden. Aus diesem Grund seien die Fans durch die Zugbegleiterin mindestens zwei Mal ermahnt worden sich ordentlich zu verhalten. Ebenso wurde dies per Lautsprecherdurchsage kommuniziert. Da die Fans aus ihrer Sicht ihr Verhalten nicht änderten, beschloss die Zugbegleiterin die Zugfahrt in Grafing Bahnhof zu beenden und forderte die Bundespolizei zur Unterstützung an.

Eine Befragung des Triebfahrzeugführers bestätigte den Sachverhalt. Er gab an, dass er durch eine Person mit den Händen im Zug zur Seite gedrückt wurde, da die Person zwischen sich und dem Triebfahrzeugführer einen Mindestabstand herstellen wollte. Verletzungen erlitt er dabei nicht.

Aus Sicht der Fans schien die Entscheidung der Zugbegleiterin überzogen. Da die Mannschaft des FC Bayern in Rosenheim 6:0 gewonnen hatte, war die Stimmung dementsprechend gut gelaunt.

Von Beamtinnen und Beamten der Landes- und Bundespolizei wurden Reisende und Fans aufgefordert den Zug zu verlassen. Anschließend wurde der Zug auf das Vorliegen von Straftaten, insbesondere Sachbeschädigungen, überprüft. Die Überprüfung ergab ein negatives Ergebnis.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen vor Ort wurden die Fußballfans durch Kräfte der Landes- und Bundespolizei (rund 40 Beamtinnen und Beamte mit zwei Diensthunden) in einem nachfolgenden Zug (Abfahrt RE 5 in Grafing Bahnhof 23:51 Uhr) zum Hauptbahnhof München (Ankunft 00:28 Uhr) begleitet. Nach Ankunft am Hauptbahnhof zerstreute sich die Fangruppe ohne weitere Auffälligkeiten in Richtung Taxistand, Stadtgebiet sowie U- und S-Bahn.

Nach vorliegendem Kenntnisstand kam es zu keinen Straftaten, weder gegen den Triebfahrzeugführer, noch gegen das Eisenbahnverkehrsunternehmen oder eingesetzte Polizeibeamtinnen und -beamte. Die Bundespolizei wird Videoaufzeichnungen des Zuges auswerten um das Verhalten der Fans bzw. auch die Vorgehensweise der Zugbegleiterin zu überprüfen.

Die kritische Situation am Bahnhof Grafing Bahnhof konnte durch starke Kräfte von Landes- und Bundespolizei schnell unter Kontrolle gebracht werden. Der deeskalierende Einsatz war geeignet das subjektive Sicherheitsgefühl aller Bahnreisenden zu gewährleisten. Zudem erschien er erforderlich, um die Begehung von Straftaten während der Fahrt nach München zu verhindern.