Falschgeld auf der Wiesn!

Symbolbild

München – Das 185. Oktoberfest lockt auch in diesem Jahr nicht nur zahlreiche Gäste aus aller Welt in die Landeshauptstadt, sondern bietet auch Falschgeldverbreitern eine ideale Möglichkeit, ihre Falsifikate an den Mann zu bringen.

Das enorme Besucheraufkommen auf dem Oktoberfest und auch im Handel und der Gastronomie im Münchner Stadtgebiet bietet Falschgeldverbreitern eine relativ komfortable Möglichkeit, um ihre qualitativ mehr oder weniger guten Fälschungen unbehelligt in Umlauf zu bringen. Den Tätern kommt dabei auf dem Oktoberfest zugute, dass gerade das Bedienungs- und Verkaufspersonal unter enormer Beanspruchung steht und deshalb bei der Bargeldannahme oft nicht die Aufmerksamkeit aufwenden kann, die erforderlich wäre. Dies hat zur Folge, dass das Falschgeld erst bei der Abrechnung nach Geschäftsschluss bzw. bei der späteren Bankeinzahlung erkannt und angehalten wird. Neben dem finanziellen Schaden für den „gutgläubigen Letztbesitzer“ (auch für unwissentlich erhaltenes Falschgeld gibt es keinen Ersatz) bedeutet dies, dass für die Polizei in solchen Fällen die Ermittlungsmöglichkeiten erschwert sind und die Falschgeldverbreiter ihr Unwesen weiter betreiben können.

Derzeit werden hauptsächlich falsche 50 und 20 €-Noten verbreitet, die überwiegend aus Süditalien stammen oder in Darknetmarktplätzen käuflich erworben wurden.

Dennoch ist es möglich, Falschgeld auch ohne technische Hilfsmittel zu erkennen. Für eine schnelle und sichere Echtheitsprüfung bei Euro-Banknoten rät Artur Neuerburg,
Leiter der Falschgeldzentralstelle des Bayerischen Landeskriminalamtes, Folgendes:

  • Fahren sie mit dem Zeigefinger über den Schriftzug mit den fünf Abkürzungen für die Europäische Zentralbank. Die Kürzel BCE, ECB, EZB, EKT, EKP oben auf der Vorderseite sind ganz leicht erhaben. Etwas hervorgehoben sind auch die Streifen an den Rändern.
  • In jedem Schein sind mehrere sichtbare Merkmale eingearbeitet. So wird beispielsweise die Wertzahl- auf der Vorderseite oben links- erst im Gegenlicht vollständig sichtbar. Flach auf dem Tisch liegend sind nur ein paar gebogene Balken zu erkennen. Darunter sind Wasserzeichen eingearbeitet, die man auch fast nur im Gegenlicht sieht. Dabei handelt es sich immer um ein Bauwerk und die Wertzahl.
  • Wenn Sie die Banknote kippen, verändern einige Merkmale je nach Betrachtungswinkel ihre Motive und Farbe. Die Wertzahl auf der Vorderseite erscheint durch leichtes Kippen in smaragdgrünem Schimmer – als so genannte Smaragdzahl. In der Mitte der Banknote erscheint der Sicherheitsfaden als dunkler Streifen.

Was ist zu tun, wenn man Falschgeld bekommen hat?

Sollten Sie mit Falschgeld konfrontiert werden, gibt Ihnen das Bayerische Landeskriminalamt folgende Verhaltensempfehlungen:

  • Sollten Sie in direktem Kontakt zu dem Falschgeldverausgaber stehen, setzen Sie sich keiner persönlichen Gefahr aus, Ihre Sicherheit geht vor.
  • Benachrichtigen Sie schnellstmöglich die Polizei. Je früher Sie die Polizei einschalten, desto größer ist die Ermittlungschance.
  • Prägen Sie sich Aussehen, Kleidung, Sprache und besonders auffällige Merkmale des Falschgeldverausgabers ein.
  • Versuchen Sie unter keinen Umständen den Schaden dadurch abzuwenden, indem Sie selbst die falsche Banknote in den Zahlungsverkehr bringen, denn dadurch machen Sie sich strafbar.