Großer Besucherandrang: Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum“ 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ in St. Markus Kirche eröffnet

Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum
Vernissage der Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“, St. Markus Kirche, 11. Oktober 2018; v. l. n. r. Pfarrer Olaf Stegmann, Fotografin Bettina Flitner, Susanne Anger (Sprecherin der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“) und Haimo Liebich (ehrenamtlicher Stadtrat, SPD) - Bildnachweis: Christina Gerg/Initiative „Mein Erbe tut Gutes“

– Ausstellung mit Fotografien von Bettina Flitner vom 12.10. – 18.11.2018
– Vernissage in Anwesenheit der Fotografin.

München, 12. Oktober 2018 – Was bleibt von einem Leben, was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Eine wichtige Frage, die alle irgendwann betrifft. Mit der Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“, die gestern in Anwesenheit der preisgekrönten Fotografin Bettina Flitner in der Evangelisch-Lutherischen Kirche St. Markus in München eröffnet wurde, möchte die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ zum Nachdenken über die Frage „Was bleibt?“ bewegen. Die Initiative hat elf Persönlichkeiten dafür gewonnen, ihre Gedanken zu dieser Frage zu teilen: Günter Grass, Egon Bahr, Margot Käßmann, Dieter Mann, Ulf Merbold, Reinhold Messner, Anne-Sophie Mutter, Christiane Nüsslein-Volhard, Friede Springer, Richard von Weizsäcker und Wim Wenders gewähren in der Ausstellung sehr persönliche Einblicke – dargestellt in Fotografien, Kurzfilmen und Textausschnitten aus den Gesprächen.

Was bleibt? Diese Frage bewegt auch die preisgekrönte Fotografin Bettina Flitner, die die Prominenten im Auftrag der Initiative befragt und porträtiert hat, schon sehr lange: „Vielleicht bin ich deswegen Fotografin geworden: Das Fotografieren arbeitet gegen das Vergessen“, so Flitner gestern Abend.

„Jeder von uns hinterlässt Spuren auf dieser Welt, nicht nur Persönlichkeiten“, so der Ehrenamtliche Stadtrat Haimo Liebich. „Daher ist es wichtig und richtig, sich schon zu Lebzeiten damit auseinanderzusetzen, was wir unseren Nachkommen von uns mitgeben möchten und Vorkehrungen dafür treffen.“

Pfarrer Olaf Stegmann: „500 Jahre Reformation, 140 Jahre St. Markus als zweitälteste protestantische Kirche in München – Im Rückblick auf das letzte Jahr stellte sich die Frage „Was bleibt“ ganz selbstverständlich. Im Blick auf die aktuelle Ausstellung in St. Markus bewegt mich dabei die bewusste Wahrnehmung dessen, was mir in meinem Leben wichtig und ein Lebens-Schatz geworden ist, den ich gerne bewahren und weiterschenken will und auch die Frage nach dem, was sich verändern und neu bewähren darf. Unser institutionelles und ganz persönliches Erbe ist nur dann nicht vergänglich, wenn es das Feuer und die Kraft seiner früheren Wirkung neu entdeckt und neu entfacht wird. Dazu ist diese Ausstellung ein bewegender und berührender Impuls für mich persönlich und auch für die Schätze und Traditionen unserer Kirchengemeinde.“

Mit der Ausstellung möchte die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ einen öffentlichen Dialog anregen und Berührungsängste abbauen. Denn die Frage nach dem, was einmal bleiben soll, ist aktueller denn je. 3,1 Billionen Euro werden in Deutschland bis 2024 weitergegeben, rechnet das Deutsche Institut für Altersvorsorge in einer aktuellen Studie. Gleichzeitig wächst die Zahl der Alleinstehenden und Kinderlosen.
„Menschen denken nicht nur darüber nach, wem sie ihren Wohlstand hinterlassen möchten“, erklärt Susanne Anger, Sprecherin der Initiative, zur Ausstellungseröffnung. „Immer mehr wollen mit ihrem Erbe auch etwas an die Gesellschaft zurückgeben, sie wollen Bleibendes schaffen, die eigenen Werte und Anliegen auch über den Tod hinaus wirken lassen.“ Diesen Trend belegt auch die GfK-Studie „Gemeinnütziges Vererben in Deutschland“: Bereits jeder Zehnte der über 60-Jährigen kann sich vorstellen, einen Teil seines Nachlasses auch einem guten Zweck zukommen zu lassen, bei den Kinderlosen sogar jeder Dritte.

Aus diesem Grund haben sich 23 gemeinnützige Organisationen zur Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, das Erbe für den guten Zweck stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, potenzielle Erblasser zu informieren und sie bei der Gestaltung eines rechtsgültigen Testaments zu unterstützen. Mit einem Testament die eigenen Werte weiterleben lassen, das ist letztendlich auch eine Antwort auf die Frage „Was bleibt?“.

Die Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ ist bis zum 18. November 2018 der Evangelisch-Lutherischen Kirche St. Markus zu sehen.

Geöffnet ist Montag bis Samstag 10.00 bis 17.00 Uhr sowie Sonntag 12.30 bis 17.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei, Audioguides können kostenlos ausgeliehen werden.
Das Buch sowie das Hörbuch zur Ausstellung mit allen Fotografien und den ausführlichen Gedanken aller elf Persönlichkeiten sind im Buchhandel erhältlich.