Freimann: Schwerpunktaktion zur „Autoposer“-Szene

Symbolbild

Aufgrund vorheriger Erkenntnisse kam es am Samstag, 21.11.2020, zu einer Schwerpunktaktion in Bezug auf die „Autoposer“-Szene in München. Hier hatte sich eine Vielzahl von Fahrzeugen auf einem Parkplatz in einem Gewerbegebiet zusammengefunden.

Der Hintergrund für diese Schwerpunktaktion ist in der Thematik zu sehen, dass sich
immer wieder überwiegend jüngere Männer an geeigneten wechselnden Örtlichkeiten
treffen und dort gegenseitig mit hoch motorisierten oder auch getunten Kraftfahrzeugen
imponieren.

Bei diesen Treffen kommt es immer wieder zu Verkehrsordnungswidrigkeiten nach der
Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO).
Dazu werden auch vereinzelt Straftaten, wie z.B. verbotene Kraftfahrzeugrennen nach
dem Strafgesetzbuch (StGB) begangen.

Außerdem ist natürlich mittlerweile auch die Regelungslage im Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie anzuführen. Auch hier kommt es immer wieder zu Verstößen nach dem
Bayerischen Infektionsschutzgesetz.

Im Rahmen der Kontrollaktion wurde nach 20:00 Uhr der Parkplatz, der als Treffpunkt
diente, zunächst von der Polizei abgesperrt. Nur Fahrzeuge, bei denen es sich glaubhaft
um Kundschaft für das zugehörige Geschäft handelte, konnten das Gelände unkontrolliert
wieder verlassen. Bei den anderen Personen und Kraftfahrzeugen wurden intensive
Kontrollen durch die Einsatzkräfte der Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsüberwachung
(VPI VÜ) durchgeführt.

Insgesamt wurden hier 100 Fahrzeuge mit 162 Personen festgestellt, die einen
Zusammenhang mit der sogenannten Autoposer-Szene hatten. Alle 162 Personen
wurden wegen der Teilnahme an einer Veranstaltung im Sinne der Bayerischen
Infektionsschutzverordnung angezeigt und belehrt. Dazu wurde ihnen vom
Geschäftsführer des Betriebes, zu dem der Parkplatz gehört, ein Hausverbot
ausgesprochen.

Bei sieben Fahrzeugen hatte die Kontrolle ein Erlöschen der Betriebserlaubnis zur Folge,
ansonsten konnten bei den Kraftfahrzeugen noch weitere verkehrsrechtliche Verstöße
festgestellt werden.

Die Kontrollaktion wurde schließlich gegen 23:30 Uhr beendet. In der gleichen Nacht kam es dann zwischen 00:20 Uhr und 01:15 Uhr zu einer weiteren Kontrollaktion an der gleichen Örtlichkeit. Hier hatten sich erneut Szenefahrzeuge aus dem „Autoposer“-Bereich zusammengefunden. Hier konnten letztendlich 22 Fahrzeuge mit 44 Insassen festgestellt und kontrolliert werden.

Ergänzend zu den Kontrollaktionen wurden rund um Parkplatz während der gesamten
Einsatzzeit Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Hierbei konnten insgesamt 105
Geschwindigkeitsverstöße festgestellt werden. Spitzenreiter war hier ein Pkw, der bei
erlaubten 50 km/h mit 128 km/h festgestellt wurde.

Im weiteren Verlauf fiel noch ein 18-jähriger Fahrzeugführer auf, der mit einem Porsche
seines Vaters mit einer Geschwindigkeit von 108 km/h unterwegs war. Er befindet sich
erst seit Oktober 2020 im Besitz einer Fahrerlaubnis. Diese wird ihm nun im Rahmen eines
Verwaltungsverfahrens voraussichtlich wieder entzogen.