Flexi-Heime für wohnungslose Haushalte: Neues Förderprogramm

Mit dem heute vom Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats vorberatend gefassten Beschluss setzt München ein Zeichen zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit: Das Förderprogramm für Flexi-Heime aus dem Jahr 2015 wurde grundlegend überarbeitet und für Investor*innen attraktiver gestaltet. Wesentliche Änderungen im Förderprogramm bestehen u.a. darin, dass die Fördersystematik an die bestehenden Wohnungsbauprogramme angepasst wurde und Gemeinschaftsflächen bei der Förderung sowie der Miete Berücksichtigung finden. Die Förderung teilt sich dabei nach wie vor in eine Baukostenförderung und einen Investitionskostenzuschuss für die Erstausstattung auf, die unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden können.
Flexi-Heime haben sich in den letzten Jahren als ein wirksames Instrument in der Wohnungslosenhilfe Münchens etabliert.

Die Wohnungslosigkeit ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen und betrifft auch berufstätige Menschen. Aufgrund der Pandemie wird mit einer weiteren Verschärfung gerechnet.

Ziel der Flexi-Heime ist es, verschiedene Zielgruppen mit Wohnungsnotstand temporär mit einer Unterkunft zu versorgen, die über die bisherige Unterbringung, zum Beispiel in Pensionen, die gerade für Haushalte mit Kindern sehr belastend ist, hinausgeht. Die Unterbringung in Flexi-Heimen erfolgt dabei in abgeschlossenen Apartments mit einer Küchenzeile sowie einem separaten Sanitärbereich und soll als Vorbereitung für ein geregeltes Mietverhältnis dienen. Die Haushalte erhalten vor Ort eine sozialpädagogische Unterstützung, bis sie ein dauerhaftes Zuhause finden. Für die Betreuungsangebote stehen Gemeinschaftsräume sowie Spiel- und Hausaufgabenräume für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Mittlerweile gibt es in München sechs Flexi-Heime mit 824 Plätzen. Weitere zirka 600 Plätze befinden sich aktuell in der baulichen Umsetzung bzw. konkreten Vorplanung. Ziel ist es, insgesamt 5.000 Bettplätze verteilt auf das gesamte Stadtgebiet zu schaffen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Münchner*innen in Not auf allen Ebenen zu unterstützen. Unsere Konzepte, temporäre Wohnungslosigkeit aufzufangen und die Rückkehr in eine geregelte Wohnsituation zu ermöglichen, helfen vielen Betroffenen, besonders Familien mit Kindern. In einer Zeit, in der die Herausforderungen immer größer werden, braucht es diese wertvollen Lösungen.“
Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Merk: „In einer Stadt wie München mit angespanntem Wohnungsmarkt stellt die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten eine große Herausforderung dar. Mit der Fortschreibung des Programms ,Flexi-Heime‘ haben wir gemeinsam mit dem Sozialreferat beste Voraussetzungen geschaffen, neue Akteur*innen für die Errichtung weiterer Flexi-Heime zu gewinnen. Wir freuen uns, gerade den Menschen, die sich auf dem Wohnungsmarkt am schwersten tun, eine Perspektive geben zu können.“

Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Flexi-Heime bieten insbesondere für Familien mit Kindern deutlich bessere Bedingungen bei der Unterbringung. Gerade in Zeiten der Pandemie stehen in regulären Wohnungslosenunterkünften kaum geeignete Räume für Hausaufgaben oder gar Homeschooling zur Verfügung. Die abgetrennten Einheiten in den Flexi-Heimen geben sowohl Familien als auch Alleinstehenden und Paaren ein Gefühl der Privatsphäre, bis ihnen eine eigene Mietwohnung zur Verfügung steht. Damit schaffen wir bessere Übergangslösungen für Wohnungslose, die oftmals unverschuldet in eine solche Notlage geraten sind.“