Fünf Festnahmen nach gefälschtem Deutsch-Test

Symbolbild

Für verschiedene Behördengänge sowie die Erteilung von Niederlassungserlaubnissen oder Einbürgerungen, werden B1-Deutschtests benötigt. Die Durchführung der Tests erfolgt in privaten Instituten oder Schulen.

Beim Kommissariat 34 (Organisierte Banden- und Ausländerkriminalität) wurde bekannt, dass Personen bestandene Deutschtests unter anderem bei Behörden vorlegten, allerdings waren diese Personen der deutschen Sprache nicht mächtig.

Die Ermittlungen des Kommissariats 34 führten nun zu einer Gruppe von Kosovo-Albanern und Irakern, die gute Deutschkenntnisse haben. Offensichtlich schrieben diese Personen gegen hohe Geldsummen erforderliche Deutschtests in Vertretung für ihre Auftraggeber.

Die Staatsanwaltschaft München I stufte den Verkauf der Deutschtests nun als gewerbs- und bandenmäßiges Schleusungsdelikt ein. Weitere Ermittlungen ergaben, dass die Verdächtigen bereits seit ca. fünf Jahren diesen „Service“ anbieten. Zum Teil schrieben sie selbst Deutschtests, zum Teil hatten sie verschiedene Mittäter an der Hand, die sie zu den Tests schickten. Dazu wurde der Originalpass des Auftragsgebers mit dem Lichtbild des jeweiligen Schreibers versehen. Pro bestandenem Test wurden mehrere tausend Euro bezahlt.

Die Staatsanwaltschaft München I beantragte nun Haftbefehl für die Haupttäter.

Am Mittwoch, 19.12.2018 wurden in München und am Ammersee insgesamt sieben Wohnungen durchsucht. Bei diesen Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt. Fünf Tatverdächtige im Alter von 22-35 Jahren wurden festgenommen.

In wie vielen Fällen nun tatsächlich manipulierte Testergebnisse vorgelegt wurden, werden die weiteren Ermittlungen ergeben.