München, 05.04.2016. Am 17. April 2016 lädt die Felix Burda Stiftung zur 14. Verleihung des Felix Burda Awards. Die Gala hatte zuletzt im Jahr 2005 in München stattgefunden und kehrt nun anlässlich des 15. Stiftungsjubiläums in die bayerische Metropole zurück. In drei Kategorien werden innovative Projekte und engagierte Persönlichkeiten für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Darmkrebsvorsorge geehrt. Rund 500 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Showbusiness werden in der Münchner BMW Welt erwartet. Thomas Hermanns – Vater der Deutschen Stand-up-Comedy – knüpft an seine Moderation aus dem Jahr 2010 an und wird das Publikum erneut humorvoll durch den Abend begleiten. Zu den prominenten Gästen zählen unter anderem Paul Breitner, Frank Elstner, Uschi Glas, Monika Gruber, Wolfgang Stumph, Marianne & Michael Hartl, Verona Pooth, Nina Ruge, Eckart Witzigmann, Erol Sander sowie Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml.
Wenn Wissenschaftler, Politiker, Unternehmenschefs, engagierte Persönlichkeiten und prominente Gäste aufeinandertreffen, dann findet die jährliche Verleihung der Felix Burda Awards statt. In den letzten Jahren hat sich der Gala-Abend in Berlin immer mehr zu einem Netzwerktreffen der Entscheider und Vordenker beim Thema Darmkrebsprävention entwickelt. Zum 15-jährigen Jubiläum der Felix Burda Stiftung wird der Felix Burda Award in diesem Jahr an den Stiftungssitznach München zurückgeholt. Geehrt werden erneut die innovativsten Projekte, Studien und Ideen des vergangenen Jahres. Die 26-köpfige Jury hat 9 Projekte in folgenden Kategorien nominiert: “Betriebliche Prävention”, “Engagement des Jahres” und “Medizin & Wissenschaft”.
Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung über Darmkrebs und der Durchführung von Präventions-Aktionen. Als Vizepräsident Gesundheitsförderung der BASF SE wird Dr. Stefan Webendörfer den Award für “Betriebliche Prävention” überreichen. Diese Auszeichnung prämiert innerbetriebliche Projekte, die den Mitarbeitern Präventionsangebote gegen Darmkrebs im Unternehmen ermöglichen und sie wirkungsvoll zur Teilnahme motivieren.
Die nominierten Projekte sind:
Audi AG: “Krebs aktiv begegnen”
Dr. Matthias Finell, Dr. Eva-Maria Dienstdorf, Dr. Ute Heinrich, Dr. Horst Mann
Die Darmkrebsprävention ist seit zehn Jahren fester Bestandteil des konzernweiten Audi Check ups, den ca. 90 Prozent der Belegschaft in Anspruch nehmen. Zusätzlich zum regelmäßigen Angebot des immunologischen Stuhltests für alle Mitarbeiter ab 45 Jahren wurde im Rahmen der Aktion “Krebs aktiv begegnen” intensiv über primäre, sekundäre und tertiäre Präventionsmöglichkeiten aufgeklärt. Die Aktion zeichnet sich durch eine besonders starke Nachhaltigkeit aus.
ExxonMobil Central Europe Holding GmbH: “Darmgesundheit im Mittelpunkt des Körpers
Dr. Helena Auber, Regina Jordan, Birgit Pieper, Susanne Wenzel
ExxonMobil hat an neun deutschlandweiten Standorten allen Mitarbeitern kostenlos einen immunologischen Stuhltest angeboten und dabei gezielt auch über Risikogruppen informiert. Die starke Einbindung der Betriebsärzte und des Managements zählen zu den Erfolgsfaktoren des Programms. Besonders die sehr hohe Teilnahme- und Rücklaufquote zeichnen dieses Projekt aus.
Universitätsklinikum Freiburg und Universität Freiburg: “Darmkrebsfrüherkennung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Freiburg, der Universitätsklinik und des Universitätsherzzentrum Freiburg – Bad Krozingen”
Dr. Jürgen Pietsch, Birte Janson, Prof. Dr. Robert Thimme, PD Dr. Hannes Neeff
Mit dem Angebot der Darmkrebsvorsorge an allen Unternehmensstandorten und dem Einsatz des Betriebsarztes für die Versorgung der positiv getesteten Mitarbeiter hat das Projekt Vorbildcharakter für andere Klinikzentren in Deutschland. Verschiedene Fachabteilungen wurden in der Vorbereitung eingebunden. Das Projekt konnte eine sehr gute Rücklaufquote von 49% generieren.
Die Jury zeichnet in der Kategorie “Engagement des Jahres” Kampagnen, Projekte und Aktionen aus, die sich an die Bevölkerung wenden, durch persönliches Engagement über die Chancen der Darmkrebsvorsorge aufklären und mehr Akzeptanz bei der Zielgruppe erreichen. Die Schauspielerin und Ärztin Maria Furtwängler überreicht den mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbundenen Award (gestiftet von der AOK Bayern).
