Großbrandversuche auf dem Campus Garching

Großbrandversuche auf dem Campus Garching
Symbolbild

Gebäude aus Holz liegen im Trend: Der nachwachsende Baustoff verursacht zum Beispiel bedeutend weniger Emissionen. Doch es gibt auch viel Skepsis: Was passiert zum Beispiel bei einem Hausbrand? Ein Forschungsteam unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) will nun zeigen, dass mehrgeschossige Holzgebäude auch bei Feuer genauso sicher sind wie Gebäude aus Stahlbeton. Medien haben die Möglichkeit, die Großbrandversuche vor Ort zu verfolgen.

Obwohl die Nachfrage für Gebäude aus Holz steigt, gibt es in Deutschland noch kein detailliertes Regelwerk für die genaue brandschutztechnische Umsetzung der Bauten. Forscherinnen und Forscher der TUM, der TU Braunschweig, der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge arbeiten im Projekt TIMpuls an einem solchen Regelwerk.

„Wir wollen zeigen, dass das Sicherheitsniveau im Brandschutz auch bei mehrgeschossigen Holzgebäuden eingehalten werden kann“, erklärt Thomas Engel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion der TUM. Dafür werden auf dem Freigelände des Forschungscampus Garching im Januar und Februar 2021 Großbrandversuche durchgeführt. Auch die Werksfeuerwehr der TUM ist an den Versuchen beteiligt und gewährleistet die Sicherheit vor Ort.

Für die Versuche werden verschiedene sogenannte Brandräume im Maßstab 1 zu 1 in Brand gesetzt. „Wir simulieren dabei Wohnungen mit einer realen Brandlast, also mit vielen Büchern und Einrichtungsgegenständen“, sagt Engel. Ist diese Inneneinrichtung verbrannt, sollte das Feuer bestenfalls von alleine ausgehen – in jedem Fall aber die Tragkonstruktion erhalten bleiben. Zu den wissenschaftlichen Versuchen gehört auch die Analyse der Brandbekämpfung durch die Feuerwehr.