Das Jahr ist erst wenige Stunden alt, als eine der beiden Murnau-Werdenfelser Kühe am Neujahrstag im Hellabrunner Mühlendorf einen gesunden kleinen Bullen zur Welt bringt. Die Geburt des ersten Jungtiers 2022 wurde von den Tierpflegern im Mühlendorf begleitet und das Kalb ist wohlauf uns macht einen fitten Eindruck.
Die Vorgeschichte: Im Juni zogen zwei Hellabrunner Murnau-Werdenfelser Kühe auf ‚Hochzeitsreise‘ ins Haupt- und Landgestüt Schwaiganger der Bayerischen Staatsgüter nahe Garmisch-Patenkirchen, um dort mittels Natursprung zweier dort beheimateter Bullen befruchtet zu werden. Eine der beiden Kühe kam im September trächtig nach Hellabrunn zurück und erwartet im Frühjahr 2022 ihr Kälbchen. Begleitet wurde die Kuh bei ihrer Rückkehr von einer weiteren, ebenfalls trächtigen Kuh aus dem Bestand in Schwaiganger, welche eben am Neujahrstag den kleinen Bullen zur Welt brachte und die kommende Zeit in Hellabrunn verbringen wird.
„Der Neuzugang hat sich bereits gut im Hellabrunner Mühlendorf eingelebt und das Zusammenleben mit ihr in der Gruppe funktioniert problemlos. Für das Tier war die Niederkunft eine Erstgeburt und sie war erwartungsgemäß etwas unruhig und aufgeregt. Die Tierpfleger haben ihr aber sehr gut beigestanden und sie in den Stall verbracht, wo die Geburt dann reibungslos über die Bühne ging“, berichtet Carsten Zehrer, zoologischer Leiter in Hellabrunn. „Wir sind froh, dass der kleine Bulle seine Geburt gut überstanden hat und recht fit ist – er macht einen aufgeweckten Eindruck und wird von seiner Mutter vorbildlich umsorgt“, ergänzt Zehrer.
Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor in Hellabrunn bekräftigt zudem „Wir freuen uns, dass wir das Hellabrunner Mühlendorf gemäß seiner Bestimmung auch mit dieser Jungtiergeburt weiterhin als Lebensraum und Zuchtort von bedrohten Nutztierrassen etablieren können. Gerade die nur noch selten gepflegte Rinderrasse der Murnau-Werdenfelser liegt uns hier besonders am Herzen, da sie durch die konventionelle Milchwirtschaft mit ihren auf Hochleistung getrimmten Rinderrassen schmerzlich in ihrem Bestand reduziert wurde und fast ausgestorben war. Umso wichtiger ist, dass sich zoologische Einrichtungen und kompetente Zuchteinrichtungen gegenseitig unterstützen.“
Der kleine Murnau-Werdenfelser Bulle wird, so wie es sein Gesamtzustand und die Witterung zulassen, auch bald auf der Außenanlage im Mühlendorf zu sehen sein. Voraussichtlich wird er das erste Halbjahr 2022 in Hellabrunn bleiben können; sein Verbleib wird sich aber auch nach den Empfehlungen des lokalen Zuchtverbands richten.
Hinweis:. Besucher werden gebeten, die 2G-Regel zum Einlass sowie die FFP2-Maskenpflicht in den Innenbereichen zu beachten. Alle Infos detailliert unter www.hellabrunn.de/corona