Falscher Polizeibeamter in Bogenhausen zockt Rentnerin ca. 200.000 Euro ab

Symbolbild

München, 15.09.2017. Am Donnerstag, 31.08.2017, meldete sich ein falscher Polizeibeamter bei einer 71-Jährigen aus München. Durch geschickte Gesprächsführung gelangte er an Detailinformationen zu den Lebensumständen der Rentnerin, insbesondere auf deren Vermögen.

Die 71-Jährige äußerte ihm gegenüber, dass sie mehrere Schließfächer bei einer Münchner Bank besitzen würde. Der falsche Polizeibeamte bat die Rentnerin über Nacht das Festnetz nicht aufzulegen, um ständig in Kontakt bzw. verbunden zu sein. Der 71-Jährigen wurde von einem Verlassen der Wohnung abgeraten und auch eine Kontaktaufnahme mit Dritten sollte nicht stattfinden.

Als Grund für die polizeilichen Maßnahmen wurde der Rentnerin erzählt, dass es bei ihrer Bank kriminelle Mitarbeiter gäbe, die echte Wertgegenstände durch wertlose Attrappen austauschen würden. Man gehe aufgrund von durchgeführten Telekommunikationsüberwachungsmaßnahmen davon aus, dass die Rentnerin bereits Opfer dieser kriminellen Machenschaften wurde und die Wertgegenstände bereits ausgetauscht worden sein sollen.

Die 71-Jährige müsse daher nun mitarbeiten, um den Sachverhalt zu überprüfen. Aufgrund der Befürchtung der Rentnerin, dass es sich um kriminelle Bankangestellte handeln würde, teilte sie den tatsächlichen Bankangestellten den Grund ihres Erscheinens in der Bank nicht mit. In der Bank packte sie den gesamten Inhalt ihres Tresors (Bargeld, Barrengold, Gold- und Silbermünzen) in mitgebrachte Taschen und verließ die Bankfiliale. Sie stand währenddessen in ständigem Mobilfunkkontakt mit den Tätern.

Unmittelbar nach dem Verlassen der Bank, wurde die Rentnerin per Mobiltelefon wiederum in Kenntnis gesetzt, dass sie sich in Richtung Effnerplatz bewegen solle. Sie wurde dann zu Fuß in die Niedermayerstraße gelotst.

Dort fand die Übergabe an einen „stillen Abholer“ statt. Ihr wurde vorab telefonisch erklärt, dass der Abholer deshalb nicht sprechen würde, da er sonst die Ermittlungen im Umfeld der Bank gefährden könnte.

Erst am 02.09.2017, nach einem Essen mit einer Freundin, bemerkte die 71-Jährige, dass sie betrogen wurde. Anschließend verständigte sie über den Notruf die Polizei.

Der gesamte Beuteschaden beläuft sich auf ca. 200.000 Euro.

Warnhinweis:
Die Polizei warnt erneut vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. In Zweifelsfällen lassen Sie sich bitte Namen und Dienststelle des Polizeibeamten nennen und erkundigen sich durch einen Rückruf bei der Dienststelle nach der Richtigkeit der Angaben. Sollten Sie unsicher sein, rufen Sie auf alle Fälle den Notruf 110 an.