Gesundheitsleistungen für Geflüchtete aus der Ukraine

Gesundheitsleistungen für Geflüchtete aus der Ukraine

Das Gesundheitsreferat hat heute den Gesundheitsausschuss des Stadtrates über die Lage bei der medizinischen Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine informiert.

Das medizinische Versorgungsangebot Münchens steht den Flüchtenden aus der Ukraine grundsätzlich gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) bei freier Ärzt*innenwahl für alle notwendigen medizinischen Leistungen zur Verfügung.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Menschen in der Ukraine müssen Furchtbares erleiden. Unkomplizierte und effektive Hilfe ist nun das Gebot der Stunde. Die Landeshauptstadt München sieht sich in der Verantwortung, die Geflüchteten aufzunehmen und eine angemessene gesundheitliche Versorgung sicher zu stellen. Unter Federführung des Gesundheitsreferats läuft eine enge Abstimmung des Kooperationsnetzes aus Einrichtungen, Beratungs- und Unterstützungsstellen, um Angebote für Menschen aus der Ukraine erweitern, untereinander abstimmen und bestmöglich veröffentlichen zu können. Zudem wurden sehr schnell umfangreiche Informationen in ukrainischer Sprache auf Infoblättern, Plakaten und im Internet zur Verfügung gestellt. Hier erfahren die Ankömmlinge z.B., dass Corona-Impfungen im Impfzentrum Riem und in allen Impfaußenstellen der Stadt München kostenlos möglich sind. Die Landeshauptstadt München unterstützt die Unterkünfte hier zusätzlich durch mobile Impfteams, die Termine mit den Einrichtungen vereinbaren. Bei Bedarf werden Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Gesundheitsinformationen liegen im Regent Hotel, das aktuell als Ankunftsort zur Verfügung steht, aus. Dort gibt es auch eine ehrenamtlich betriebene, ärztliche Notfallsprechstunde.“

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Die Not der Ukrainer*innen bewegt mich sehr. Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir alles Nötige tun, um diesen Menschen zu helfen und ihnen Unterstützung zu bieten. Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern bereits umfangreiche Schritte eingeleitet, um zunächst die Versorgung der Ankommenden sicherzustellen. Im Regent Hotel konnte in Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Refudocs eine Sprechstunde zweimal am Tag eingerichtet werden. Sehr zeitnah soll es auch mobile Sprechstunden in den Unterkünften geben. Es wurde außerdem eine Handreichung für ärztliche Praxen und Kliniken erstellt, die über den Leistungsumfang und das Verfahren der Abrechnung der medizinischen Leistungen informiert. Unser besonderes Augenmerk liegt zudem auf der ambulanten und stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen, hierzu stehen wir in Austausch mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte München. Wir tragen überdies mit der Fachstelle ‚Inklusion und Gesundheit‘ Sorge dafür, dass Menschen mit Behinderung angemessen versorgt werden. Eine koordinierende Rolle übernehmen wir ferner darin, den Geflüchteten schnell und unbürokratisch psychiatrische und psychotherapeutische Hilfen zu vermitteln.“

Die ambulanten Behandlungsleistungen werden auf Basis eines Behandlungsscheins gewährt. Pro Quartal wird ein Behandlungsschein ausgegeben. Mit diesem ist die Überweisung in eine fachärztliche Behandlung möglich. Die Praxen, welche die medizinischen Leistungen erbringen, rechnen wie gewohnt über die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) ab. Schwangere und Wöchnerinnen haben Anspruch auf alle medizinischen Hilfe- und Betreuungsleistungen, die im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt stehen. Sollte in einem Notfall noch kein Behandlungsschein vorhanden sein, kann dieser nachgereicht werden.

Die Kosten für Impfungen gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) werden erstattet. Alle Geflüchteten können sich kostenlos gegen Corona impfen lassen und auch alle anderen von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen, wie z.B. gegen Tetanus, erhalten. Personen, die im Ausland bereits mit nicht in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffen geimpft wurden, benötigen gemäß aktueller Rechtslage und unter Berücksichtigung der altersentsprechenden Impfempfehlungen eine erneute Impfserie, um in der EU den Status als Geimpfte zu erlangen. Mit dieser neuen Impfserie kann gemäß STIKO-Empfehlung 4 Wochen nach der letzten COVID-19 Impfung begonnen werden.

Die Stadt stellt Informationen zur Unterstützung Geflüchteter in München über die Internetseite www.muenchen.de/ukraine auch in ukrainischer Sprache bereit. Hier sind Handreichungen und Auskünfte zum Beispiel zu den Themen Corona-Impfungen und Corona-Testungen sowie medizinische Versorgung zu finden. Ferner sind Kontakte von wichtigen Anlaufstellen, Informationen zur Beantragung von Unterstützungsleistungen sowie Beratungsstellen verfügbar.