Die nominierten Projekte sind:
Facebook-Gruppe “Darmkrebs geht uns alle an”
Peter Kirschke, Daniela Romano, Susanne Peters, Yvonne Bauer, Jörg Gundelach
Im Februar 2011 gründete Daniela Romano nach dem Darmkrebstod ihres Vaters diese facebook-Gruppe. Mittlerweile betreuen 5 ehrenamtliche Administratoren vier davon sind selbst an Darmkrebs erkrankt die auf rund 1170 Mitglieder angewachsene geschlossene Gruppe. Die Mitglieder Betroffene und Angehörige – helfen sich gegenseitig, bieten Rat und Trost und Gesprächspartner. Fachärzte in der Gruppe stehen stets für medizinische Fragen zur Verfügung.
Die ExtraDosis Darmkrebsvorsorge für Sachsen
Prof. Dr. Jochen Hampe, Holger Ostermeyer (Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden), Dr. Gerhard Heptner (Berufsverband der Niedergelassenen Gastroenterologen Deutschlands), Michael Doerwald (Ketchum Pleon)
An dem normalerweise geschlossenen Mittwochnachmittag haben 33 vorsorgeberechtigte Praxen aus ganz Sachsen eine “ExtraDosis” sprich 244 zusätzliche Koloskopien angeboten. Über eine eigens installierte Hotline konnten die Interessenten unkompliziert einen Termin vereinbaren. Innerhalb von zwei Tagen war die komplette “ExtraDosis” vergeben. In 97 Fällen wurden Polypen abgetragen, davon waren neun high-grade Polypen und drei mit Verdacht auf ein Karzinom.
Bayerischer Rundfunk: “Dahoam is Dahoam”
Daniela Boehm
Das gesellschaftsrelevante Thema Darmkrebsvorsorge wurde über sechs Folgen á 30 Minuten realistisch und sensibel in der täglichen Vorabendserie “Dahoam is Dahoam” bespielt. Die Serie ist mit rund 1600 Folgen, einem durchschnittlichen Marktanteil von 3,6% und über 1 Mio. Zuschauern pro Folge das Erfolgsformat des Bayerischen Fernsehens. Erzählt werden die Geschichten eines fiktiven bayerischen Ortes und seiner Bewohner in mundartlich gefärbten Dialogen.
In der Kategorie “Medizin & Wissenschaft” werden aktuelle wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte, die nachhaltig und durch neue Ansätze oder Erkenntnisse die Prävention von Darmkrebs vorantreiben, ausgezeichnet. Prof. Dr. Dr. Otmar Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, überreicht die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung (gestiftet von Olympus).
Die nominierten Projekte sind:
“Validierung des Fragebogens des Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. zum familiären und hereditären Darmkrebsrisiko”
Prof Dr. Andrea Siebenhofer-Kroitzsch (Goethe-Universität Frankfurt), Jasper Plath, M.Sc. (Deutsches Krebsforschungszentrum), Dr. Insa Koné (Goethe-Universität Frankfurt), Sylvia Schulz-Rothe (Goethe-Universität Frankfurt)
Bislang existiert kein flächendeckendes, deutschlandweites Programm, in dem die Identifizierung von Personen mit einem familiär erhöhten Risiko für Darmkrebs berücksichtigt wird. Das Projekt ist Teil der Studie FRIDA.Frankfurt und zeigt erstmals, dass mithilfe des Fragebogens eine valide Einschätzung des familiären Darmkrebsrisikos in der Hausarztpraxis möglich ist.
“Mikrobielle Biomarker zur Früherkennung von Dickdarmkrebs”
Prof. Dr. Peer Bork, Dr. Georg Zeller, Dr. Anita Voigt und Jessica Oberheim (European Molecular Biology Laboratory)
Das Team am EMBL in Heidelberg erforscht die Entwicklung eines bakterienbasierten Ansatzes für einen neuen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs. Mithilfe modernster Metagenomik haben die Wissenschaftler genaue Assoziationen des Darmmikrobioms mit Darmkrebs, insbesondere in frühen Stadien, ermittelt. Bestimmte Bakterienkonstellationen könnten damit als Warnsignal für Darmkrebs dienen.
“Monozyten zur Früherkennung des Kolorektalkarzinoms”
Dr. Alexander Hamm (Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg), Prof. Massimiliano Mazzone (VIB Vesalius Research Center, Leuven), Prof. Hans Prenen (GI Oncology / University Hospital Leuven)
Auf Basis der Wechselwirkung zwischen Darmtumoren und bestimmten Zellen im Blut verfolgt die Forschungsgruppe die Entwicklung eines blutbasierten Früherkennungstest für Darmkrebs. Dabei konnten erstmals spezifische Reaktionen der Monozyten (Zellen des Immunsystems) nachgewiesen werden, die vom Tumor durch ausgesandte lösliche Botenstoffe verursacht werden. Diese genetischen Veränderungen der Monozyten im Blut könnten als Marker zur Diagnose von Darmkrebs dienen.